Sonntag, 10. November 2024

Tag 103 – Oamaru (Samstag, 9. November)

Wir verlassen Christchurch in südlicher Richtung. Die Strasse führt nicht direkt der Küste entlang – und im Unterschied zu so vielen anderen Routen ist hier die Landschaft nicht besonders aufregend. Nachdem wir die Vororte der Stadt verlassen haben, hat es wiederum kaum mehr Siedlungen. Auf dem Highway 1 fahren wir vielen Feldern entlang und kommen gut voran. Nach etwa zweieinhalb Stunden machen wir einen Mittagshalt in Timaru. Dies ist ein kleines Städtchen mit einer belebten Hauptstrasse. Danach nehmen wir die zweite Etappe unter die Räder und kommen eine weitere Stunde später in Oamaru an, unserem heutigen Ziel. Der Ort ist bekannt für seine Pinguine. Diese kommen jedoch erst am Abend vom Meer zurück, so dass noch Zeit ist, das Städtchen zu erkunden. Wir beginnen beim Aussichtspunkt auf dem Hügel, welcher steil hinter dem Ort aufragt. Von hier sehen wir schön auf die Stadt und die Bucht. Beim Zmittag war es mit 24 Grad noch angenehm warm – nur eine Stunde später sind die Temperaturen auf 15 Grad gesunken, zudem weht ein heftiger Wind, so dass wir uns gut einpacken müssen. Am Fusse dieses Hügels gibt es zwei Arten von Pinguinen: die «Blue Penguins» und die «Yellow-Eyed Penguins». Die Gelbaugenpinguine sind an einem Strand zu finden, welcher von einer Plattform überblickt werden kann. Leider sind von diesen fast keine mehr hier, da eine Krankheit die Mehrheit dahingerafft hat. So bleiben wir nur kurz am Aussichtspunkt und gehen danach ins Städtchen. Diese hat ein sehr schönes Zentrum mit pompösen alten Kalksteinhäusern, welche im Licht der Sonne leuchten. Darin finden sich viele schöne Cafés, Bars, Restaurants und Läden. Am Hafen hat es einen langen Pier, welcher einen Blick auf die Häuser und das Meer ermöglicht, und an dessen Ende eine Robbe direkt vor uns gemütlich auf den Steinen liegt :-) Danach gehen wir kurz ins Motel für ein Picknick-Znacht – danach geht es nochmals an den Strand. Hier hat es eine grosse Kolonie von Zwergpinguinen. Diese ist für Besuchende hergerichtet und Teil eines Forschungs- und Schutzprojektes. Holzstege führen durch das Areal, so dass die Pinguine nicht gestört werden. Die Tiere sind während des Tages im Meer auf Futtersuche und kommen gegen Sonnenuntergang zurück zu ihren Brutstätten. Es hat am Hang eine Art Tribünen, auf welchen die Rückkehr der Pinguine beobachtet werden kann. Auf den ersten Blick hat es etwas Schräges, so organisiert zu sitzen, aber so kann sichergestellt werden, dass niemand den Tieren zu nahe kommt. Wir haben die «Premium Seats» gebucht – und sitzen so in der ersten Reihe. Schon bald kommen die ersten Pinguine angewatschelt – sie mühen sich das steinige Ufer hoch und huschen dann über die Wiese zu ihren Nestern. Sie sind jeweils in Gruppen unterwegs, zum Teil nur zu dritt oder viert, zum Teil fünfzehn bis zwanzig zusammen. Das Schauspiel dauert gut zwei Stunden – ich bin total fasziniert :-) Wir sind den Tieren sehr nah, doch durch die spezielle Beleuchtung nehmen sie uns gar nicht wahr. Gut sehen tun sie dafür blaues Licht, daher sind Telefone und andere Geräte mit Bildschirm nicht erlaubt, um die Pinguine nicht zu stören. Ich halte mich selbstverständlich an die Regeln – die beiden Fotos sind daher von der Homepage der Kolonie. Sie geben aber gut wieder, was wir erleben dürfen. Es sind über 250 Tiere, welche an uns vorbeihuschen – es ist keine Sekunde langweilig! Zum Schluss verlassen wir die Tribüne wieder über die Holzstege – und kommen unmittelbar bei den Nestern vorbei. Solange wir uns still verhalten, sind wir für die Pinguine unsichtbar – und können ihnen aus nächster Nähe zuschauen. Sogar die Küken im Nest strecken ihre Köpfe hervor um zu schauen, ob es denn Futter gebe :-)

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