Montag, 19. Januar 2015

Pictures Hawaii















































Big Island

Am nächsten Morgen fliege ich nach Big Island, die grösste der Inseln und diejenige mit den grossen Vulkanen :-)

Das Wetter im Westen ist sehr sommerlich, so dass ich bereits am frühen Morgen den Weg an den ersten Strand suche. Im Anschluss folge ich der Strasse der Küste entlang und entdecke immer neue Strände in herrlichem Ambiente. Die Fahrt weiter in den Norden bringt immer garstigeres Wetter – dafür aber tolle Dschungel-Vegetation. Von hier geht die Strasse in die Höhe – und durch den Wind. Es stürmt heftig, doch die Ausblicke zu den Vulkanen und auf die Küste ist einfach nur schön. Ich folge dann der Nordküste nach Osten. Hier regnet es sehr oft, was sich in der uppigen Vegetation zeigt. Ich übernachte im Städtchen Hilo, dem Zentrum der windward-coast. Hier finde ich mein Zimmer in einem alten Pub und mache noch einen Spaziergang durch das kleine, aber lebendige Zentrum.

Der nächste Tag ist den Vulkanen gewidmet. Zuerst gelange ich zu Bäumen, die durch Lava versteinert wurden. Doch leider sind nur wenige zugänglich, da vor kurzem ein Hurricane hier wütete und somit viel verwüstet wurde. Der Ort Pahoa ist eigentlich sehr herzig, doch ist er dem Untergang geweiht, da die Lava des Kilauea bereits mitten im Dorf angekommen ist. Ich nehme zwei Auto-Stöppler mit, die hier leben und mir erzählen, dass heute der Lebensmittelladen und morgen die Tankstelle schliesst und die Angst besteht, dass die Lava die einzige Verbindungsstrasse zum Rest der Insel in Bälde erreichen wird. Dies ist auch der Strasse passiert, die ich der Küste entlang nehmen wollte. Dafür ist hier ein frisches Lavafeld zu finden, über welches ich ans Wasser spaziere. Es hat alles etwas Unwirkliches hier, aber es ist sehr schön und eindrücklich. Ohnehin führte mich die Strasse bis hierhin vorbei an tollen schwarzen Lavastränden mit Palmen – nix zum baden, aber ein Bild schöner als das andere! Aktuell sind keine Wanderungen oder Schifffahrten zu der fliessenden Lava möglich, da der aktuelle Ausbruch heftiger und unberechenbarer ist als in der Vergangenheit. Daher fahre ich den Berg hinauf zur Caldera des Kilaueas. Hier kann ich durch einen Lava Tube – durch eine Lavahöhle – wandern und finden sich zahlreiche Fumarolen und Lavaformationen. Und auf dem Gipfel glüht die Lava im Krater, was bei Nacht ein eindrückliches Erlebnis ist.

Bereits seit der Ankunft auf der Insel liegt jedoch ein Schatten über den Erlebnissen, denn meine Mutter ist schwer erkrankt. Nun erfahre ich, dass es ihr sehr schlecht geht, und somit beschliesse ich, meine Reise notfallmässig und schnellstmöglich abzubrechen. Dies ist auch der Grund, weshalb diese Posts erst mit einem Monat Verspätung erscheinen. Doch bevor ich fliegen kann, muss ich noch bei einem Arzt vorbei, da meine Ohren blockiert sind und sich zu entzünden beginnen – nicht die ideale Voraussetzung, um einmal um die halbe Welt zu fliegen. Und so lerne ich noch einige Eigenschaften des amerikanischen Gesundheitssystems kennen… Ich werde in die Notaufnahme des Spitals geschickt, wo ich zuerst einmal lange warten muss. Nach viermaligem (!) Aufnehmen meiner Personalien wird meine Kreditkarte eingezogen und mit 382 Dollar belastet – vor der Untersuchung notabene… Und dann kommt doch noch eine Ärtzin und nach fünfminütiger Behandlung bekomme ich die notwendigen Medikamente verschrieben und kann gehen. Die schlechte Nachricht, dass noch weitere 302 Dollar fällig werden, wir mich dann einige Wochen später noch in der Schweiz erreichen… Naja, leider ist dies nicht mein grösstes Problem, ich bin einfach nur froh, dass ich flugfähig bin und nach Hause kann. Mein Reisebüro konnte mir einen Flug in wenigen Stunden organisieren, so dass ich zum Glück sehr bald zu Hause bin und meine Mutter noch rechtzeitig in meine Arme schliessen kann, da sie nur wenige Tage danach stirbt.


So findet meine Weltreise leider ein sehr sehr trauriges und abruptes Ende. Aus diesem Grund versuche ich, in den Frühlingsferien nochmals nach Hawaii zu kommen, um dieser zuvor so tollen und inspirierenden Reise ein „richtiges“ Ende zu bescheren. 

Oahu

Von Lima gibt es keine direkten Flüge nach Hawaii, weshalb ich in Los Angeles noch eine Übernachtung habe. Und so finde ich mich abermals in einer anderen Welt, auch wenn dieser Aufenthalt nur sehr kurz ist. Doch reicht es, um kurz in einer Mall vorbeizuschauen und einige Kleider nachzukaufen.

Und dann geht es am nächsten Tag weiter in den Westen und nach Hawaii. Da erwartet mich ein bekanntes Gesicht: Eine Schülerin ist auf Oahu im Austausch und so habe ich eine kompetente Reiseführerin für die Insel. Hier habe ich wieder ein Auto gemietet, eigentlich eines der kleinsten Kategorie. Doch bieten sie mir ein preiswertes Upgrade an, und so wird ein Ford Mustang Cabrio der fahrende Untersatz :-)

Zum Abendessen gibt es leckere Pizza im Haus der Gasteltern und so erhalte ich gleich am ersten Tag einen Einblick in ein lokales Heim.

Mein Hostel findet sich nur wenige Meter vom berühmten Waikiki-Strand. Das Zimmer teile ich mit sehr netten und unterhaltsamen Mitbewohnern aus Kanada und Brasilien. Viele im Hostel sind hier, um am Sonntag den Marathon zu laufen. Dies erklärt wohl, warum es nicht ganz einfach war, ein Bett zu finden…

Am nächsten Morgen gehe ich für einen Spaziergang an den Strand, um einen ersten Eindruck zu erhalten. Waikiki ist ein grosser und schöner Strand, insbesondere für den Umstand, dass er sich direkt in einer Grossstadt befindet. Im Anschluss erkunde ich Teile der Innenstadt von Honolulu, bevor wir nach dem Mittag aufbrechen zur Hanauma Bay. Dies ist eine traumhafte Bucht mit einem Riff – ein idealer Ort, um zu schnorcheln. Doch bevor der Zugang in die Bucht erlaubt wird, muss man sich einen Lehrfilm anschauen, der in etwa für Kindergärtner konzipiert ist… Doch das Erlebnis im Wasser ist diese Langweile wert! Es ist eine Vielzahl von Fischen zu entdecken. Das Riff ist sehr nahe unter der Wasserfläche, so dass ich mich ab und an fast gestrandet finde, was nicht ganz einfach ist, da ich das Riff nicht berühren möchte, um es nicht zu beschädigen und von Wellen auf die spitzigen Korallen gedrückt zu werden, kann zudem schmerzhaft sein.

Im Anschluss fahren wir um den Ostteil der Insel und machen Halt an einem kleinen Wagen, welcher „Shave Ice“ verkauft. Dies sieht aus und fühlt sich an, wie wenn Schnee mit Sirup aromatisiert wird. Ist aber super lecker, so dass ich staune, dass ich dem sonst noch an keinem Ort zuvor begegnet bin… Wir fahren an die schönen Strände wie den Kailua Beach im Norden der Insel. Obgleich der Himmel bedeckt ist, beeindrucken mich die Farben hier! Bei Sonne sind diese Eindrücke wohl nur schwer zu toppen. Die Fahrt zurück nach Waikiki führt durch das bergige Inselzentrum. Von hier bieten sich tolle Übersichten nach Norden über die üppige Vegetation und auf die Strände und nach Süden auf Honolulu. Fürs Abendessen steht die Cheesecake Factory auf dem Programm :-) Diese kenne ich bisher erst aus „The Big Bang Theory“ ;-) Doch die Burger sind lecker und die Cheesecakes sooooo yummy! Und so wird dieser Besuch definitiv nicht der letzte gewesen sein…

Am nächsten Morgen weckt mich der Wecker, da ich heute die Schule besuchen werde. Es handelt sich um eine private Mädchenschule, so dass die Eindrücke ziemlich anders sind als zuvor in San Francisco. Da die Schule klein ist, können nicht so viele Fächer angeboten werden, dafür sind die Klassen auch hier relativ klein. Ich besuche eine Klassenstunde, eine Chemie- und Geschichtslektion, eine Englisch-Kurzexkursion und die Hulastunde. Die Chemiestunde wird von einem Feueralarm unterbrochen. Alle Schülerinnen machen sich schnell auf den offensichtlich gut eingeübten Weg und so finden wir uns alle nach nur wenigen Minuten aufgereiht auf dem Park vor der Schule wieder. Die Hulalektion ist eindrücklich, da uns doch sehr fremd :-) Die anderen Lektionen sind meist von mehr oder weniger effizienten Projektarbeiten der Schülerinnen geprägt. So erhalte ich interessante Einblicke in diesen Alltag.

Im Anschluss geht es zuerst ins grösste Einkaufszentrum der Insel für ein Zmittag und im Anschluss möchten wir in Richtung Westen, um die dortigen Strände zu entdecken. Doch zuerst entdecken wir den lokalen Stau… Da sich fast die ganze Bevölkerung in und um Honolulu konzentriert und die öffentlichen Verkehrssysteme wie in den meisten Regionen der USA nicht wirklich gut ausgebaut sind, bricht der Verkehr regelmässig zusammen. Da wir ohnehin mehr oder weniger ziellos unterwegs sind versuche ich die Abzweigung zu nutzen, die viel verkehrsärmer aussieht, doch finden wir uns unvermittelt am kontrollierten Eingang eines Militärareals… Doch wir sind so offensichtlich Touristen, dass wir da wenden dürfen und uns dann zurück in den Stau machen. Wir fahren weiter und folgen den Schildern hin zu einem Strand, den wir nach etwas suchen dann auch finden. Es ist nicht ganz einfach, da wir dachten, die Schilder führen zum Strand und dann merken, dass der ganze Ort so heisst, aber Google hilft uns weiter ;-)

Restaurants finden sich hier jedoch kaum, ohnehin ist es nicht ganz einfach, nette Lokale zu finden – im Idealfall sogar noch mit Terrasse – da die meisten Orte die bekannten Kettenrestaurants sind. Und so fahren wir zurück nach Waikiki, hier hat es Auswahl zur Genüge…
Für den Samstag ist der Norden das Ziel. Am North Shore finden sich die grössten Wellen und findet grad die Weltmeisterschaft im Wellenreiten statt. Sehr beeindruckend! Wir setzen uns an den Strand und schauen ins Meer und in die Wellen, wo wir immer wieder gelungene Szenen beobachten können. Es ist eine sehr aufgeräumte Stimmung, immer wieder geht ein Ah oder Oh durch die Zuschauer, wenn wieder eine besonders gelungene Szene bewundert werden kann. Hier lässt es sich gut aushalten :-)

Im Anschluss folgen wir der Küstenstrasse entlang des Nordens, bis es nicht mehr weiter geht und finden uns so in immer verlasseneren Gegenden, bis die Strasse endet und nur mehr ein paar Einheimische am Strand sitzen.

Die Rückfahrt führt uns an der Ananas-Plantage von Dole vorbei, wo eine Art Ananas-Softice verkauft wird. Einfach nur lecker! Heute findet auf der Dachterrasse des Hostels ein grosses Barbecue statt. Dies ist ein toller Anlass mit vielen Menschen aus allen möglichen Ländern. Doch nicht alle dürfen sich den Bauch vollschlagen, denn in nur wenigen Stunden wird dann der Marathon starten. Doch dieser findet definitiv ohne mich statt ;-)

An meinem letzten Tag auf Oahu spielt leider das Wetter nicht so ganz mit, denn wir hätten zu einem Wasserfall laufen wollen, in dessen Pool gesprungen und gebadet werden kann. Doch bei Nieselregen sind andere Optionen lohnender. Und so fahren wir in den Norden und spazieren zu einem Leuchtturm, auch in der Hoffnung, allenfalls Wale zu sehen. Doch die spielen noch nicht mit. Aber dies ist nicht weiter schlimm, es ist trotzdem ein schöner Spaziergang mit schönen Ausblicken. Und heute soll es auch noch ganz in den Westen gehen, da ich diesen Teil der Insel noch gar nicht kenne. Zum Strand hin wird das Wetter immer besser und so fahren wir entlang der Küste und entdecken auch einen sehr schönen Strand, wo viele Einheimische den Sonntag verbringen. Wir sind besonders fasziniert von den Kindern, die bereits mit wenigen Jahren fleissig das Surfen lernen.


Und den Abschluss des Tages bildet dann ein letzter Cheesecake… :-)