Dienstag, 2. September 2014

Okawango Delta

Nach dem ersten kurzen Abstecher nach Namibia geht es heute zurück nach Botswana - und ins Okawango Delta! (in Namibia werden wir im Anschluss für einige Tage sein). Wir fahren einige Kilometer, bevor wir unseren Truck auf eine kleine Fähre verladen. Diese hat Platz für unseren Truck und zwei oder drei weitere Autos, wird aber von zwei Captains gesteuert, da auf beiden Seiten der Fähre je ein Aussenbordmotor angehängt ist, und beide steuern je einen - ohne wirklich miteinander kommunizieren zu können... Aber die haben es bestens im Griff und bringen uns sicher ans andere Ufer.

Es folgen einige Stunden Fahrt durchs Delta - und weitere Hüttendörfer mit vielen Kindern, die uns jeweils freudig zuwinken. Wir fahren einige Stunden auf einer kleinen Sandstrasse im weiter hinein ins Delta. Ich geniesse die Fahrt mitten durch diese Wildnis mit vielen Tieren auf beiden Seiten der Strasse. Und dann finden wir uns auf einmal irgendwo im Nirgendwo an einem weiteren Flussufer.

Da packen wir für eine Nacht in der Wildnis und verladen uns und die Zelte auf einige sogenannte Mokoros. Diese sehen aus wie ein Einbaum, doch sind diese heute nicht mehr aus Eibe oder dem "Sausage Tree", sondern aus Fiberglass gebaut. Wir finden uns nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche und werden von einem "Poler" zu unserem Camp "gestossen". Da der Wasserspiegel nicht allzu tief ist, ist es möglich, mit langen Holzstäben abzustossen und das Boot so voranzubringen.

Wir sind zum Teil auf dem Fluss, sehr oft aber in seichten kleinen Kanälen abseits des grossen Flusses. Offensichtlich ist bereits seit einigen Monaten Trockenzeit, so dass wir zum Teil in sehr seichtem Wasser fahren. Diese kleinen Kanäle sind meistens von Hippos "ausgebaggert" worden, da diese jeweils die selben Routen durchs hohe Gras oder Schilf nutzen und so immer neue Kanäle für den Fluss - oder eben für die Morokos - graben.

Auf dem Weg sehen wir viele Kühe und Esel, die im halbtiefen Wasser grasen und verschiedene Elefanten. Eine Gruppe von Elefanten-Jungesellen quert grad vor uns den Fluss - einfach schön! Wir bleiben einige Minuten still und beobachten beeindruckt die Szene :-)

Nach rund zwei Stunden finden wir uns auf einer kleinen Insel wieder, wo unser Camp für die Nacht stehen soll. Wir stellen unsere Zelte auf und entzünden ein Feuer, welches die Tiere - insbesondere die Elefanten und Hippos - von unserem Lager fern halten soll. Um nicht alleine in den Busch zu gehen, graben wir eine kleine Toilette, welche mit etwas Sand und einer Schaufel zu "spülen" ist. Im Bus liegt ein kleines Heft mit den dümmsten Fragen von Reisenden auf, eine passt genau zu dieser Art von Toillete zu tun hat: "Was mache ich mit der Sch..., nachdem sie auf der Schaufel ist..." Naja, zumindest alle aus unserer Gruppe haben schnell kapiert, wie's funktioniert, wenngleich es nicht jedermanns Sache ist ;-)

Vor dem Abendessen sind wir nochmals auf den Morokos, um einen weiteren farbenfrohen Sonnenuntergang zu geniessen. Im Anschluss essen wir wieder aus unserer Feldküche und sitzen fröhlich ums Lagerfeuer. Auf einmal kommen unsere Poler herüber, um zu singen und zu tanzen. Ziemlich eindrücklich. Und dann sind wir an der Reihe... Ich versuche mich mit einem kleinen gesungenen Vortrag auf Mundart - das klingt für sie wohl ähnlich fremd wie der Bantu-Dialekt für mich... ;-)

Am nächsten Tag sind wir zu Fuss im Delta unterwegs und geniessen die schöne Gegend und treffen auf einige weitere Tiere. Im Anschluss geht es mit den Booten weiter in ein "Tented Camp", das heisst, dass zur Abwechslung die Zelte bereits stehen - jedoch sind es wirklich Zelte, nicht mehr so wie im Tarangire NP in Tanzania... Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag mit Schwatzen und ähnlichem in herrlichem Ambiente. Die Gruppe funktioniert bestens, so dass es ein entspannter und sehr unterhaltsamer Nachmittag und Abend wird ;-)

Wir schlafen in den Zelten und hören die ganze Nacht über die Hippos aus nächster Nähe... Aber im Zelt sind wir sicher :-)

Der nächste Morgen führt uns zurück an Land und in den Truck und durchs Delta zurück nach Namibia. Wir sind am frühen Nachmittag zurück am Okawango auf dem selben Platz wie vor drei Tagen und haben abermals etwas Zeit für uns - und für diese Einträge ;-) So erwartet uns abermals ein entspannter Nachmittag, bevor es morgen dann wieder für viele Kilometer auf die Strasse und Richtung Westen gehen wird.      

P.S. Der Caprivi-Artikel sollte eigentlich zuerst gepostet werden... Aber es ist sinnbildlich für einiges hier, gegen ein gutes Entgelt ist Wifi erhätlich, obwohl dies so nicht erwartet werden konnte. Aber dann zeigt sich einmal mehr, dass mehr versprochen wird als dass eingehalten wird. Daher ist der Upload irgendwie zufällig und dauert fast länger als das eigentliche Verfassen der Posts.

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