Freitag, 22. August 2014

Johannesburg

Und tschüss Tanzania... ein ereignis- und erlebnisreicher Monat in diesem tollen Land endet frühmorgens auf dem Flughafen von Dar es Salaam. Kaum zu glauben, wie klein dieser Flughafen einer Mehrmillionenstadt ist. Doch heute sind nur 5 internationale Flüge gelistet, was auch auf die Vernetzung rückschliessen lässt.

Und schon bin ich in der Luft - und höre vom Piloten, dass zur Zeit in Johannesburg 5 Grad sind... naja, 20 Grad kälter als in der Nacht in Dar, brauche ich einen neuen Pulli? Aber tagsüber soll's erträglich werden ;-)

Bereits am Flughafen erwartet mich eine andere Welt. Es herrscht hektische Betriebsamkeit und so bim ich fürs erste froh, in Richtung Backpacker zu entschwinden. Mein Programm hier ist zweigeteilt: zum einen die Infrastruktur nutzen und waschen und einkaufen, zum andern aber auch die grössze Stadt des Landes zu erkunden - die gerade zur unfreundlichsten der Welt gekürt wurde...

Bereits unterwegs sehe ich: wenn Tanzania das Land der Gates war, dann ist JoBurg die Stadt der Mauern, Sicherheitsdrähte, Kameras und Sicherheitsfirmen... alle etwas besseren Häuser verschanzen sich hinter hohen Mauern mit elektronischen Sicherheitssystemen. Kein netter Anblick! Dafür sind die Strassen gut...

Ich muss noch ein paar Dinge ein- und nachkaufen und gehe daher in eine Mall. Was für ein Kulturschock nach einem Monat Tanzania!! Das Ding ist riiiiesig, da passt selbst das Glatt gefühlte 10mal hinein. Schon etwas anders als die letzten Wochen. Etwas überfordert, aber auch fasziniert schlendere ich durch das Zentrum. Und finde alles was ich brauche :-)

Und beginne mich genauer umzusehen. Weiss und Schwarz sind zu je 50 Prozent vertreten. Doch egal wo ich hinsehe, die Gruppen sind entweder - oder. Nie gemischt! Was mir doch einigermassen bezeichnend erscheint für das, was ich noch sehen werde.

JoBurg fühlt sich für mich nicht wie eine, sondern mehrere Städte nebeneinander an, die nicht viel miteinander zu tun haben (wollen).

Ich habe mir in den Kopf gesetzt, das Stadtzentrum zu erkunden, das einen schlechten Ruf geniest. Doch während der Arbeitszeit sollte es vertretbar sein. Und so wird mir Europäer bewusst, dass es ausserhalb unseres Kontinents Städte gibt, in welchen das Stadtzentrum nur mehr geographisch zwingend das Zentrum darstellt, die zentralen Orte können auch andernorts sein.

Das Zentrum ist nichts schönes, einige Hochhäuser, einige besser erhalten, einige heruntergekommen, dazwischen Läden aller Art in garagenähnlichen Gewölben und auch Strassenhändler aller Art. Ich lasse mich durch die Strassen treiben, bis ich am Hauptbahnhof ankomme. Von da geht's per Taxi weiter nach Melville - und damit wieder in eine andere Welt...

Der Ort ist wohlhabend, die Mauern sind noch höher als überall sonst... und mittendrin ist eine Strasse voller stylisher Restaurants und Bars. Was für ein Gegensatz! Aber durchaus gemütlich und so lasse ich meinen langen Tag (der Wecker ging um 3!) gemütlich ausklingen und geniesse die mir gut vertraute Szenerie. Nach dem Kultur- und Temperaturschock der letzten Stunden ist nun entspannen angesagt. Kann ja auch nicht schaden ;-)

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