Montag, 19. Januar 2015

Oahu

Von Lima gibt es keine direkten Flüge nach Hawaii, weshalb ich in Los Angeles noch eine Übernachtung habe. Und so finde ich mich abermals in einer anderen Welt, auch wenn dieser Aufenthalt nur sehr kurz ist. Doch reicht es, um kurz in einer Mall vorbeizuschauen und einige Kleider nachzukaufen.

Und dann geht es am nächsten Tag weiter in den Westen und nach Hawaii. Da erwartet mich ein bekanntes Gesicht: Eine Schülerin ist auf Oahu im Austausch und so habe ich eine kompetente Reiseführerin für die Insel. Hier habe ich wieder ein Auto gemietet, eigentlich eines der kleinsten Kategorie. Doch bieten sie mir ein preiswertes Upgrade an, und so wird ein Ford Mustang Cabrio der fahrende Untersatz :-)

Zum Abendessen gibt es leckere Pizza im Haus der Gasteltern und so erhalte ich gleich am ersten Tag einen Einblick in ein lokales Heim.

Mein Hostel findet sich nur wenige Meter vom berühmten Waikiki-Strand. Das Zimmer teile ich mit sehr netten und unterhaltsamen Mitbewohnern aus Kanada und Brasilien. Viele im Hostel sind hier, um am Sonntag den Marathon zu laufen. Dies erklärt wohl, warum es nicht ganz einfach war, ein Bett zu finden…

Am nächsten Morgen gehe ich für einen Spaziergang an den Strand, um einen ersten Eindruck zu erhalten. Waikiki ist ein grosser und schöner Strand, insbesondere für den Umstand, dass er sich direkt in einer Grossstadt befindet. Im Anschluss erkunde ich Teile der Innenstadt von Honolulu, bevor wir nach dem Mittag aufbrechen zur Hanauma Bay. Dies ist eine traumhafte Bucht mit einem Riff – ein idealer Ort, um zu schnorcheln. Doch bevor der Zugang in die Bucht erlaubt wird, muss man sich einen Lehrfilm anschauen, der in etwa für Kindergärtner konzipiert ist… Doch das Erlebnis im Wasser ist diese Langweile wert! Es ist eine Vielzahl von Fischen zu entdecken. Das Riff ist sehr nahe unter der Wasserfläche, so dass ich mich ab und an fast gestrandet finde, was nicht ganz einfach ist, da ich das Riff nicht berühren möchte, um es nicht zu beschädigen und von Wellen auf die spitzigen Korallen gedrückt zu werden, kann zudem schmerzhaft sein.

Im Anschluss fahren wir um den Ostteil der Insel und machen Halt an einem kleinen Wagen, welcher „Shave Ice“ verkauft. Dies sieht aus und fühlt sich an, wie wenn Schnee mit Sirup aromatisiert wird. Ist aber super lecker, so dass ich staune, dass ich dem sonst noch an keinem Ort zuvor begegnet bin… Wir fahren an die schönen Strände wie den Kailua Beach im Norden der Insel. Obgleich der Himmel bedeckt ist, beeindrucken mich die Farben hier! Bei Sonne sind diese Eindrücke wohl nur schwer zu toppen. Die Fahrt zurück nach Waikiki führt durch das bergige Inselzentrum. Von hier bieten sich tolle Übersichten nach Norden über die üppige Vegetation und auf die Strände und nach Süden auf Honolulu. Fürs Abendessen steht die Cheesecake Factory auf dem Programm :-) Diese kenne ich bisher erst aus „The Big Bang Theory“ ;-) Doch die Burger sind lecker und die Cheesecakes sooooo yummy! Und so wird dieser Besuch definitiv nicht der letzte gewesen sein…

Am nächsten Morgen weckt mich der Wecker, da ich heute die Schule besuchen werde. Es handelt sich um eine private Mädchenschule, so dass die Eindrücke ziemlich anders sind als zuvor in San Francisco. Da die Schule klein ist, können nicht so viele Fächer angeboten werden, dafür sind die Klassen auch hier relativ klein. Ich besuche eine Klassenstunde, eine Chemie- und Geschichtslektion, eine Englisch-Kurzexkursion und die Hulastunde. Die Chemiestunde wird von einem Feueralarm unterbrochen. Alle Schülerinnen machen sich schnell auf den offensichtlich gut eingeübten Weg und so finden wir uns alle nach nur wenigen Minuten aufgereiht auf dem Park vor der Schule wieder. Die Hulalektion ist eindrücklich, da uns doch sehr fremd :-) Die anderen Lektionen sind meist von mehr oder weniger effizienten Projektarbeiten der Schülerinnen geprägt. So erhalte ich interessante Einblicke in diesen Alltag.

Im Anschluss geht es zuerst ins grösste Einkaufszentrum der Insel für ein Zmittag und im Anschluss möchten wir in Richtung Westen, um die dortigen Strände zu entdecken. Doch zuerst entdecken wir den lokalen Stau… Da sich fast die ganze Bevölkerung in und um Honolulu konzentriert und die öffentlichen Verkehrssysteme wie in den meisten Regionen der USA nicht wirklich gut ausgebaut sind, bricht der Verkehr regelmässig zusammen. Da wir ohnehin mehr oder weniger ziellos unterwegs sind versuche ich die Abzweigung zu nutzen, die viel verkehrsärmer aussieht, doch finden wir uns unvermittelt am kontrollierten Eingang eines Militärareals… Doch wir sind so offensichtlich Touristen, dass wir da wenden dürfen und uns dann zurück in den Stau machen. Wir fahren weiter und folgen den Schildern hin zu einem Strand, den wir nach etwas suchen dann auch finden. Es ist nicht ganz einfach, da wir dachten, die Schilder führen zum Strand und dann merken, dass der ganze Ort so heisst, aber Google hilft uns weiter ;-)

Restaurants finden sich hier jedoch kaum, ohnehin ist es nicht ganz einfach, nette Lokale zu finden – im Idealfall sogar noch mit Terrasse – da die meisten Orte die bekannten Kettenrestaurants sind. Und so fahren wir zurück nach Waikiki, hier hat es Auswahl zur Genüge…
Für den Samstag ist der Norden das Ziel. Am North Shore finden sich die grössten Wellen und findet grad die Weltmeisterschaft im Wellenreiten statt. Sehr beeindruckend! Wir setzen uns an den Strand und schauen ins Meer und in die Wellen, wo wir immer wieder gelungene Szenen beobachten können. Es ist eine sehr aufgeräumte Stimmung, immer wieder geht ein Ah oder Oh durch die Zuschauer, wenn wieder eine besonders gelungene Szene bewundert werden kann. Hier lässt es sich gut aushalten :-)

Im Anschluss folgen wir der Küstenstrasse entlang des Nordens, bis es nicht mehr weiter geht und finden uns so in immer verlasseneren Gegenden, bis die Strasse endet und nur mehr ein paar Einheimische am Strand sitzen.

Die Rückfahrt führt uns an der Ananas-Plantage von Dole vorbei, wo eine Art Ananas-Softice verkauft wird. Einfach nur lecker! Heute findet auf der Dachterrasse des Hostels ein grosses Barbecue statt. Dies ist ein toller Anlass mit vielen Menschen aus allen möglichen Ländern. Doch nicht alle dürfen sich den Bauch vollschlagen, denn in nur wenigen Stunden wird dann der Marathon starten. Doch dieser findet definitiv ohne mich statt ;-)

An meinem letzten Tag auf Oahu spielt leider das Wetter nicht so ganz mit, denn wir hätten zu einem Wasserfall laufen wollen, in dessen Pool gesprungen und gebadet werden kann. Doch bei Nieselregen sind andere Optionen lohnender. Und so fahren wir in den Norden und spazieren zu einem Leuchtturm, auch in der Hoffnung, allenfalls Wale zu sehen. Doch die spielen noch nicht mit. Aber dies ist nicht weiter schlimm, es ist trotzdem ein schöner Spaziergang mit schönen Ausblicken. Und heute soll es auch noch ganz in den Westen gehen, da ich diesen Teil der Insel noch gar nicht kenne. Zum Strand hin wird das Wetter immer besser und so fahren wir entlang der Küste und entdecken auch einen sehr schönen Strand, wo viele Einheimische den Sonntag verbringen. Wir sind besonders fasziniert von den Kindern, die bereits mit wenigen Jahren fleissig das Surfen lernen.


Und den Abschluss des Tages bildet dann ein letzter Cheesecake… :-)

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