„Are you ready for an adventure?“ Das war die Frage, welche
mir gesellt wurde, als ich die Tour buchte, welche heute beginnen wird. Diese
soll für drei Tage nach Uyuni in Bolivien gehen und dabei werden wir keine
Dörfer mehr kreuzen und dementsprechend musste ich gestern noch Proviant
einkaufen. Aber da ich ohnehin so ausgelaugt war, reichte dies als Programm
durchaus ;-) Dabei wanderte ich noch einmal durch dieses Dorf und finde es doch
interessant, wie all diese Touren-Anbieter genau die selben Touren im Angebot
haben… Aber irgendwie scheint es so aufzugehen…
Doch nun soll das Abenteuer losgehen…! Ich werde im Hostel
abgeholt und dann fahren wir in Richtung eines Passes, der nach Argentinien
oder Bolivien führt. Wenige Meter nach der Ausfahrt aus dem Dorf folgt bereits
die chilenische Zollkontrolle, welche wieder ähnlich langsam voran geht wie bei
der Einreise… Doch schliesslich sind wir alle ausgecheckt und so fahren wir
relativ steil den Pass hoch. Bei der Abzweigung sehen wir den ersten Schritt
zum Abenteuer, die Strasse nach Argentinien bleibt asphaltiert, währenddem
diejenige nach Bolivien in eine Sandpiste übergeht. Kurz nach dieser Abzweigung
sehen wir ein kleines Häuschen, welches sich als bolivianischer Zoll
herausstellen soll. Hier kriegen wir auch noch ein kleines Frühstück und hier
wechseln wir das Gefährt, vom Minibus geht es in drei Jeeps zu je 6 Plätzen. Und
hier mache ich dann sogar noch einen Handel: Als ein anderer Guide nach meiner
Nationalität fragt, soll ich grad meine Uhr zeigen und dann will er mir unbedingt
meine Swatch abkaufen. Und so verkaufe ich dann tatsächlich meine Uhr an diesem
Ort ;-)
Wir sind eine gute Truppe, unseren Jeep teile ich mit einem
bulgarischen Chilenen und einem deutschen und einem französischen Paar. Der
Bulgare lebt seit acht Jahren in Chile und kann uns somit auch die
Informationen übersetzen, die der sehr schnell sprechende Guide erzählt. Dafür
ist letzterer immer guter Laune, singt und ermuntert, und ist irgendwie die
bolivianische Form des Duracell-Häschens… ;-)
Wir fahren durch weite Ebenen mit Bergen in allen Farben zu
unserer Seite. Und wie aus dem Nichts tauchen auf einmal Lagunen in verschiedenen
Farben auf! Erst die weiss schimmernde Laguna blanca, in welcher sich die
umliegenden Berge zusätzlich spiegeln. Völlig gebannt sauge ich dieses Bild
auf. Und kaum sind wir wieder eingestiegen folgt auch bereits die grün
glänzende Laguna verde. Und wiederum nur kurze Zeit später folgt eine warme
Quelle mit einem Pool. Hier könnten wir baden, doch der kleine Pool ist fast zu
sehr gefüllt, so dass ich es bei einem Spaziergang belasse und dann an einer
kleinen Quelle meinen Füssen eine kleine Wellness-Kur gönne ;-)
Wir sind schon auf einer Höhe von über 4500 Metern, was sich
bei fast allen bemerkbar macht. Und es geht weiter in die Höhe, der höchste
Punkt der Tour liegt bei über 5000 Metern… Nach Überqueren dieses höchsten
Punktes ist es Nachmittag und eine Pause nach einigen Stunden Fahrt steht an.
Wir können bereits in unserem einigermassen rustikalen Hostel einchecken und
kriegen hier auch ein kleines Mittagessen geboten. Und dann geht es zur Laguna
Colorada! Hier fehlen mir leider etwas die Worte für diese Ansicht! Eine grosse
Lagune, welche in verschiedensten Farben glänzt und von einer Vielzahl von
Flamingos bewohnt wird. Als Zugabe folgt wiederum ein herrliches Panorama und
einige Lamas am Ufer :-) Der einzige Makel ist der stark wehende Wind, der uns
bereits den ganzen Tag begleitet, aber dies ist nun wirklich jammern auf hohem
Niveau ;-) Es ist fast schwierig, diese ganze Vielfalt von atemberaubenden
Eindrücken aufzunehmen, aber ich versuche mein bestes und geniesse jeden Moment
hier.
Im Anschluss fahren wir zurück ins Hostel, wo nun alle
merklich müde sind, und einige kämpfen auch mit heftigeren Folgen der
Höhenkrankheit als nur mit Kopfschmerzen wie ich. Im Essraum treffen wir auch
auf die Gruppe, welche die Tour in der anderen Richtung macht, und diese
Gespräche versprechen weitere Höhepunkte :-) Und einige Schweizer sehe ich
sogar beim Jassen und da schliesse ich mich auch kurz an. Ich habe doch schon
fast Entzugserscheinungen nach über 4 Monaten ;-) Aber ich merke schon auch,
dass die Tour, so toll sie ist, auch Strapazen mit sich bringt, denn um 21:00
bin ich bereits bettreif. Doch zuerst will ich noch den Sternenhimmel sehen.
Und einen solch intensiven habe ich noch kaum je gesehen. Durch die hohe Lage,
kaum Licht und dem klaren Himmel funkeln unzählige Sterne am Himmel. Dies ist
doch ein schönes Bild, um hiermit ins Bett zu gehen.
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