Dienstag, 5. August 2014

Was macht man eigentlich auf einer Safari?

Man sitzt im Auto und hat die verschiedensten Tiere vor der Nase...

Grundsätzlich ist daran nicht so viel falsches dran. Doch befinden wir uns in der Natur und nicht im Zoo, weshalb es zuerst einmal darum gehen muss, herauszufinden, wo sich denn die gewünschten Tiere grad befinden. Hierfür helfen die eigenen Augen, der Funk und auch der Blick für andere Safari-Jeeps... Wenn sich schon viele Wagen an einem Ort befinden, dann muss da was zu sehen sein ;-)

Oder zumindest könnte etwas passieren... Safaris könnten eine gute Medizin für sehr gestresste und nervöse Menschen sein. Denn man steht dann einfach im Wagen und hofft, der Gepard möge doch damit beginnen, seine erlegte Beute auch zu fressen, oder das Löwenpärchen möge sich auch einmal miteinander beschäftigen als nur mit dösen und so weiter und so weiter. Und da dies gut auch einmal eine Stunde gehen kann, bleibt eben nur, etwas Musse zu zeigen und zu warten.

Auch fressenden Elefanten kann man problemlos mehr als eine halbe Stunde lang zusehen. Wenn man sich denn drauf einlässt. Mein Guide "zwingt" mich fast dazu, indem er einfach so lange an einem Ort stehen bleibt. Ab und an bin ich etwas ungeduldig - so ganz kann ich doch noch nicht aus meiner Haut, bin ja aber auch noch am üben ;-) - doch erstaunlich oft gelingt es mir, mich darauf einzulassen und dann merke ich, dass es ein gutes Gefühl ist.

So sind die aktuellsten Sichtungen: ein fressender Gepard, eine Löwenfamilie mit sechs Jungen (jöööö!), sich paarende Löwen, Dutzende Nilpferde (gähnend, furzend, stinkend, brüllend, kämpfend, ...), und noch viele weitere zuvor gesehene in neuen Umständen.

Im Auto bleibt auch genügend Zeit, sich über das Land, seine Bewohnerinnen und Bewohner und seine Chancen und Probleme auszutauschen. Gemäss meinem Guide kranke das Land vor allem an den zwei K: Kapital und Korruption. An ersteres komme man kaum - und wenn, dann nicht ohne das zweite K - und das zweite verteuere grundsätzlich alles und mache es unmöglich, zielgerichtet zu arbeiten. Daher sei auch der so einträgliche Tourismus vor allem in Händen von ausländischen Unternehmungen. Dies sei vor allem die Schuld der eigenen Regierung, die nichts an diesen ungesunden Strukturen ändere.

Nach drei Tagen Serengeti geht es morgen in Richtung Westen zum Ngorongoro-Krater :-)

3 Kommentare:

  1. Wenn's denn nur die beiden Ks wären! Leider gibt es ja noch ein paar andere Probleme zu lösen, bevor die armen Kerle dort eine wirkliche Chance haben. Aber wir bleiben dran und versuchen weiterhin die Welt nicht nur besser zu verstehen, sondern auch sie zu verbessern.
    Deine Blogs sind sehr spannend und anregend und ich freue mich immer auf die Email, die ich kriege, sobald du wieder etwas gepostet hast.
    Bliib xuz (xund und zwäg)!!!

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  2. Ach, noch was, nämlich eine kurze Gedenksekunde an Bernhard Grzimek, der uns in den 1960er Jahren die Serengeti und den Ngornongoro-Krater durch seine unzähligen TV-Sendungen ins Bewusstsein gebracht hat.
    Das war's. Jetzt aber weiterhin viel Spass ebendort!

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  3. Lieber Klaus. Danke ja, der gute Herr ist hier sehr präsent. Heute bin ich an seinem Grab und dem seines Sohnes vorbeigekommen. In Filmen habe ich bereits zuvor viel von ihm gehört. Dir weiterhin schöne Ferien im Norden :-)

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