Donnerstag, 7. August 2014

Ngorongoro

Einschlafen und Aufwachen am Kraterrand mit dem Blick über die riesige Caldera... Viel mehr kann man nicht erwarten :-) Auch wenn diese Lage die Nebenwirkung hat, dass es in den Bergen während der Nacht empfindlich kühl werden kann, aber im Rucksack fand sich noch mein Schlafsack, so dass ich doch bestens geschlafen habe.

Und der Tag beginnt mit einigen Sonnenstrahlen, welche in den Krater scheinen und diesen in ein fast schon magisches Licht rücken. Diesen Blick geniesse ich während des Frühstücks und dann geht's los, denn heute soll das Innere der Caldera erkundet werden.

Die Strasse entlang des Kraters im dichten Grün und auf einer rostroten, schon ausgewaschenen und abgefahrerenen Staubtrasse könnte genauso gut irgendwo im Dschungel zu finden sein. Wir sind wie angekündigt im Nebel und ich geniesse diese Stimmung sehr.

Am Kraterrand angekommen heisst es wieder mal, eine "Gate" zu passieren. Luice, mein Guide, hat mir Tanzania bereits mehrfach als "Country of Gates" beschrieben, immer und überall müsse Geld bezahlt werden, um an einem Tor durchzukommen, egal ob es nun Sinn mache oder nicht, dass da ein Tor stehe. Dieses hat wohl für einmal seine Berechtigung, ermöglicht es doch die Zufahrt zum Krater - und stellt sicher, dass die Touristen ihren Obulus da lassen.

Es folgt eine Abfahrt auf einer schmalen und steilen Sandpiste - 610 Meter in die Tiefe an den Grund des Kraters. Englische Touristen hätten ihm auch schon gesagt, ja nicht mehr zu sprechen und sich nur auf das Fahren zu konzentrieren... aber als bergstrassenerprobter Schweizer macht mich dies nicht nervös.

Unten angekommen leuchtet die ganze Szenerie bereits wieder in neuem Licht. Insbesondere der Salzsee hat es mir angetan. Immer wieder den See, den Kraterrand, etwas Vegetation und Tiere im Blickfeld - und das am immer noch frühen Vormittag.

Das spezielle Klima im Innern des Kraters ermöglicht es den Tieren, das ganze Jahr hier zu bleiben, da immer genügend Wasser und somit auch Vegetation verfügbar ist. Daher kreuzen wir heute auch grosse Gnu-Herden, die in der Serengeti aktuell aufgrund der grossen Migration nicht anzutreffen sind. Die grosse Vielfalt an Tieren auf dieser kleinen Fläche ist faszinierend. Auf der offenen Weide grasen Gnus, Zebras, verschiedene Antilopen, Büffel etc. und etwas daneben fläzen Löwen und Hyänen in der Sonne - offenbar satt genug, denn die zuvor genannten grasen in aller Ruhe weiter. Einige Löwen posieren dann noch besonders schön fürs Foto-Shooting - Merci :-)

P.S. Leider kann mein kleines Tablet die Fotos nicht verkleinern und einige 4MB-Bilder hochzuladen, schafft dann wiederum das Netz nicht... Ich bleibe dran!

Wir fahren weiter kreuz und quer durch den Krater und schliesslich wird in der Ferne eine Nashorn-Mutter mit ihrem Kind sichtbar. Nun fehlt mir nur noch der Leopard ;-)

Nach der Mittagspause fahren wir eine ähnlich geartete Strasse hoch, um zurück an den Kraterrand zu gelangen. Wir folgen diesen und verlassen den Park dann in Richtung Lake Manyara. Zum ersten Mal auf dieser Tour befinde ich mich nun in normal bewohnten Gebieten mit Dörfern und Weilern. Diese sind wiederum sehr vergleichbar mit den Dörfern, die ich bereits auf dem Weg von und nach Kisimiri sehen konnte. Da im grössten Ort grad Markttag ist, herrscht ein besonderes Durcheinander, da dieser nur einmal im Monat stattfindet.

Am Ende eines Dorfes biegen wir ab auf eine sehr holprige Strasse. Diese führt dann wiederum zu einer sehr schönen Hotelanlage mit Blick auf den See. Aber natürlich folgt auch hier das obligate Tor und so wird sichergestellt, dass niemand von den Touristen mit dem Dorf in Kontakt kommt. Wer nur eine solche Tour macht, wird vom Leben in diesem Land herzlich wenig erfahren. Die letzten Unterkünfte waren mitten in den Parks, da ergibt sich dies von selbst, doch hier mutet dies etwas speziell an. Doch in Arusha werde ich wieder mitten in der Stadt nächtigen.

Noch ein kleiner Nachtrag zum Lake Manyara. Dieser bildet ein Seitenast des afrikanischen Grabenbruchs! Da schlägt mein Herz grad noch ein bisschen höher :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen