Montag, 13. Februar 2023

12.2. – Buenos Aires

Nach einigen Stunden dringend benötigtem Schlaf bin ich bereit für Buenos Aires :-) Das letzte Mal war ich vor über 8 Jahren hier – auf der Reise, die in diesem Blog dokumentiert ist. Heute möchte ich es, grad auch der Temperatur geschuldet, ruhig angehen. So schlendere ich durch mein Quartier durch den grossen Markt mit vielen Antiquitäten, welcher jeweils am Sonntag stattfindet. Es ist ein buntes Durcheinander mit vielen Ständen und Menschen. Die Temperaturen bewegen sich bei gut 35 Grad und die Sonne scheint – so dass ich wo immer möglich versuche, mich im Schatten zu bewegen. Der Unterschied zu den letzten Tagen in Winterthur und Zürich ist ziemlich gross, so dass ich noch etwas Zeit brauche, um mich anzupassen. Obgleich dies nur temporär ist, da im Süden dann eher wieder schweizerische Wintertemperaturen auf mich warten werden… Es ist interessant zu sehen, was alles verkauft wird. Ich belasse es aber bei einem frischgepressten Orangensaft – mein Koffer lässt keine weiteren Einkäufe zu, die Herausforderung, diesen wieder schliessen zu können, beschäftigt mich jetzt schon. Dafür finde ich in einem Souvenirladen den Aushang, dass bei einem Einkauf hier für jeden USD 390 Peso angerechnet würden. Ich frage nach, ob ich auch einfach Geld wechseln dürfe. Und bis 50 Dollar waren sie bereit hierfür. So habe ich nun etwas lokale Währung in der Tasche – und habe das Doppelte vom offiziellen Preis erhalten. Nach diesem Erlebnis verstehe ich die Aussage meines Flug-Nachbars umso besser. Danach laufe ich weiter durch die Stadt zur Plaza de Mayo – dem wichtigsten Platz der Stadt mit dem Regierungsgebäude. Ich versuche, von da mit der U-Bahn weiterzukommen. Ich benötige eine Weile, bis ich das System der Billette verstehe, aber dann klappt es und ich kann mir eine Wertkarte kaufen und aufladen, so dass ich in der Folge alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann. Diese sind in GoogleMaps auch integriert, so dass auch die jeweils schwierigste Aufgabe, das Nutzen von öffentlichen Bussen, möglich wird. Ich fahre mit U-Bahn und Bus in die edleren Viertel nach Recoleta und Palermo. In ersterem habe ich von einer Kollegin der Schule den Tipp für einen Buchladen erhalten, der in einem ehemaligen Theater einquartiert ist – und wirklich einen Besuch wert ist! In Palermo finden sich viele schöne Strassen mit vielen Bäumen und Restaurants. Da es so heiss ist, bleiben aber alle Terrassen leer, dafür sind die Innenräume gut besucht. Ich entscheide mich dann aber doch für ein nettes Tischchen draussen unter einem Schatten spendenden Baum :-) Gegen Abend spaziere ich nochmals durch San Telmo und nehme einen Apero an einem belebten Platz – und schreibe diese ersten Zeilen des Blogs. San Telmo ist ein älteres Quartier mit schönen Häusern in unterschiedlich gutem Zustand und mit vielen Graffitis. Die Strassen sind oft mit Kopfsteinpflaster und es finden sich immer wieder kleine Läden, Bars und Restaurants. Auch die Lage ist gut, nicht weit vom Zentrum und dem revitalisierten Hafengebiet. Eigentlich ein idealer Ort, der künftig gentrifiziert werden könne. Doch aktuell sieht es noch wenig nach grossflächiger Aufwertung aus. Danach mache ich noch einige weitere Kilometer zu Fuss, leider habe ich keinen Schrittzähler dabei, aber ein solcher hätte heute gelohnt. Und die Kombination von Wetter und Bewegung lässt mich über 5 Liter trinken… Ich laufe durch Puerto Madero. Wie in vielen anderen Städten wird auch hier ein grosser Teil des alten Hafens nicht mehr gebraucht und machte Platz für eine moderne Aufwertung. So finden sich hier neben den höchsten Bürotürmen der Stadt auch schicke Bars und Restaurants und viel promenierendes Volk. Obgleich so viele Menschen da sind, bleiben die meisten der Restaurants eher leer, was aber auch daran liegen kann, dass um 20.00 noch die wenigsten am Essen sind. Da die Preise eher hoch sind, ist aber auch gut möglich, dass der Ort vorwiegend zum Spazieren und Fotos machen genutzt wird.
Fürs Abendessen gehe ich dann zurück nach San Telmo und finde eine kleine Piazza mit mehreren Restaurants. Um im Anschluss nur noch müde ins Bett zu sinken.

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