Sonntag, 23. November 2014

Übernachten auf dem Mont-Blanc

Wir hatten alle etwas Bammel vor dieser Übernachtung auf ca. 4‘800 Metern Höhe… Zum einen könnte es sehr kalt werden in der sehr einfachen Unterkunft, zum anderen ist dies für den Körper schon eine ziemliche Herausforderung… Doch ich habe es einigermassen gut erwischt, die Temperaturen waren gut erträglich, denn draussen war es nur ca. -6 Grad, so dass es drinnen erträglich geblieben ist. Und zum anderen war ich zwar immer mal wieder wach, doch fand ich dann auch immer wieder etwas Schlaf. Und ausser etwas Kopfschmerzen blieb ich von grösserem Ungemach verschont, so dass ich heute morgen bereit bin für unsere nächste Etappe! Bloss meine dauernd laufende Nase nervt etwas…

Und so kann es losgehen. Die Autos sind frisch getankt mittels grossen Kanistern auf dem Autodach, und nachdem wir unser Gepäck auch da verstaut haben, steigen wir wieder ein, um als erstes nochmals bei der Laguna Colorada Halt zu machen, doch diesmal am anderen Ende. Und wiederum bieten sich atemberaubende Ausblicke! Die farbigen Berge spiegeln sich in der Lagune, welche z.T. noch zugefroren ist. Und auch die Flamingos sind wieder in grosser Zahl vorzufinden. Hier könnte ich stundenlang sitzenbleiben.

Die Fahrt geht über holprige Pisten weiter durch die Wüste, und immer wieder ragen Berge und Vulkane in die Höhe. Und auf einmal finden wir uns inmitten von schön verwitterten Felsbrocken wieder. Äolische Verwitterungsformen wie aus dem Lehrbuch ;-) Auch hier folgt wieder das Spiel nach dem besten Winkel und dem besten Ausschnitt für ein Foto ;-) Es ist ein immer wiederkehrendes Ein- und Aussteigen aus dem Jeep, was auch etwas Logistik erfordert, denn obwohl ein Teil des Gepäcks auf dem Dach verstaut ist, haben wir auch einige Rücksäcke bei uns in der Kabine, welche dann immer wieder neu umgeräumt werden müssen. Je länger der Tag dauert, desto mehr macht sich auch bei allen eine Müdigkeit breit, aber nichtsdestotrotz sind wir immer wieder angetan von den weiteren Höhepunkten, die sich folgen. Heute sind es in erster Linie Lagunen in allen Facetten! Immer wieder erscheint nach einem Hügel eine neue glänzende Lagune mit vielen Flamingos. Und je nach Grösse und Salzablagerungen und den umliegenden Berge bieten sich immer wieder andere Bilder.

Nach der letzten Lagune machen wir uns dann auf den Weg, einige hundert Meter tiefer zu gelangen. Die Strecke ähnelt irgendwie den Bildern von Rallyes, nur dass zum Glück unser Fahrer durchaus vertrauensvoll fährt :-) Aber ab und an hat es einfach eine breite Sandebene, in welcher sich jeder Fahrer seine liebste Route sucht. Ab und an geht es einfach auf einer Kieselstrasse vorwärts und zum Teil führt es über Stock und Stein, wobei es dann sehr rucklig wird und das Durchschnittstempo auf fünf bis zehn Stundenkilometer sinkt. Dabei begegnen wir auch einigen Tieren, neben verschiedenen Arten von Lamas und den genannten Flamingos treffen wir noch eine Art Hase und einen Fuchs.
Und auf einmal gibt’s zwei kleine unvorhergesehene Änderungen im Programm… Zuerst versuchen unserer Fahrer, eine Abkürzung zu nehmen, die dann aber doch nicht befahrbar ist. Und dann kam der spannende Teil, beim Versuch, die Strasse wieder zu finden ;-) Aber früher oder später hat es dann geklappt. Und dann hatte ein Jeep einer anderen Unternehmung eine Panne, und so versuchen sich dann fünf Fahrer zusammen dabei, diesen wieder fahrtüchtig zu machen. Es ist ganz witzig, dabei zuzusehen – helfen kann ich hier nicht, sollte ich dies versuchen, würde er wohl nie mehr fahren… – denn es wird wild gestikuliert und diskutiert, doch nach ca. einer halben Stunde haben sie es tatsächlich geschafft, und alle können ihre Fahrt wieder aufnehmen.


Und so kommen wir dann in einem kleinen Dörfchen in unserem „Hotel de Sal“ an, ein Hotel, welches aus Salz gebaut ist! Sehr eindrücklich :-) Hier gibt es wiederum ein gemeinsames Abendessen und noch etwas Geplauder, doch um halb neun sind schon fast alle auf ihren Zimmern… Die langen und intensiven Tage hinterlassen ihre Spuren! Aber wie schon erwähnt, sind all die Erlebnisse die Strapazen definitiv wert! 

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