Montag, 25. August 2014

Livingstone Island @ Zambia

Nachdem ich gestern die sogenannte ZIM-Seite erkundet habe, heute ZAM auf dem Programm. Zimbabwe und Zambia teilen sich die Victoria Falls, daher ist von beiden Seitenein Zugang möglich. Ich möchte mich den Fällen auf zwei Arten nähern, als zweites dem Gegenhang entlang laufend, wie gestern. Doch die erste Variante hat es in sich...!

Doch der Reihe nach. Ich mache mich zu Fuss auf den Weg zur Grenze. Da werde ich problemlos durchgewunken, nachdem der Zollbeamte seine Nachrichten fertig geschrieben hat. Im Anschluss geht es einige hundert Meter durchs Niemandsland. Unterbrochen von der Brücke über die Schlucht, welche die offizielle Staatsgrenze darstellt. Von hier wird Bungee gesprungen... Ich schaue einer Springerin zu, bevor ich weiter zum zambischen Grenzposten gehe. Hier angekommen werde ich als erstes gefragt, ob ich mich in Westafrika aufgehalten hätte und ob mir Ebola und die Übertragungsweisen und Symptome bewusst seien. Nachdem ich beides bejahe, darf ich weiter zur Immigrationsstelle und erhalte mein Tagesvisum für das Land.

Ich laufe weiter der Strasse entlang, bis eine Abzweigung zum Royal Livingstone Hotel angezeigt ist. Dieses ist ein Hotel der gehobenen Klasse direkt am Sambesi gelegen. Hier warte ich noch eine halbe Stunde gemütlich am Fluss, bevor ich mit fünf anderen auf die Reise gehe...

Mit einem kleinen Boot fahren wir durch den Sambesi, immer näher an die Oberkante der Fälle heran. Unser Ziel ist Livingstone Island, eine kleine Insel direkt an der Wasserkante. Hier bewegen wir uns immer näher an die Klippe und haben tolle Ausblicke in die Tiefe. Und dann geht's richtig los. Das heisst, dass wir uns einzeln nacheinander in den Sambesi legen und uns weiter nach vorn robben, bis - ja bis der Kopf über der Kante ist und ich direkt im Sambesi liegend in die Tiefe und die Gischt sehen kann... Das Adrenalin hilft, dass die positive Aufregung den Schock dieses Moments überwiegen lässt ;-) Dieses Erlebnis und die Aussicht sind im wahresten Sinne des Wortes atemberaubend... Glücklich, aber auch ziemlich erschöpft erhalten wir dann auf der Insel ein formidables Frühstück mit warmen Scones und edel aufgemachten Bacon and Eggs. Genau das richtige in diesem Moment :-)

Im Anschluss gehe ich etwas flussaufwärts, wo direkt am Ufer gelegen nette Restaurants und Bars zu finden sind. Da entspanne ich, geniesse die tolle Aussicht und Atmosphäre und lasse es mir gut gehen. Danach möchte ich in den Nationalpark mit der Aussicht auf die Fälle. Wiederum eröffnen sich spektakuläre Blicke auf dieses Naturweltwunder. Zudem ist auf dieser Seite der Abstieg zu einem "Pool" möglich, in welchen das Wasser in Richtung Schlucht fliesst. Der Abstieg ist ziemlich steil und ich bin nicht allein. Zum einen sind einige einheimische Jugendliche ebenfalls auf dem Abstieg, zum anderen sind eine Vielzahl von Pavianen in der Nähe. Diese lassen auf einmal ein Mädchen laut schreien - ein stattliches Pavianmännchen versucht mit aller Gewalt, die Handtasche zu stibitzen... Die Jugendlichen schlagen nach einigen Minuten gemeinsam den Angreifer in die Flucht und die Tasche ist gerettet :-) Wenn auch ein Teil des Inhaltes zuerst wieder zusammengesucht werden muss...

Der Abstieg erfolgt in üppigstem Grün. Es handelt sich durch das viele Wasser, das von der Gischt der Fälle angeweht wird, um einen kleinen Regenwald. Die nassen Blätter glitzern im Sonnenlicht und ich geniesse die tolle Aussicht. Unten angekommen erfrische ich mich im kühlen Wasser und dann mache ich mich an den steilen Aufstieg in der Hitze. Zum Glück hat's oben einen Kiosk, der gekühltes Wasser verkauft ;-)

Nun bin ich geschafft und mache mich zurück auf den Weg nach ZIM. Auf dem Weg zurück ins Hostel sehe ich noch einen Wegweiser, der auf einen Aussichtspunkt für die Schlucht hinweist. Diesen will ich mir nicht entgehen lassen. Und so stehe ich nur kurze Zeit später hoch über der Schlucht, welche sich der Sambesi nach den Fällen in den Stein gefressen hat. Sehr imposant!

Jetzt aber ab ins Hostel, unter die Dusche und in den Apero. Im Anschluss finde ich ein schönes Restaurant mit leckerem Essen und einheimischer Live-Musik. Dies wird gut vorgetragen, hat aber etwas sehr folklorehaftes. Halt wie die Jodler in Zermatt ;-) Aber - der Ort hat Wifi und so schreibe ich gerade diese Zeilen...

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