Nach einem gemütlichen Frühstück soll es heute in den Norden
– und in die Höhe – gehen. Nach San Pedro di Atacama, einer Oase in der
gleichnamigen Wüste. Die Fahrt zum Flughafen bietet mir ein weiteres Mal
verschiedenste Eindrücke dieser Stadt. Und eine weitere Diskussion über die
politische Situation im Lande – in dieser Hinsicht sind sich die Taxifahrer in
Chile und Argentinien sehr ähnlich ;-) Aber ich finde dies spannend und
versuche, so gut ich kann, mitzudiskutieren. Am Flughafen werde ich dann
kurzzeitig etwas nervös, denn der Computer weiss nichts von meiner Reservierung…
Glücklicherweise können sie mir am Check-In-Schalter weiterhelfen, so dass ich
mich kurz nachher an einem Fensterplatz mit Sicht über die Anden wiederfinde
:-) Der Flug ist daher sehr spannend, denn durch die grosse Höhe der Anden
scheint es, dass wir näher am Boden fliegen und ich so viele Strukturen dieser
Bergkette mir ihren Vulkanen sehen kann. Nur die sehr unruhige Landung gibt meiner
Flugangst wieder etwas Schub, aber es geht alles gut und so landen wir wenig
später in Calama. Dies ist eine Stadt mitten in der Wüste, die ihre Entstehung
mehr oder weniger ausschliesslich der riesigen Kupfermine in ihrer
unmittelbaren Umgebung verdankt. Diese hätte ich gerne noch besucht, doch –
dies wird im Eintrag des nächsten Tages stehen – reicht meine Energie leider
nicht mehr hierfür… Von hier fahre ich mit dem Shuttle die ca. 100 Kilometer
durch die Wüste durch Sand und Kies in verschiedenen Farben, bis hinter einer
Klippe auf einmal Bäume in Sicht kommen – die Oase San Pedro. Diese Stadt hat
etwas Surreales, sie ist voller Touristen, die von hier in die Wüste, auf einen
Vulkan oder nach Bolivien möchten, oder von all diesen Orten zurückkehren. Und
ich gehöre auch dazu, in wenigen Tagen werde ich von hier nach Bolivien
aufbrechen. Doch zuerst möchte ich diesen Ort erkunden und meine Tour zu den
Geysiren und in die Salar de Uyuni – die besagte Tour nach Bolivien – buchen.
Hierfür mache ich mich auf in die Hauptgasse des Ortes. Alles ist in Lehmfarben
gehalten, zum Teil sind die Gebäude aus Stein, zum Teil aus Lehm und Stroh –
wie häufig in wüstenähnlichen und somit trockenen Gebieten – und überall finden
sich Hostels, Restaurants, Läden mit Kleidern und Reiseanbietern. Es herrscht
ein lebendiges Treiben, aber eben im Unterschied zu den letzten Orten, sind
fast ausschliesslich Touristen anzutreffen. Doch der Ort ist nett und durch die
Beleuchtung der untergehenden Sonne bieten sich herrliche Bilder. Ich bin müde
und muss morgen sehr früh aus dem Bett, so dass ich mich nachher ins Hostel
mache, wo ich mit meinen Zimmergenossen, die eine ähnliche Tour hier vor haben
wie ich, noch etwas plaudere, um anschliessend zu versuchen, früh zu schlafen,
um morgen einigermassen fit zu sein…
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