Montag, 11. August 2014

quirliges Arusha

Für einmal bleibe ich heute den ganzen Tag am selben Ort... in Arusha.

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg in die quirlige Innenstadt von Arusha. Da finden sich unzählige kleinste Läden und fliegende Händler, die so ziemlich alles anbieten, was man sich nur vorstellen kann :-)

Neben unzähligen Kleiderläden - bei welchen oft vor dem Eingang grad genäht wird, und zwar auf wunderschönen, fast schon antiken Nähmaschinen mit Fussbetrieb - und Schuhgeschäften finden sich einige Lebensmittelläden und dann aber auch alles andere: elektronische Geräte, Kloschüsseln, Holz in jeder Grösse und Form, Pumpen und Generatoren, alles fürs Motorrad oder fürs Auto, sanitäre Anlagen in jeder Grösse und Form, etc. etc. etc. Und auch eine Vielzahl von Dienstleistungen werden angeboten, Beauty-Salons und Coiffeurgeschäfte, Internetanbieter und Fotokopierläden und auch da und so weiter und so fort. Besonders findige Anbieter erledigen die Pediküre grad an der Busstation. So kann die Wartezeit besondern effizient genutzt werden ;-)

Es herrscht ein sehr buntes Treiben, welches ins noch hektischer übergeht, wenn man den Markt mit den Lebensmitteln betritt. Oder die Busstation... Da werden Busse geladen und überladen und an jeder Ecke steht jemand bereit, der gerne helfen möchte - oder so... Von da möchte ich morgen gern einen Bus nach Moshi nehmen, bin gespannt, wie das klappen wird...

Nach all dem Trubel setze ich mich wiederum auf einen der Plastikstühle bei einem Restaurant und geniesse das Leben um mich herum. Nun werde ich - aber auch alle anderen, die da sitzen - von fliegenden Händlern aller Art angesprochen, die ihre Waren loswerden möchten. Dabei am meisten imponiert haben mich einige Verkäuferinnen, die Socken und Unterwäsche als riesige Türme auf ihren Köpfen transportieren. Gerne hätte ich gesehen, wie das kunstvoll aufgetürmte dann verkauft worden wäre, ohne dass das ganze Gebilde seinen inneren Zusammenhalt verloren hätte. Aber auch anderes wurde da direkt auf der Strasse angeboten oder verkauft. Neben mir sass einer auf einem umgebauten Fahrrad und schliff die Messer der Restaurants. Oder auf einmal war einer mit einem grossen Sack da und besprach mit dem Chef des Lokals, was denn davon gebraucht werden könnte. Ich musste kurz leer schlucken, als ich dann zuerst einzelne Ziegenbeine und schlussendlich verschiedene Köpfe in dem Jutesack sah...

Von alledem habe ich leider keine Fotos machen können. Ich hätte mich unwohl gefühlt, da Aufnahmen zu machen, und ohnehin wäre es schwierig, all diese Eindrücke auf Bilder zu bannen. Aber Motive hätte es definitiv mehr als genug gehabt...

Am Nachmittag traf ich mich dann noch mit einer Lehrerin, welche ich an einem Filmabend in einem Cafe kennenlernte. Dabei konnte ich weitere Facetten des Lebens in Tansania kennenlernen, was sehr spannend war. Unter anderem der Fakt, dass sie einfach mal für drei Wochen angestellt wurde und es sich im Anschluss zeigt, ob sie eine weitere Woche oder wenn alles sehr gut läuft für einen weiteren Monat angestellt werden würde. Solche Anstellungsverhältnisse machen natürlich jede mittel- oder langfristige Planung sehr schwierig.

So alles in allem war es daher wiederum ein sehr aufregender und interessanter Tag in der Stadt, der mich müde zurück in mein Hotel schlendern lässt, wo ich diese Zeilen schreibe und mich dann bald dem Kissen widmen werde :-)


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