Donnerstag, 14. August 2014

Dar es Salaam - Zanzibar

Zwei Welten - getrennt durch eine Meerenge, und somit für mich durch eine zweistündige Fahrt mit dem Schiff...

Der Morgen beginnt mit einem Frühstück im Garten mit interessanter Gesellschaft. Ich unterhalte mich mit einer kanadischen Hebamme, die in einem tansanisch-kanadischen Partnerschaftsprojekt engagiert ist.

Im Anschluss mache ich daran, das ökonomische - und auch politische - Zentrum des Landes zu erkunden. Die formelle Hauptstadt ist zwar Dodoma, doch werden hier die wichtigen Entscheidungen gefällt.

Dar es Salaam scheint eine Stadt ohne jegliche Touristen zu sein. Dementsprechend viele interessierte Blicke treffen mich und jeder, der irgendwie etwas verkaufen möchte, sieht auf meiner Stirn Dollar-Zeichen... Das Spiel läuft immer gleich ab: Jambo! How are you? Where are you from? Und dann etwas blabla und dann by the way, I am an artist! And... Doch mittlerweile antworte ich auf das Jambo nur noch, dass ich das Spiel schon genügend oft mitgespielt habe ;-)

Ich laufe der geschäftigsten Strasse entlang mit einer Vielzahl von Läden, fliegenden Händlern etc. Es gibt auch einige wenige Hochhäuser und Bürogebäude - dies im Gegensatz zu Arusha - dafür scheinen mir die Menschen gehetzter zu sein. Die Stadt erscheint mir rauher als Arusha. Dann gehe ich zum Hafen, an welchem einige Fischer ihre Netze flicken, einige Tische und Essensstände stehen, doch die ganze Strasse entlang des Hafens ist herzlich wenig genutzt und in Wert gesetzt. Im Gegenteil, der Bereich ist eingehagt und vollgepappt mit Abfällen.

Ich folge der Strasse immer weiter, bis ich an den Fischmarkt gelange... Wow, welche Herausforderung für alle Sinne! Fische werden verkauft, geschuppt, gebraten, geräuchert etc. etc. Dementsprechend sind die Düfte. Daneben wird wild gehandelt, angepriesen, gekauft, weiterverarbeitet und auch gegessen. Der Blick aufs Wasser zeigt eine Vielzahl von Fischerbooten und Fischern, die an ihren Netzen arbeiten. Und am Rand des Fischmarktes geht es nahtlos weiter in einen informellen Markt am Strand, an welchem Kleider und vieles weitere angeboten werden.

Ich suche wiederum einen netten Platz, um die Eindrücke etwas wirken zu lassen und die Szenerie zu beobachten, doch hier ist nicht einmal ein Restaurant mit Plastikstühlen einfach zu finden. Auch im Anschluss, als ich mich in den Nachbarquartieren umsehe, finde ich nichts dergleichen. Nun ja, so laufe ich noch etwas weiter und versuche weiter, möglichst viele Sinne aktiv zu lassen.

Am Nachmittag mache ich mich auf den Weg zum Katamaran, der mich nach Zanzibar bringen soll. Viele viele Menschen stehen nervös am Terminal und warten entweder auf das Boarding oder auf eine Möglichkeit, etwas zu verdienen. Es erfolgt eine Passkontrolle und ein Sicherheitscheck wie auf dem Flughafen, wenn auch nicht ganz so ernst genommen...

Und dann sitze ich auf dem Oberdeck an der frischen Luft und führe mir die Sicht auf die Stadt vom Schiff aus zu Gemüte. Und schliesslich geht's los. Das Schiff fährt durch den Hafen, am Fischmarkt und den Booten und auch an der luxuriöseren Halbinsel - die ich nächste Woche noch erkunden möchte - vorbei und nimmt Kurs auf die Insel Zanzibar.

Der Wind bläst sehr heftig, doch ich geniesse diese zwei Stunden im Wind, mit Wasser und Salz im Gesicht :-) Nach und nach kommt Land - und schliesslich Stone Town, die Hauptstadt von Zanzibar - in Sicht. Dicht gedrängt erscheinen Häuser am Ufer und so legen wir an. Da die Insel einen autonomen Status geniesst, erfolgt eine weitere Passkontrolle mit Eintrag.

Ich finde mich in einem sehr schön gelegenen und ausgestatteten Hotel wieder. Dieses scheint nicht besonders gut gebucht zu sein, weshalb es im Internet zu günstigen Preisen noch Zimmer verkaufte. So geniesse ich einen ersten Eindruck auf der Terasse mit Sicht auf den Hafen :-) und freue mich bereits aufs Frühstück, welches hier serviert werden wird.

Im Gegensatz zum Norden ist das Klima hier sommerlich, auch abends sind die Temperaturen noch gut über 20 Grad. So sitze ich gerade wieder auf der besagten Terasse und tippe diese Zeilen.

Doch zuvor war ich noch auf einer ersten Erkundungstour durch die Stadt. Diese hat deutlich orientalisches Flair und hier finde ich nun auch viele nette Ecken und Restaurants. Einige davon werde ich die nächsten Tage sicherlich besuchen und dabei etwas herunterfahren. Die letzten Tage waren sehr intensiv mit immer neuen Orten und Eindrücken. Hier möchte ich etwas entspannen und aber auch diese vielseitige Insel entdecken.

Ganz anders als in all den letzten Tagen ist, dass auf einmal viele Touristen durch die Gassen schlendern. Dies wusste ich wohl im Voraus, doch trotzdem wirkt es etwas verwirrend... Aber ich geniesse es, an diesem lauen Abend durch malerische Gassen zu ziehen und bin müde aber entspannt ;-)


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