Montag, 13. Oktober 2014

Niagara Falls

Die Niagara-Fälle bieten ein eindrückliches Natur-Spektakel - und sind zudem ein eindrückliches Beispiel, wie eine solche natürliche Attraktion touristisch in Szene gesetzt werden kann...

Nach der langen Fahrt in Richtung Westen erreiche ich Niagara Falls. Unter diesem Namen finden sich neben den Fällen auch zwei Städte, die eine in den USA, die andere in Canada. Da ich aus den USA komme, mache ich meinen ersten Halt sinngemäss auf dieser Seite, da ich die Grenze nur einmal queren möchte. Rund um die Fälle sind eine Vielzahl von Hotels und Unterhaltungsmöglichkeiten aller Art entstanden. Einigen davon sieht man auch an, dass sie etwas in die Jahre gekommen sind...

Aber dafür bin ich nicht hier, ich will das Wasser sehen! Und so suche ich erst einen Parkplatz und anschliessend meinen Weg durch dieses Gewühl hin zu den Fällen. Die amerikanische Seite ermöglicht es, sehr nahe an die Fälle zu kommen und fast über diesen in die Tiefe zu sehen. Die kanadische wird nachher etwas weiter weg sein, dafür einen besseren Überblick und ein schöneres Panorama ermöglichen. Ein kleines Deja-Vu von den Victoria Falls ;-)

Und so finde ich mich neben den Wassermassen, welche gigantisch in die Tiefe stürzen. Und umgeben von einer Vielzahl von Menschen, die den Ort nicht verlassen können, ohne mindestens ein Selfie mit den Fällen gemacht zu haben... Egal, ist ganz witzig anzusehen. Die Niagara Falls bestehen aus zwei verschiedenen Fällen, in deren Mitte eine Insel liegt, die ebenfalls zu Fuss erkundet werden kann. Die Gischt schiesst hoch und so wird es auch ein etwas nasses Vergnügen, wenn man zu nahe kommt. Aber das ist es doch wert :-)

Die Sonne senkt sich langsam hinter den kanadischen Hochhäusern, welche Hotels, Casinos etc. beherbergen und taucht das Ganze in ein mystisches Licht. Es geht wohl ein kalter Wind, aber ich bleibe so lange wie möglich hier und geniesse diese Eindrücke. Anschliessend laufe ich den Fällen entlang zurück und kann noch auf die nun frei zugängliche Aussichtsplattform, die ansonsten nur mit einer Schifffahrt besucht werden kann. So hat auch die amerikanische Seite eine gute Gesamtsicht auf die Fälle. Die Sicht aus Canada wird morgen auf dem Programm stehen und so mache ich mich zurück zum Auto, um dieses ausser Landes zu fahren. Ich bin etwas nervös, ob das alles reibungslos klappen wird, aber abgesehen vom Stau, der auf der Brücke zwischen den Ländern das Ganze etwas verlangsamt, läuft alles reibungslos :-)

Und so finde ich mich in Canada! Mittlerweile ist es Nacht geworden, und so sehe ich die Panoramasicht auf die kitschig beleuchteten Fälle. Immer wieder mag ich Orte des Nachts und beleuchtet fast besser als tagsüber, aber hier ist dies definitiv nicht der Fall. Bei Tageslicht sind die Fälle sehr eindrücklich, bei Nacht überwiegt der Kitsch und der Eindruck einer künstlichen Welt. Was die Wasserfälle nicht sind, ganz im Gegensatz zu alledem, was auch auf der kanadischen Seite an Drumherum gebaut wurde. Ein Ferien- und Spielerparadies mit ganz viel Neonlicht und Unterhaltungsmöglichkeiten... Dies kann ja ganz spassig sein, aber hier hätte ich gut darauf verzichten können. Aber - kann ich ja, ich bleibe auf den Spazierwegen entlang des Flusses und der Schlucht und verziehe mich anschliessend ins Hostel - wo ich noch einige lustige Mitreisende treffe und mich um die nächsten Tage kümmere. Nachdem ich gesehen habe, dass nicht alles immer last minute möglich ist, buche ich einige Hostels im Voraus - kombiniert mit einer Tour durch Detroit und einem Eishockey-Game in Chicago :-)

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