Freitag, 13. September 2024

Tag 63 – Tokyo (Freitag, 13. September)

Eine Art Museum hat unser Interesse geweckt. So fahren wir nach Koto – in einen eher neuen Teil der Stadt, welcher durch Neulandgewinnung geschaffen wurde. Hier findet sich das «teamLab Planets». Eine Ausstellung, welche uns durch Lichtgebilde führt, welche schlicht grossartig sind :-) Wir sind noch etwas zu früh, da die Tickets für ein spezifisches Zeitfenster gebucht werden mussten, und gehen so in Richtung des Grossmarktes von Toyosu, um noch eine kurze Pause zu machen. Und finden uns in einem Café wieder, welches japanische Crèpes mit Bohnenpaste verkauft. Wir sind gespannt – und erfreut, wie gut diese schmecken. Danach gehen wir in die Ausstellung. Wir gehen barfuss zuerst durch etwas Wasser in den ersten Stock und sehen da einen kleinen Wasserfall. Danach geht es im fast Dunkeln über eine unebene Fläche. So weit, so gut – dies könnte auch in einem Expo-Pavillon zu finden sein. Aus dieser Dunkelheit gehen wir durch eine Tür ins Licht – und wow! Tausende LEDs hängen von der Decke und durch einen kleinen Gang können wir durch diese spazieren. Die Lichter wechseln ihre Farben und Intensität und werden vom spiegelnden Boden zusätzlich reflektiert. Im nächsten Raum waten wir durch kniehohes Wasser, welches milchig erscheint. Diese Installation ist ein wahres Highlight. Das Raumlicht wird gedimmt und auf dem Wasser erscheinen farbige Fische und weitere Meeresbewohner, welche umherschwimmen. Hier kann ich mich kaum sattsehen – und viele andere auch nicht, so dass es auch unterhaltsam ist, die anderen Besuchenden zu beobachten. Ein weiterer Raum ist gefüllt mit riesigen, durchsichtigen Bällen, die in unterschiedlichen und wechselnden Farben leuchten. Und der nächste ist ein «Dom», in welchem wir uns auf den Boden legen können und über uns schweben leuchtende Blumen. So bleiben wir liegen und sehen immer neue Lichtkunst. Im Anschluss geht es in den Garten, wo es zuerst eine Installation von silbern spiegelnden Objekten hat. Nach den dunklen Innenräumen ist dies für die Augen fast zu viel. Zu guter Letzt kommen wir in einen Raum mit spiegelndem Boden und Blumen, welche von der Decke hängen. Zusammen gibt dies tolle Bilder. Beim Ausgang sehen wir, dass dasselbe Projekt eine zweite Ausstellung in Tokyo hat – allenfalls wird auch diese einen Besuch wert sein. Draussen hat es noch einen kleinen Stand, welcher vegane Ramen anbietet. Die Sonne brennt, daher sind wir unsicher – sehen dann aber das Angebot, in einem kleinen – ebenfalls verspiegelten und illuminierten – Raum das Essen zu geniessen. Dieses buchen wir gerne und so finden wir uns in speziellem Ambiente mit feinen Nudeln wieder :-) Danach machen wir eine Pause im Hotel, um abzukühlen. Und gehen für den Abend zur Metrostation Monzen-nakacho. Diese liegt in einem Quartier der «Altstadt», auch wenn es diese im europäischen Sinn gar nicht gibt. Hier spazieren wir durch kleinere Gassen mit Häuschen, von welchen viele Restaurants im Erdgeschoss haben. Es hat Restaurants aus der ganzen Welt – aber nur japanische Speisekarten und Kundschaft. Viele sind sehr klein und bieten nur geschätzt 15 – 20 Personen Platz, einige wenige sind ein bisschen grösser. Die Gassen sind schmal, so dass kaum Verkehr durchfährt und viele Lokale haben schöne Fassaden und Beleuchtungen. So gehen wir kreuz und quer durchs Quartier, welches einen schönen und spannenden Gegensatz zu anderen Quartieren dieser riesigen Stadt bietet. Hier hat es auch einen grossen Supermarkt, welchen wir mit Interesse besuchen. Und wir finden uns einige feine Dinge, welche wir im Anschluss auf unserer schönen Dachterrasse geniessen. So ist es ein richtig schöner Sommerabend – ein gelungener Abschluss unserer Tage in Tokyo. Diese Stadt bleibt für mich dabei schwer fassbar – da es sich eigentlich nicht um eine, sondern um eine Vielzahl von unterschiedlichen Städten handelt. Mehr als andere Orte kommt es mir weniger als eine Stadt mit verschiedenen Quartieren als vielmehr als eine wahrlich polyzentrische Stadt vor, in welcher die einzelnen Bereiche mit den anderen nur wenig bis nichts zu tun haben, vom gut vernetzenden ÖV mal abgesehen. Dazu passt, dass es keinen Stadtkern gibt, der «Tokyo» heissen würde. Unter diesem Namen gibt’s die Präfektur, welche all diese Städte zusammenfasst – und den Hauptbahnhof. Megacities sind im Wahlkurs ein zentrales Thema, welches jeweils auf Interesse stösst. Daher war es für mich besonders faszinierend, diese grösste aller Städte einmal selbst erleben zu dürfen :-) Aber zu anderen Städten konnte ich einfacher einen Zugang finden – und so bin ich gespannt auf die nächsten Destinationen.

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