Uruguay! Argentinien und Uruguay sind durch den mächtigen
Rio de la Plata getrennt. Und so mache ich mich heute auf den Weg zum Hafen, um
per Schiff ins Nachbarland zu gelangen. Dabei funktioniert das meiste wie auf
dem Flughafen, mit Check-In, Sicherheitskontrolle, Passkontrolle. Doch alles
ist gut organisiert, und so erfolgt die administrative Einreise in Uruguay
ebenfalls bereits im Schiffsterminal. Das Schiff ist ein Schnellboot, mit einem
grossen Vor- und einem grossen Nachteil: Die Reise dauert nur eine Stunde (im
Vergleich zu 3 Stunden mit anderen Booten), dafür gibt es keine Möglichkeit,
draussen zu sitzen oder auch nur zu stehen. Ich finde mir aber einen
Fensterplatz und kann so sehen, wie Buenos Aires immer mehr am Horizont
verschwindet, wir uns dann auf offenem Fluss finden und später die Küste
Uruguays sichtbar wird.
Mein Ziel ist Colonia del Sacramento. Eine kleine, alte
Hafenstadt direkt gegenüber von Buenos Aires am Rio gelegen. Nach der Ankunft
am Hafen kann ich zu Fuss ins Zentrum spazieren. Das Städtchen ist geprägt von
malerischen Häusern und Gassen :-) Dazu finden sich viele nette Cafes und
Restaurants in den Gassen und Plazas, die Auswahl ist fast zu gross. Es ist
Montag und die Strassen sind nur wenig gefüllt. Ein grosser Unterschied zur
Millionenstadt Buenos Aires. Aber ich geniesse die Ruhe, das entspannte
Schlendern durch dieses Gassen, und da der älteste Teil der Stadt auf einer
Halbinsel gebaut ist, kommt auch immer wieder das Wasser in den Blick.
Und so steht neben dem Erkunden heute auch entspannen auf
dem Programm. Ich suche mir nette Cafes in schöner Umgebung und verbringe einen
grossen Teil des Tages mit lesen und da sitzen und nix tun :-) Dazu hat es noch
einen schönen Leuchtturm, auf den man sogar hoch kann! Wer meine Liebe zu
Leuchttürmen kennt, weiss, dass ich dies besonders toll finde. Und noch besser,
zuoberst hat es eine Bank, auf die ich mich setze und über die Stadt auf den
Rio de la Plata sehen kann. Allein dieser Ort war die Reise wert. Dazu kommen
die Düfte des Frühlings, welche hier noch viel intensiver zu spüren sind als in
der Grossstadt.
Im Unterschied zu den letzten Tagen scheint die Sonne nicht
mehr vom wolkenlosen Himmel, sondern ist es bedeckt und gegen Abend entlädt
sich sogar ein Gewitter. Doch unter den guten Sonnenschirmen geschützt, bei
immer noch sehr angenehmen Temperaturen, ist dies ganz schön, und der Duft des
Regens auf den von Blüten bedeckten Steinen der Strasse riecht herrlich.
Und dann heisst es, sich wieder zurück an den Hafen zu
machen, wo mich das Schiff wieder zurück nach Buenos Aires bringen soll, von wo
morgen früh die Reise weitergehen wird, in den Westen des Landes, nach Mendoza.
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