Donnerstag, 16. Februar 2023

16.2. – Ushuaia & Beagle Channel

Der heutige Morgen startet aufregend... Ich bin extra früh am Frühstück, um dann grad zum erstmöglichen Zeitpunkt testen zu können. Dies klappt dann auch, um 8.01 bin ich dran – und eine halbe Stunde später sollten die Resultate da sein und dann geht's um 9.00 mit dem Bus in die Stadt. So zumindest der Plan. Als ich dann sehr nervös nach dem Resultat frage, sehe ich, dass der Test ungültig ist. So steigt mein Puls noch weiter in die Höhe – auch wenn dies schon fast nicht mehr möglich ist... Und dann heisst es abermals warten. Ich bleibe grad vor Ort und schaue dem blinkenden Kästchen zu, es möge doch endlich, ENDLICH gute Nachrichten bringen. Und das tut es dann auch! Ich schaue mindestens fünfmal drauf, ob es wirklich stimmt, aber ja, ich bin bereit :-) Dies ist leider nicht selbstverständlich, es leider leuchten ein paar auch positiv. Das heisst dann, dass diese dann nicht mit aufs Schiff dürfen – und das ist dann eine sehr herbe Enttäuschung. Und zum Glück bin ich da doch etwas konservativ und wollte wissen, wie es um den Test steht. Ansonsten hätte es sehr stressig werden können, wenn ich da gegen Abend noch eine Nachtestung hätte machen müssen. Drum ist’s im Endeffekt auch gut, konnte ich gestern keine Tour buchen, die Zeit brauchte ich ja heute. Denn durch all dies habe ich den nächsten Shuttle verpasst habe, aber so bleibt mir bleibt mir etwas Zeit, um wieder Ruhe zu finden. Und in dem Moment ist dann auch das Tagesprogramm grad nicht mehr wirklich wichtig. An dem Beispiel zeigt sich auch schön – oder eben leider nicht so schön – eine Entwicklung, die mit Corona angefangen hat. Vielleicht nehme auch nur ich dies so wahr, aber vielleicht kennen andere dieses Gefühl auch. Zuvor ging ich jeweils naiv davon aus, dass sich Pläne, auch wenn sie weiter in der Zukunft liegen, sicher so umsetzen liessen. Und so erlebte ich auch immer den Spruch «Vorfreude ist die grösste Freude» als korrekt und konnte mich jeweils lange im Voraus auf etwas freuen und daraus auch Energie ziehen. Aber da sich nun diese Unsicherheiten finden, bleibt diese naive und mehr oder weniger ungetrübte Vorfreude leider etwas auf der Strecke. Ich bin gespannt, ob diese wieder zurückkommen wird. Schön wär’s! In der Stadt angekommen versuche ich dann, eine Tour zu finden, welche aufs Briefing am Abend zurück ist. Doch leider bieten alle Anbieter die ziemlich identischen Angebote. Daher entscheide ich mich, die Informationsveranstaltung auszulassen und lieber noch etwas zu entdecken. Im Nachhinein fragte ich nach und bekam die Antwort, dass ich nichts wichtiges verpasst habe. Daher zum Glück richtig entschieden :-) Da diese Tour dann erst gegen 15.00 beginnen wird, habe ich noch viel Zeit, um die Stadt besser zu erkunden. Dies mache ich zum einen zu Fuss und laufe einmal dem Wasser entlang und durch die Stadt zurück. Das Wetter ist zwar immer noch kühl – im Sommer sollten circa 15 Grad Durchschnittstemperaturen sein, da sind die aktuellen 5 Grad doch etwas drunter – aber die Sonne scheint und taucht alles in ein schönes Licht. Beim Stadtrundgang fällt auf, dass die Malvinas, welche bei uns als Falkland-Inseln bekannt sind, fast omnipräsent sind. Überall sind Poster oder ähnliches zu sehen mit dem Inhalt, dass diese Inselgruppe zu Argentinien gehört. Auch ein Kriegsdenkmal findet sich in der Stadt. Etwas weiter findet sich dann das obligate Schild mit dem Namen der Stadt als Fotosujet. Ich habe das Foto dann auch gemacht – musste aber anstehen dafür, bis endlich niemand mehr davor posiert hat ;-) Ich finde es jeweils faszinierend, wie wichtig diese Fotos für viele sind, so als Beweis «ich war hier!». Im Anschluss habe ich mich dann auf eine Stadtrundfahrt gemacht, welche einen interessanten Überblick über die Stadt inklusive der Aussenquartiere ermöglichte. Die Stadt scheint weiter zu wachsen, es sind viele Neubauquartiere zu sehen. Dabei ist auch ein deutlicher Unterschied zu erkennen zwischen den geplanten Bauten und solchen, welche einfach irgendwie an den Hang gebaut wurden. Dann suche ich mir wieder ein nettes Café, von welchen es wirklich einige hat, für eine Pause. Dabei fällt mir auf, dass in allen Cafés, in welchen ich war, viel spanisch zu hören ist. Dabei kann ich aber nicht abschätzen, ob es sich dabei um Einheimische oder inländische Touristen handelt. Dann mache ich mich mit einem kleinen Boot auf in den Beagle Channel. So erlebe ich die Bucht noch von einer anderen Seite her. Die Aussicht ist wunderschön! Wir fahren zu einigen Inseln, auf welchen sich Seelöwen und Kormorane finden. Die schwarz-weissen Vögel auf den Fotos sind noch keine Pinguine. Die längere Tour hätte auch zu einer Kolonie geführt, aber davon hoffe ich doch in den nächsten Tagen noch viele zu sehen. Und dann geht’s weiter bis zu einem alten Leuchtturm :-) Die Fahrt dauert total 3 Stunden, aber diese gehen wie im Flug vorbei. Und auf dem Rückweg taucht als unerwarteter Bonus noch ein Buckelwal neben uns auf! Luxus :-) Zurück in der Stadt fällt auf, dass diese viel belebter ist als zuvor oder gestern. Es scheint, dass viele zurück sind von irgendwelchen Aktivitäten und nun noch etwas zu Essen und/oder Trinken suchen. Ich schlendere auch noch etwas durch die Gassen, gehe dann aber zurück zum Hotel. Da habe ich einen tollen Aussenpool mit ebensolcher Aussicht :-) Und spanne da etwas aus, um im Anschluss all dies zu schreiben – ebenfalls mit fantastischer Aussicht.
Unser Schiff für morgen ist bereits im Hafen eingefahren. Da sind Schiffe jeder Grösse zu sehen. Es hat auch viele grosse Kreuzfahrtschiffe, welche hier halt machen. Diese fahren offenbar dann auch in Richtung Antarktis, sind aber nicht so gebaut, dass sie da wirklich nahe ran können oder dass es möglich ist, an Land zu gehen. Dies sei nur für die kleineren möglich. Ich bin sehr gespannt und freue mich drauf, dann unseres aus der Nähe zu sehen. Morgen Nachmittag wird’s soweit sein :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen