Freitag, 29. August 2014

it's not a bus, it's a truck!

Ja, unser Bus, oder eben vielmehr, unser Truck... Da haben sich einige Köpfe viel überlegt, um dieses Gefährt zu kreieren. Es ist tatsächlich das Gerippe eines Trucks, auf welchen eine grosse Kabine aufgebaut wurde. Diese ist zweistöckig. Oben sind die Sitze, auf welchen wir noch viele Stunden verbringen werden und sind grosse Fenster, damit wir möglichst viel zu sehen bekommen. Hinten in der Kabine finden sich grosse "Lockers", also grosse Kästchen, in welchen wir unser Gepäck deponieren können und welche mit einem Vorhängeschloss abschliessbar sind. Vor diesen herrscht immer grosser Betrieb, aber mit etwas Geduld kommt man immer aneinander vorbei.

Der untere Stock ist nicht begehbar, sondern ist Stauraum. Hier werden alle Zelte, die Stühle, die Küche, die Vorräte, etc. etc. gelagert. So haben wir (fast) alles, was wir zum überleben brauchen, immer dabei. Das einzige, was fehlt, ist der Untergrund für die Zelte und die sanitären Anlagen, die wir vom Zeltplatz nutzen. Aber alles andere, inklusive der Kochstation und den Becken für den Abwasch, stellt unsere Crew im Handumdrehen auf und verstaut es auch wieder. Für den Ausdruck "flap" scheint Intrepid-Travel bekannt zu sein. Dies bedeutet, dass das Geschirr nach dem Abwasch trocken ge-"flapt", also trocken geschwungen wird. Das sieht in der Gruppe doch ganz witzig aus ;-)

Nach den Wochen alleine unterwegs, ist es nun tatsächlich schön, eine fixe Gruppe zu haben und vor allem... mich für einige Tage nicht mehr um Unterkunft und Transport kümmern zu müssen. Alles ist schön verstaut im Truck und so brauche ich jeweils nur das Nötigste herauszunehmen und der Rest bleibt schön am Ort, und dies mehr oder weniger für die nächsten drei Wochen. Ich bin gespannt, wie's weiter geht!

Chobe National Park, Botswana

Neuer Tag, neues Land... Botswana!

Nun geht unsere Tour so richtig los :-) Wir haben unser ganzes Gepäck geordnet und verstaut und packen unsere Zelte zusammen und verladen sie in unser Gefährt... Zu diesem werde ich im Anschluss noch einige Zeilen schreiben ;-)

Wir verlassen den Ort Victoria Falls und damit auch schon bald Zimbabwe, um über die Grenze nach Botswana zu gelangen. Schnell fällt auf, dass die Strassen hier besser sind und bei einem Spaziergang durch unser Städchen, in welches wir nach wenigen Stunden gelangen, sehen wir, dass andere Läden und Autos anzutreffen sind. Obschon Victoria Falls sehr touristisch ist und daher kaum stellvertretend für das Land gelten kann, ist der Unterschied zu Botswana beträchtlich.

Auf unserem Zeltplatz war neben uns ein Camper mit einem Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Harare, so dass ich einiges über die aktuellen Gegebenheiten im Land erfahren konnte. Dies war sehr spannend, insbesondere da sich der Aufenthalt ansonsten nur in Zimbabwe nur auf diesen einen Ort beschränkte. Die schimmsten Zeiten im Land seien vorbei, doch bleibe noch ein sehr langer Weg zu gehen...

Hier in Botswana ist zum einen sehr erfreulich, dass ich nicht mehr andauernd angesprochen werde, ob ich denn nicht dies kaufen oder das buchen oder einfach nur Geld geben möchte. Im Gegenteil, wir sind auf der Suche nach der Post und uns wird sehr freundlich geholfen. Die Läden führen ein teureres Sortiment und sind gut mit einheimischen Kunden gefüllt. Wohl muss auch dieser Ort nahe des Nationalparks nicht stellvertretend fürs Land sein, doch unser Guide sagt uns, dass das Land relativ gut geführt werde und ein geringer Wohlstand herrsche. Der Geograph nutzt das Internet dann natürlich, um einige Kennzahlen zu suchen und so brauche ich nicht lange, um meine Eindrücke vom HDI bestätigt zu bekommen.

Wir schlagen unsere Zelte nah am Fluss auf dem kargen Campground einer ziemlich luxuriösen Lodge (free Wifi :-) wenn auch sehr langsam...) auf und können somit auch die Bar am Fluss und den Pool mitbenutzen. Luxus ;-) So langsam aber sicher sind wir auch alle mit der täglichen Routine des Gruppen-Campings vertraut, so dass alle immer entspannter werden.

Am nächsten Morgen heisst es um 5.00 aufstehen, da ein Early Morning Game Drive auf dem Programm steht. Wir machen uns früh auf den Weg in den angrenzenden Nationalpark, wo wir einiges an Tieren der Savanne sehen. Der absolute Höhepunkt ist ein Leopardenweibchen mit ihrem Jungen, die neben uns her spazieren. Herrlich!

Neben der Fauna ist der Ausblick sehr schön, der Wind etwas weniger... Wir finden uns mehrfach mitten in grossen aufgewehten Sandwirbeln wieder. Hätte ich doch trotz des frühen Morgens meine Sonnenbrille mitgenommen... Der Staub brennt ziemlich heftig in den Augen. Aber naja, die tollen Eindrücke waren es allemal wert. Der Mittag ist dann frei, um etwas Hausarbeit zu machen, warm zu duschen und einen neuen Blog-Eintrag zu schreiben. Am Nachmittag werden wir uns mit einem Boot auf den Fluss machen, um den Hippos "Hallo" zu sagen ;-)




Donnerstag, 28. August 2014

Die 100-Trillionen -Dollar -Note

Das offizielle Zahlungsmittel in Zimbabwe ist seit einigen Jahren der US-Dollar. Doch es existieren immer noch Banknoten des alten Geldes, welches aufgrund von Inflation und Hyperinflation abgeschafft wurde. Und es wird auch schnell deutlich, wie sich diese Inflation ausgewirkt hat. Überall stehen Jungs und bieten einige Millionen oder Billionen für einen Dollar oder so an.

Einer bietet mir sogar eine 20-Trillionen-Dollar-Note an zum Preis von 3 Dollar. Ich dachte, das sei wohl die höchste und kaufe die Note. Als "schönes" Beispiel für Inflation und als ultimative Antwort auf all die anderen Verkäufer... "What about 50 Million Dollar?" - "I've got the 20 Trillion :-)". Doch dann zeigt sich, dass es sogar 50 Trillionen gab - und sogar 100 Trillionen. Doch von diesen gibt es nur sehr wenige im Umlauf, so dass unsere Frage nach der 100er-Note viele in Bewegung setzt. Und siehe da, nun haben sich 5 Jungs zusammengetan und finden tatsächlich die Note. Nun geht es ums feilschen... 20, oder doch mindestens 15 Dollar sind gefragt. Oder dann halt 10 Dollar und mein T-Shirt... Da ich in wenigen Minuten los muss, sind sie dann mit 11 Dollar einverstanden. Der eigentliche Wert der Note wäre wohl nicht mal 11 Cent, aber es ist doch ein besonderes Souvenir ;-)

Und ja, mittlerweile habe ich die anderen 12 und 3 Personen kennen gelernt, mit welchen ich die Tour durchs südliche Afrika unternehmen werde. Wir sind bund gemischt. Die 3 sind die wichtigsten Personen: der Guide, der Koch und der Fahrer. Sie sind alle junge Kenianer und - bisher - freundlich und gut gelaunt. Daneben finden sich eine Schweizerin, eine Belgierin und ganz viele Australierinnen und Neuseeländer. Der perfekte Englischkurs ;-) Auch altersmässig sind viele Dekaden vertreten, die jüngste ist 23, der älteste "in my fifties". Die meisten sind alleine unterwegs, nur zwei befreundete australische Pärchen treten als Gruppe auf, jedoch als sehr offene und heitere Gruppe. So ist der erste Eindruck sehr positiv und ich freue mich, mit all diesen neuen Bekanntschaften die nächsten Wochen zu verbringen. Und da wir nicht so viele sind, hat es im Bus auch genügend Platz, um sich gemütlich platzieren zu können.

Auch die ersten Nächte im Zelt habe ich gut hinter mich gebracht :-) Die Nächte sind wohl bereits kühl hier, in der Namibwüste dürfte es dann wohl sogar richtig kalt werden. Aber ich sollte gerüstet sein. Und da wir eine ungerade Zahl sind, habe ich sogar mein eigenes Zelt zur Verfügung - Luxus ;-)

Zur Zeit sind wir immer noch in Victoria Falls (daher habe ich immer noch Netz...), aber in rund zwei Stunden besteigen wir den Bus und machen uns auf in Richtung Botswana. Die Vorfreude steigt... :-)