Sonntag, 23. November 2014

Laguna Colorada und andere Schönheiten

„Are you ready for an adventure?“ Das war die Frage, welche mir gesellt wurde, als ich die Tour buchte, welche heute beginnen wird. Diese soll für drei Tage nach Uyuni in Bolivien gehen und dabei werden wir keine Dörfer mehr kreuzen und dementsprechend musste ich gestern noch Proviant einkaufen. Aber da ich ohnehin so ausgelaugt war, reichte dies als Programm durchaus ;-) Dabei wanderte ich noch einmal durch dieses Dorf und finde es doch interessant, wie all diese Touren-Anbieter genau die selben Touren im Angebot haben… Aber irgendwie scheint es so aufzugehen…
Doch nun soll das Abenteuer losgehen…! Ich werde im Hostel abgeholt und dann fahren wir in Richtung eines Passes, der nach Argentinien oder Bolivien führt. Wenige Meter nach der Ausfahrt aus dem Dorf folgt bereits die chilenische Zollkontrolle, welche wieder ähnlich langsam voran geht wie bei der Einreise… Doch schliesslich sind wir alle ausgecheckt und so fahren wir relativ steil den Pass hoch. Bei der Abzweigung sehen wir den ersten Schritt zum Abenteuer, die Strasse nach Argentinien bleibt asphaltiert, währenddem diejenige nach Bolivien in eine Sandpiste übergeht. Kurz nach dieser Abzweigung sehen wir ein kleines Häuschen, welches sich als bolivianischer Zoll herausstellen soll. Hier kriegen wir auch noch ein kleines Frühstück und hier wechseln wir das Gefährt, vom Minibus geht es in drei Jeeps zu je 6 Plätzen. Und hier mache ich dann sogar noch einen Handel: Als ein anderer Guide nach meiner Nationalität fragt, soll ich grad meine Uhr zeigen und dann will er mir unbedingt meine Swatch abkaufen. Und so verkaufe ich dann tatsächlich meine Uhr an diesem Ort ;-)

Wir sind eine gute Truppe, unseren Jeep teile ich mit einem bulgarischen Chilenen und einem deutschen und einem französischen Paar. Der Bulgare lebt seit acht Jahren in Chile und kann uns somit auch die Informationen übersetzen, die der sehr schnell sprechende Guide erzählt. Dafür ist letzterer immer guter Laune, singt und ermuntert, und ist irgendwie die bolivianische Form des Duracell-Häschens… ;-)

Wir fahren durch weite Ebenen mit Bergen in allen Farben zu unserer Seite. Und wie aus dem Nichts tauchen auf einmal Lagunen in verschiedenen Farben auf! Erst die weiss schimmernde Laguna blanca, in welcher sich die umliegenden Berge zusätzlich spiegeln. Völlig gebannt sauge ich dieses Bild auf. Und kaum sind wir wieder eingestiegen folgt auch bereits die grün glänzende Laguna verde. Und wiederum nur kurze Zeit später folgt eine warme Quelle mit einem Pool. Hier könnten wir baden, doch der kleine Pool ist fast zu sehr gefüllt, so dass ich es bei einem Spaziergang belasse und dann an einer kleinen Quelle meinen Füssen eine kleine Wellness-Kur gönne ;-)

Wir sind schon auf einer Höhe von über 4500 Metern, was sich bei fast allen bemerkbar macht. Und es geht weiter in die Höhe, der höchste Punkt der Tour liegt bei über 5000 Metern… Nach Überqueren dieses höchsten Punktes ist es Nachmittag und eine Pause nach einigen Stunden Fahrt steht an. Wir können bereits in unserem einigermassen rustikalen Hostel einchecken und kriegen hier auch ein kleines Mittagessen geboten. Und dann geht es zur Laguna Colorada! Hier fehlen mir leider etwas die Worte für diese Ansicht! Eine grosse Lagune, welche in verschiedensten Farben glänzt und von einer Vielzahl von Flamingos bewohnt wird. Als Zugabe folgt wiederum ein herrliches Panorama und einige Lamas am Ufer :-) Der einzige Makel ist der stark wehende Wind, der uns bereits den ganzen Tag begleitet, aber dies ist nun wirklich jammern auf hohem Niveau ;-) Es ist fast schwierig, diese ganze Vielfalt von atemberaubenden Eindrücken aufzunehmen, aber ich versuche mein bestes und geniesse jeden Moment hier.


Im Anschluss fahren wir zurück ins Hostel, wo nun alle merklich müde sind, und einige kämpfen auch mit heftigeren Folgen der Höhenkrankheit als nur mit Kopfschmerzen wie ich. Im Essraum treffen wir auch auf die Gruppe, welche die Tour in der anderen Richtung macht, und diese Gespräche versprechen weitere Höhepunkte :-) Und einige Schweizer sehe ich sogar beim Jassen und da schliesse ich mich auch kurz an. Ich habe doch schon fast Entzugserscheinungen nach über 4 Monaten ;-) Aber ich merke schon auch, dass die Tour, so toll sie ist, auch Strapazen mit sich bringt, denn um 21:00 bin ich bereits bettreif. Doch zuerst will ich noch den Sternenhimmel sehen. Und einen solch intensiven habe ich noch kaum je gesehen. Durch die hohe Lage, kaum Licht und dem klaren Himmel funkeln unzählige Sterne am Himmel. Dies ist doch ein schönes Bild, um hiermit ins Bett zu gehen. 

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