Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Dienstag, 17. September 2024
Tag 67 – Fukuoka – Beppu (Dienstag, 17. September)
Wir nehmen den Zug in Richtung Beppu. Auf Kyushu fahren kaum mehr Shinkansen-Züge, aber es erwartet uns ein moderner Intercity, welcher uns über die Insel fahren soll. Ich staune zuerst, dass unsere Sitze 1c und 1d zuhinterst im Wagen sind – erkenne aber nach einer Zeit den Grund, als der Zug die Fahrtrichtung wechselt – und alles Sitze einmal gedreht werden, so dass alle immer vorwärts fahren können :-)
Die Fahrt geht durch viele Reisfelder, immer wieder sind bewaldete Hügel zu sehen und die eine oder andere Siedlung durchfahren wir auch. Nach gut zwei Stunden kommen wir in Beppu an. Dieser Ort ist berühmt für seine heissen Quellen – es sollen über 2000 sein!
Wir haben ein modernes Hotel im traditionell japanischen Stil gebucht, welches direkt beim Bahnhof liegt. Dieses ist sehr schön eingerichtet – aber erst nach der «Schuhschleuse» zu erreichen. Gleich hinter der Eingangstür müssen alle nach rechts in den Schuhsaal – hier werden die Schuhe in ein Kästchen geschlossen, so dass man die ganze Zeit in den Socken oder barfuss unterwegs ist. Ein Hotel nach meinem Geschmack :-)
Wir sind etwas zu früh fürs Check-in und machen daher einen kurzen Spaziergang durchs Dorf. Die Temperaturen sind eigentlich zu heiss hierfür, so dass wir nur kurz zum Meer und zurück gehen. Viele Gebäude scheinen ihre beste Zeit schon hinter sich zu haben, daher finden wir kein schönes Café oder eine andere Oase. Dafür im Untergeschoss eines Einkaufszentrums ein heisses Thermal-Fussbad, welches umsonst genutzt werden kann. Und so probieren wir dieses aus – das Wasser ist heiss, das Erlebnis lustig.
Dann gehen wir zurück ins Hotel. Die Zimmer sind sehr schön eingerichtet – und das Highlight des Hotels sind die «private onsens». Diese sind im obersten Stock zu finden und nicht reservierbar – es gilt «first come first served». Wir versuchen es und nach nur wenigen Minuten können wir in unser eigenes kleines Bad. Dieses ist gleich eingerichtet wie die klassischen Onsen mit der Dusche mit Stuhl und Spiegel, um sich vorgängig zu waschen – und dann können wir in den Pool mit Thermalwasser, der auf der obersten Terrasse und an der frischen Luft ist – herrlich!
Das Wasser ist rund 40 Grad warm, so dass es kein Problem ist, dass die Benützung auf 45 Minuten begrenzt ist, irgendwann bin ich genügend aufgeheizt…
Im Anschluss möchte ich zu einem Aussichtspunkt. Beppu liefert berühmte Bilder von einem Dorf im Dampf der heissen Quellen. Es handelt sich dabei aber mehr um eine Stadt als um ein Dorf, so dass der gesuchte Ort etwas entfernt liegt. So buche ich zum ersten Mal eines der schönen, klassischen Toyota-Taxis. Der Fahrer kann die hintere Tür per Handgriff öffnen und schliessen und die Sitze sind mit herzigen Überzügen geschützt.
Mein Fahrer spricht ziemlich gut Englisch, fragt mich einiges und erzählt vieles über Beppu. Die Fahrt zum gewünschten Ort dauert eine Viertelstunde und führt über eine grosse Strasse der Küste entlang. Hier zeigt sich die Stadt als «Un-Ort» mit vielen Parkplätzen, Imbissbuden, Tankstellen etc. Dann biegen wir ab und fahren auf einen Hügel – und von hier bietet sich ein faszinierendes Panorama. Im Gegenlicht der untergehenden Sonne dampfen eine Vielzahl von Quellen und hüllen das Dorf in kleine Nebelbänke. Dies ist wirklich sehr schön anzusehen.
Am Abend ist die Temperatur wieder im angenehmen Bereich und so machen wir uns auf einen Spaziergang dem Meer entlang. Der Vollmond spiegelt sich im Wasser und leuchtet wunderschön :-) So bleiben wir eine Weile hier und geniessen den Moment.
Danach gehen wir noch weiter durchs Dorf und finden uns ein kleines Restaurant fürs Znacht. Hier erhalten wir einen Tisch in einer Art Loggia – mit Läden, welche immer die Hälfte offenlassen und verdecken. Wenn wir bestellen oder das Essen zum Tisch kommt, werden diese geöffnet – und sind wir verdeckt. Und im Anschluss werden sie wieder geschlossen, so dass wir zu sehen sind, dafür der Tisch nicht mehr. Was mir sehr gefällt sind die offenen Küchen, welche es vielerorts hat. So kann ich dem Koch bei seinem Handwerk zusehen, was grad hier sehr interessant ist, da er spezielle Fleischgerichte zubereitet.
Das Essen ist bestens – und danach gehen wir zurück ins Hotel. Um 22.00 gibt es im Restaurant noch Ramen aufs Haus – und fast alle sind in den bereitgestellten Pyjamas unterwegs. Dies sorgt für einen «heimeligen» Rahmen :-)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen