Donnerstag, 23. Januar 2025

Tag 178 Uluru & Kata Tjuta (Donnerstag, 24. Januar 2025)

Ich stelle den Wecker auf 5.15. Nicht nur der Sonnenuntergang, sondern auch der Sonnenaufgang verspricht einmalige Stimmungen. Dies möchte ich mir nicht entgehen lassen und so bin ich fünf Minuten später wieder auf dem Weg in den Nationalpark. Die Dämmerung tritt ein und die Sonne lässt sich in der Ferne hinter dem Horizont bereits erahnen. Ich fahre zuerst nochmals zur Sunset Viewing Area – dies ist zwar eigentlich die «falsche» Seite, aber hier thront der Berg im Gegenlicht der aufgehenden Sonne. Es ist eine magische Ansicht und wunderschön :-) Danach fahre ich weiter zu den Kata Tjuta (auch unter dem Namen «Olgas» bekannt). Diese Felsköpfe waren ein noch grösserer Monolith, bei welchen die Verwitterung aber weiter vorangeschritten ist, so dass nun eine Vielzahl an Felsen an einem Haufen zu sehen ist. Hier bin ich in dem Moment, in welchem die Sonne aufgeht und die Felsen in ein warmes Licht taucht. Ein weiteres unbeschreiblich schönes Bild :-) Ich geniesse diese Stimmung und bliebe für einen Moment um zu sehen, wie das Licht immer stärker wird. Danach fahre ich weiter bis zur «Sunset Viewing Area», welche es auch hier hat. Hier sehe ich die Felsen im Gegenlicht bis zu dem Moment, in welchem die Sonne über den Berg scheint. Nach diesem überwältigenden Start in den Tag fahre ich für eine kurze Pause zurück ins Hotel. Danach fahren wir zurück zum Uluru, um diesen genauer zu erkunden und von verschiedenen Seiten her zu sehen. Wir fahren auf einen kleinen Parkplatz direkt beim Berg, von welchem ein Spazierweg dem Fels entlangführt. Es gibt einen Wanderweg, der in zehn Kilometern einmal herumführt, aber für diesen ist es uns zu heiss. Daher fahren wir die Ringstrasse entlang und machen immer wieder Halt, wenn sich eine schöne neue Perspektive bietet – und das Anhalten erlaubt ist. Es hat verschiedene Bereiche, in welchen nicht angehalten werden darf, da sie eine besondere spirituelle Bedeutung für die Aborigines haben. Aus diesem Grund wurde auch der Weg auf den Berg vor einigen Jahren geschlossen. Es ist faszinierend, wie das Bild je nach Perspektive ein anderes ist. Auch die Spuren und Löcher, welche durch die Verwitterung entstehen, sind sehr vielfältig und immer anders. Nach einer Weile folgen wir dem Schild zu einem Wasserloch. Tatsächlich hat es am Fuss des Felsens mindestens zwei fast immer mit Wasser gefüllte «Teichli» mitten in der Wüste. Das eine ist gut zugänglich und sehr eindrücklich. Wenn der seltene Regen fällt, versickert dieser an vielen Orten und gelangt erst mit deutlicher Verspätung wieder an die Oberfläche – so ist auch heute zu beobachten, wie etwas Wasser nachfliesst, obschon es seit langem nicht geregnet hat. Solches Wissen war überlebenswichtig für die indigene Bevölkerung, welche den Kontinent seit vielen Jahrtausenden bewohnt. Dies wurde per mündlicher Überlieferung aber auch durch die Kunstwerke, allen voran den Gemälden, weitergegeben. Wir fahren weiter und machen einen letzten Stopp beim Parkplatz bei der «Sunrise Viewing Area». Hier sind wir wiederum ganz allein – und geniessen die schöne Gesamtsicht, welche auch mitten im Tag sehr eindrücklich ist. Nun brauchen wir eine Abkühlung und eine Pause – und etwas zu Essen. Daher fahren wir zurück ins Hotel und machen in einem der Restaurants Halt, wo ein gutes Mittagessen angeboten wird. Im Nachmittag machen wir uns auf den Weg zu den Kata Tjuta. Diese 36 Felskuppen zeigen sich je nach Perspektive in immer anderen Formationen. Vom Hotel her kommen zuerst die eher kleineren ins Blickfeld, mit den grösseren im Hintergrund. Wir fahren der Strasse entlang so weit dies möglich ist und stehen dann vor der Wand mit mehreren sehr grossen Felsen. Hier würden mehrere Wanderungen starten, doch einige sind aufgrund der Hitze gesperrt – und nach einigen Minuten in der hoch stehenden Sonne bei 45 Grad sind wir ohnehin geschafft… So machen wir nur einen kurzen Spaziergang in Richtung der leuchtenden Felsen und dann auf den Weg zurück ins kühle Auto. Danach steuern wir die Sunset Viewing Area an, von wo sich ein schöner Überblick über diese grosse Front der Felskuppen bietet. Hier lassen wir uns etwas länger Zeit und geniessen den Anblick. Auf dem Rückweg machen wir noch an der Sunrise Viewing Area Halt, von wo die ganzen Kuppen schön überschaut werden können. Danach geht’s zurück ins Hotel und machen wir eine Pause – zuerst im kühlen Hotelzimmer und im Anschluss, als es genügend Schatten im leeren Pool hat, geniesse ich diesen ausgiebig. Für den Abend haben wir eine Sternentour gebucht. Wir sind gespannt, da es hier kaum natürliche Lichtquellen gibt und auch Hintergründe über die Entstehungsmythen der Aborigines erläutert werden sollen. Zu unserer grossen Enttäuschung wird diese jedoch kurzfristig abgesagt. Der Himmel hat sich kurz vorher bedeckt, so dass es kaum etwas zu sehen gibt :-( Die Enttäuschung ist umso grösser, als dass wir uns nicht sicher waren, ob wir diese oder eine andere Tour machen möchten – und nun beides nicht möglich ist. Jänu, das Wetter findet draussen statt, bisher konnten wir uns nicht beklagen drüber. Wir versuchen es noch kurz auf eigene Faust und fahren ins Dunkle – aber können nur bestätigen, dass bloss in die eine Richtung Sterne zu sehen sind. Daher machen wir uns bald wieder auf den Rückweg.

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