Samstag, 21. September 2024

Tag 70/71 – Hiroshima – Osaka – Doha – Winterthur (Freitag, 20. September; Samstag, 21. September)

Wir haben gestern noch eine gute Verbindung in die Schweiz buchen können, für welche wir nur bis Osaka statt bis Tokyo müssen. So besteigen wir den Shinkansen nach Shin-Osaka und können da in den Flughafenzug umsteigen. Heute haben wir zum ersten Mal die Koffer dabei – diese haben aber eine Grösse, welche noch gut zugelassen ist. Es wird jeweils Länge+Breite+Höhe gemessen. Wenn dies addiert über 250cm ist, dürfen die Gepäckstücke nicht in den Zug. Von 160 – 250cm ist eine Reservierung zwingend. Unsere Koffer sind beide 140cm, daher könnten wir sie auch in die Gepäckablagen über den Sitzen hieven. Wir können aber eine Verbindung buchen, bei welcher wir einen Gepäckplatz fix reservieren können, so dass wir entspannt zum Bahnhof können. Wir buchen das Frühstück im Hotel und essen uns nochmals durch das breite Angebot :-) Wer mag, kann sich den Bauch mit unterschiedlichsten Angeboten vollschlagen… Wir erreichen den Bahnhof und unseren Zug ohne Probleme. Heute habe ich einen Fensterplatz, so dass die Läden oben bleiben :-) So nutze ich die Fahrt und schaue nochmals intensiv in die schöne Landschaft. Es sind wiederum viele Reisfelder zu sehen und viele Siedlungen. Diese bestehen in der Vielzahl aus zweistöckigen Häusern, nur in den Zentren wird mehr in die Höhe gebaut – und in und um Osaka dann auch in grosse Höhen… Wir sind früh am Flughafen, so dass wir noch zu Mittag essen können, bevor es dann losgeht in Richtung Qatar. Gemäss Skytrax soll es die beste Fluggesellschaft und unser Umsteige-Flughafen der beste Flughafen der Welt sein – wir sind gespannt… Tschüss Japan: es hat uns hier sehr gut gefallen. Für den Flug nach Doha haben wir sogar noch Sitze am Notausgang mit mehr Beinfreiheit buchen können. Der Flug dauert gut 11 Stunden und verläuft ohne Probleme. Aber auch (fast) ohne Schlaf, sodass wir schon müde in Qatar ankommen. Der Flughafen ist riesig – aber wirklich gut organisiert und mit vielen Sitzgelegenheiten, Restaurants und Läden ausgestattet, welche alle mitten in der Nacht geöffnet sind. Wir haben drei Stunden Zeit und machen noch einen Spaziergang durch die grosse Anlage, bis wir zu einer Parkanlage im Flughafengebäude gelangen. Der zweite Flug dauert noch gut 6 Stunden – und noch etwas länger, da wir aufgrund eines technischen Problems erst mit Verspätung starten können. Mein Sitznachbar spricht nur arabisch – was interessanterweise zu Problemen in der Verständigung mit den Flight Attendants führt… Der Flug geht dann auch gut vorbei, aber wir sind dann sehr froh, endlich in Zürich zu landen. Die SBB und der Stadtbus bringen uns dann nach Hause, wo wir nach 32 Stunden Reise gemütlich in den Garten sitzen und den sonnigen Herbsttag geniessen :-)

Tag 69 – Hiroshima (Donnerstag, 19. September)

Heute planen wir die nächsten Tage – welche uns ab morgen fürs Erste zurück in die Schweiz führen werden. Daher sind wir mit organisieren beschäftigt. Danach gehen wir zum Hiroshima Castle. Dieses war für lange Zeit eine richtige Stadt mit Schloss, bevor es an Wichtigkeit verlor und immer mehr Gebäude verfielen. Übrig blieb ein grosses Eingangstor und der Castle Tower. Nach dem Bombenabwurf war alles zerstört, die beiden zuvor noch stehenden Gebäude wurden jedoch wieder aufgebaut. Beide sind schön anzusehen. Der Tower ist im Inneren ein Museum, es wurde jedoch nur das Äussere des Turms originale rekonstruiert. Danach gehen wir ins Peace Museum. Dieses ist ein sehr eindrücklicher Ort. Hier werden die Geschichte des Atombombenabwurfs und seine Folgen dargestellt. Die schwierige Aufgabe, dieses würdig zu machen, gelingt meiner Meinung nach sehr gut. Es finden sich historische Fakten und Bilder, zusammen mit Erfahrungsberichten und persönlichen Geschichten und Gegenständen. Wir bleiben lange hier und lassen all dies auf uns wirken – auch wenn ich nicht alles lesen mag, die Tränen sind ein treuer Begleiter an diesem Ort… Was in Japan ebenfalls ein ständiger Begleiter ist, ist Plastik. In allen Hotels werden zwar die SDGs (Nachhaltigkeitsziele der UNO) schön ausgewiesen und bekräftigt, was gemacht wird, aber trotzdem hat es Unmengen von Wegwerfartikeln und wird alles Mögliche in eine Plastiktüte verpackt – und Convenience Food erreicht neue Extremformen… Auch heute machen wir gerne eine Nachmittagspause im Hotel. Für unseren letzten Abend haben wir ein Udon-Nudel-Restaurant gesehen, welches wir besuchen möchten. Dieses klassische japanische Lokal bietet diese Spezialität auch in einer Form ohne Fleischbrühe an. Wir sitzen an einem grossen Tisch und schlürfen die leckeren Nudeln mit Suppe :-) Im Anschluss setzen wir uns in ein kleines Lokal mit Gartenterrasse, um den schönen Abend draussen noch zu geniessen. Und spazieren dann nochmals kreuz und quer durch das Quartier und den Park. Nach dem Packen lassen wir den Abend in unserer Skybar ausklingen und geniessen den Blick über die beleuchtete Stadt. Schön war’s! :-)

Tag 68 – Beppu – Hiroshima (Mittwoch, 18. September)

Welch ein Start in den Tag – wir geniessen ein weiteres Bad im privaten Onsen. Es sind total sieben verschiedene Bäder und heute früh haben wir freie Sicht über die Bucht von Beppu :-) Was willst Du mehr? Wir haben nur eine Nacht gebucht hier, daher lassen wir das «wander onsen» aus. Dabei führt eine Tour durch unterschiedliche Onsen im Ort – das wäre wohl schön, aber auch sehr heiss gewesen… Stattdessen geniessen wir noch ein tolles Frühstück im Hotel und gehen danach zum Bahnhof. Wir fahren die identische Strecke wie gestern, jedoch nur bis Kokura, am Nordende von Kyushu. Hier müssen wir uns sputen mit umsteigen, erwischen aber den Shinkansen gerade noch, welcher uns nach Hiroshima bringt. Wir haben ein zentral gelegenes Hotel gebucht – in welchem es zu unserer Freude eine Skybar mit bester Aussicht hat. Da wir etwas zu früh sind fürs Check-in geniessen wir da ein Dessert und die weite Sicht über die Stadt, die Bucht und die Vielzahl von Inseln darin. Die Sonne spiegelt sich im Wasser – und die Temperaturen drinnen sind ideal :-) Der Name Hiroshima ist seit dem 6. August 1945 aus traurigem Grund weltberühmt. Um 8.15 zündete die erste Atombombe und entfachte in der Stadt ein Inferno. So führt unser erster Spaziergang zum «Atomic Bomb Dome». Dieses ehemalige Gebäude der «Halle zur Förderung der Industrie der Präfektur Hiroshima» wurde als eines der wenigen im direkten Umkreis des Hypozentrums nicht komplett dem Erdboden gleichgemacht – und steht seit da als Mahnmal für die alles zerstörende Macht dieser Bombe. Gleich über die Brücke – welche das Ziel des Bombenabwurfs war – erreichen wir den «Peace Park». Dieser schöne Park mit vielen Bäumen steht an der Stelle, an welcher ein dicht bebautes Quartier stand. Darin sind verschiedene Mahnmale für die vielen Opfer der Bombe. Besonders eindrücklich ist der «Cenotaph», ein steinerner Bogen mit Wasser im Hintergrund, durch welchen der Dome sichtbar ist. Wir gehen eine Weile durch den Park und an den Mahnmalen vorbei – es ist schwer zu beschreiben, was durch den Kopf geht in diesen Momenten. Danach gehen wir über eine andere Brücke zurück ins Stadtzentrum. Die Stadt wurde nach 1945 komplett wieder aufgebaut und ist heute eine der grössten Städte des Landes. Dabei wurde aber nicht die alte Stadt rekonstruiert, sondern entstand eine neue Stadt. Dementsprechend sind es vor allem mehrstöckige Zweckbauten, welche das Bild prägen. Es hat – wie in anderen Städten schon beschrieben – auch eine überdachte Einkaufspassage mit vielen Läden und Restaurants. Und so gehen wir hier eine Weile entlang und sichten, was angeboten wird. Für den Abend finden wir uns ein gutes Restaurant, bevor wir einen langen Spaziergang machen. Wiederum sind die Abendtemperaturen angenehm warm (bis heiss), so dass es sich gut aushalten lässt. Wir gehen zuerst wieder durchs Ladenviertel und weiter bis zum Park vom Nachmittag. Auf dem Rückweg kommen wir noch am «Oktoberfest Hiroshima» vorbei… Hier haben tatsächlich verschiedene bayerische Brauereien ihre Stände und verkaufen die Mass für 18 Franken ;-) Dieses Fest lassen wir aber gerne aus und gehen im Anschluss zurück ins Hotel.