Aber zuerst geht es noch auf der argentinischen Seite in
Richtung Anden, auf der selben Strasse, auf welcher och bereits gestern
unterwegs war. Doch diesmal nonstop, daher hat sich der gestrige Ausflug
wirklich gelohnt! Doch ein weiteres Mal bin ich von der Landschaft beeindruckt
und bleibe daher wach, obwohl ich müde bin und eigentlich dachte, ich döse dann
auf diesem Teil der Strecke, den ich doch schon kenne. Aber eben, bei einer
solchen Aussicht zu schlafen, ist kaum möglich ;-)
Oben angekommen geht es in den Tunnel, der erstaunlich kurz
ist. Die Fahrt dauert nicht einmal fünf Minuten und schon sind wir in Chile
angekommen. Auch von dieser Seite ist die Aussicht spektakulär! Und auch die
Strasse wird es sein… Doch zuerst müssen wir durch die Zoll- und
Gepäckkontrolle. Und das dauert! Lange warten wir im Bus, bis wir als Gruppe zu
den Schaltern geführt werden, wo alle Dokumente kontrolliert werden. Dies
dauert länger als an anderen Grenzen, aber ist dann nach einigen Minuten
erledigt. Doch nun können wir noch nicht zurück in den Bus, sondern wird noch
alles Gepäck auf unerlaubte agrarische Produkte untersucht. Dies scheint mir
ziemlich unorganisiert zu funktionieren, so dass ich nicht wirklich weiss, wann
ich wo zu sein habe, doch als Rudeltier komme ich dann doch noch zum Ziel und
nach rund einer Stunde geht es dann weiter. Und zwar bergab!
Die Strasse bewältigt in kürzester Zeit einen gewaltigen
Höhenunterschied, ich schätze mal auf knapp 2000 Meter in 28 Serpentinen! Hier
kommen wir nur langsam vorwärts, zum einen weil die Kurven eng und wir ein Bus
sind, zum anderen aber noch viel mehr, da vor allem LKWs unterwegs sind, die
teilweise fast im Schritttempo im Abstieg sind. Doch diese Strecke ist
eindrücklich, und da stört es mich auch nicht, dass ich dies noch etwas länger
verfolgen kann :-) Ohnehin sind nur sehr wenig Autos unterwegs, neben den
erwähnten LKWs sind es auch sehr viele Busse, die auf diesem Weg Argentinien
und Chile verbinden. Und wenn es den Bussen – oder wohl mehr deren Fahrern – zu
langsam vorwärts geht, dann wird einfach mal auf gut Glück überholt, denn zu
sehen ist nicht wirklich viel… Aber wir haben das Glück und erreichen Los Andes
wohlbehalten, wenn auch mit einer Stunde Verspätung.
Hier angekommen, suche ich nun nach dem Bus, welcher mich
nach Llay-Llay bringen soll. Doch der Fahrer des Busses, den ich empfohlen
bekam und den ich nun nehmen will, bringt mich zu einem anderen Bus, welcher
mich genau da hin bringen soll, wo ich möchte. Doch dieser ist nun ein Bus der
dritten Klasse und hält schon kurze Zeit später wieder, und zwar grad für
längere Zeit. Offensichtlich haben sie mich in einen besseren Ortsbus gesteckt,
anstatt mit dem Schnellbus mitzunehmen, da der Fahrer wohl meine Haltestelle in
Llay-Llay nicht kannte… Naja, da kommen mir nun halt leider meine mangelnden
Spanisch-Kenntnisse in die Quere! Aber nun sitze ich halt da drin und es bleibt
mir nichts anderes übrig, als einfach zu warten, und zu hoffen, dass ich dann
früher oder später schon noch am Ziel ankommen sollte… Dafür wird zur
Unterhaltung laute einheimische Musik gespielt ;-) Und na, eine Weile später
wird mir tatsächlich gewunken, meine Haltestelle sei die nächste – und abgeholt
werde ich da auch :-)
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