Sonntag, 24. August 2014

Victoria Falls

Frühmorgens sage ich Joburg Bye Bye und mache mich auf den Weg zu den Victoria Falls in Zimbabwe. Da vor Ort kein Mensch meine Fluggesellschafft kennt, ist mir etwas mulmig zumute, insbesondere, als dass am Flughafen diese Gesellschaft auch nicht auf den Monitoren erscheint... Und zu meiner angegebenen Zeit ist auch kein Flug gelistet... Aber immerhin einige Minuten früher und so mache ich mich auf den Weg zum Schalter... Und es ist tatsächlich mein Flug :-) Und wie ich später feststellen werde, ist das Flugzeug fast leer, so dass mein optimiertes Packen wohl gar nicht nötig gewesen wäre, aber halb so wild. Ich mache mich auf den Weg zum Flugzeug und weiss, dass ich mich erst in Cape Town wieder um einen Transport und um Gepäckgewicht und ähnliches kümmern muss. Ist auch mal schön ;-)

Wir fliegen in tiefer Höhe über den ganzen Gauteng - die "Goldprovinz", von welcher JoBurgdie Hauptstadt ist, die aber auch die Hauptstadt Pretoria und Soweto umfasst und somit auch knapp 10 Millionen Einwohner kommt, mehr als die Schweiz... Aus der Luft wird deutlich erkennbar, dass die Stadt neben dem CBD vor allem aus unendlichen Vororten besteht und somit auch in den USA oder in Australien liegen könnte. Der einzige Unterschied liegt darin, dass es immer wieder sehr sehr kleinteilige Parzellen hat... Slums! Der ursprüngliche Grund, dass genau diese Region mitten auf der Hochebene so gross geworden ist, sind die Bodenschätze, erst Diamanten und dann Gold. Und auch heute noch ist der Bergbau die wohl dominierende Industrie des Landes.

Der Flug geht weiter über weite, braun-gelbliche Ebenen. Und auf einmal erscheint mitten aus dem Nichts ein kleiner Nebel am Horizont - die Gischt der Victoria Falls. Die Aufregung steigt bereits in der Luft, ich freue mich darauf, dieses Naturwunder zu entdecken!

Doch erst erfolgt die Landung und der Transfer ins Städtchen Victoria Falls. Dieses ist trotzdem grösser als ich erwartet hatte und zeigt all die Möglichkeiten auf, die an den Fällen geboten werden: Helikopterflüge, Bungee, Abseiling, Rafting, Cruises, etc. etc. Ich habe das Gefühl, in einem grossen Outdoor-Adventure-Park zu sein. Aber ich will - zu den Fällen!

Mein Hostel liegt gut, so dass ich den Weg zu Fuss wagen kann, und so finde ich mich einige Minuten später am Eingang zum VicFalls-Nationalpark. Ich zahle meine 30 Dollar - in Zimbabwe ist der US-Dollar die einzig offizielle Währung aufgrund einer Hyperinflation vor ein paar Jahren. Für einen Dollar kaufe ich mir auf der Strasse auch noch eine 10-Millionen-Note aus eben dieser Zeit...

Und dann höre ich die Fälle... ein gewaltiges Rauschen wird hörbar und dann endlich, sehe ich auf die VicFalls: WOW!!!

Diese scheinen unbeschreiblich mächtig und stürzen in einer gigantischen Breite unter grosser Wucht in die Tiefe. Der Weg entlang den Fällen ist knapp zwei Kilometer lang und während dieser ganzen Länge stürzen mächtige Wassermassen einige hundert Meter in die Tiefe. Ich bin tief beeindruckt und bleibe immer wieder längere Zeit sitzen, um die Szenerie auf mich wirken zu lassen. Die Gischt beschert immer wieder Regenbogen - und eine willkommene Abkühlung. Nach dem kühlen JoBurg herrschen hier wieder Temperaturen von knapp 30 Grad. Der Sommer soll hier so schnell noch nicht vorbei sein! Aus einem Grund habe ich ja den halben Erdball hinter mir gelassen... Immer wieder geniesse ich diesen majestätischen Anblick, bevor irgendwann der Weg zu Ende geht - nicht aber die Fälle! Aber der restliche Zugang ist nur von zambischer Seite möglich. Dies ist mein Ziel für morgen!

Für heute mache ich mich auf den Weg zurück in meine Unterkunft und geniesse einen Drink auf der Terasse und schreibe meinen Blog. So lässt es sich durchaus gut leben ;-)

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