Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Freitag, 17. Januar 2025
Tag 172 – Canberra (Freitag, 17. Januar 2025)
Der Tag beginnt mit Sonnenschein, aber auch weiterhin starkem Wind. Ich spaziere durch die Stadt, um Frühstück zu kaufen und komme dabei beim «Civic Square» vorbei, einem grossen Platz, welcher an andere Planstädte erinnert. Nett gemacht, aber ohne grossen Charakter.
Nach dem Zmorged zu Hause möchte ich zum Parlamentsgebäude. Hierfür nehme ich das Auto – so kompakt und daher fussgängerfreundlich das Stadtzentrum mit den Einkaufsmöglichkeiten ist, so weitläufig und auf das Auto ausgerichtet ist der sogenannte «Parlamentiary Triangle» auf der anderen Seite des künstlichen Sees. Hier finden sich das Parlamentsgebäude, das alte Parlamentsgebäude und viele eindrückliche Museen.
So kann ich direkt in die Tiefgarage unter dem Parlamentsgebäude fahren und sogar für eine Stunde umsonst parkieren. Das Gebäude ist sehr gross und gefällt mir von aussen sehr gut. Doch zuerst erkunde ich das Innere – da der Parlamentsbetrieb bis zum Beginn des Februars ruht, sind die Säle des Repräsentantenhauses und des Senats offen und zugänglich. Im Obergeschoss hat es zudem ein Café mit Terrasse, von welcher freie Sicht auf das weiter unten gelegene alte Parlamentsgebäude und die ganze Achse bis zum «War Memorial» auf der anderen Talseite gegeben ist.
Im Anschluss gehe ich auf den Vorplatz. Von hier bietet sich die schönste Sicht auf das Gebäude. Dieses scheint in den pyramidenförmigen Hügel gebaut, mit grasbewachsenen Flanken. Mit dem Wasser im Vordergrund gefällt mir die Ansicht sehr.
Danach gehe ich dem Hügel entlang nach unten zum alten Parlamentsgebäude, welches heute ein Museum beherbergt. Auf dem Vorplatz findet sich seit 1972 die «Aboriginal Tent Embassy», ein Zelt-Camp, welches dem Recht auf Land der indigenen Bevölkerung Nachdruck verleihen soll. Von hier fahre ich die Strecke zurück über den See und mache einen kurzen Spaziergang dem Ufer entlang. Es ist ein schöner Ort, es hat eine Promenade und Einstiegsmöglichkeiten um zu baden. Im Anschluss möchte ich noch zum Kriegsdenkmal, jedoch nicht um das Denkmal selbst zu besuchen, sondern um die eindrückliche Sichtachse von dieser Seite her zu sehen – den freien Blick über das Wasser zum alten und neuen Parlamentsgebäude.
Durch diese Rundfahrt mit verschiedenen Stopps kann ich die Stadt immer besser fassen. Diese ähnelt an vielen Orten einem grossen Neuentwicklungsgebiet, wie es auch in Zürich immer wieder zu finden ist. Im Unterschied zu anderen australischen Städten finden sich mehrstöckige Wohnhäuser, ohne dass es Hochhäuser sein müssen. Dies ermöglicht die bereits beschriebenen besseren Möglichkeiten für den Fussverkehr als andernorts. Sobald diese Kernzone jedoch verlassen wird – und wie oben erwähnt auf der anderen Seite des Sees – dominieren die autozentrierten Strukturen wieder.
Für den Mittag haben wir im historischen Hyatt Hotel einen Tisch gebucht zum «High Tea». In der klassisch eingerichteten Tee-Lounge wird ein luxuriöser Nachmittags-Tee angeboten mit vielen exquisiten kleinen Häppchen. Viele davon würde ich so nie bestellen, aber es ist ein tolles Erlebnis und eine interessante kulinarische Reise. Der «signature tea», ein spezieller Earl Grey mit Ingredienzien aus dem Daintree Regenwald, welchen wir vor einigen Wochen besuchten, ist ein Highlight. So lassen wir es uns gut gehen und geniessen das Ambiente und die Köstlichkeiten :-)
Den nächsten Halt machen wir in der «National Gallery of Australia». Hier springt bereits auf dem Vorplatz ein Kunstwerk ins Auge, welches mir besonders gut gefällt. «Ouroboros», die «Schlange der Ewigkeit», ist bereits im alten Ägypten als Ikone bekannt – die Ausgestaltung hier finde ich sehr gelungen. Im Inneren der Galerie hat es vielfältige Ausstellungen, besonders fasziniert mich das «Aboriginal Memorial». Diese Installation aus mehr als 200 mit verschiedenen Totemzeichen bemalten «hollow logs» (ausgehöhlten Baumstämmen) erinnert an die Indigenen, die während der 200-jährigen Landnahme durch die Europäer zu Tode kamen.
Danach parkieren wir das Auto wieder beim Hotel und schlendern nochmals durch das Stadtzentrum. Hier hat es unzählige Möglichkeiten zum Sitzen und Verweilen, so viel öffentlichen Raum, welcher umsonst genutzt werden kann. Es scheint ohnehin alles grosszügig ausgelegt und es finden sich viele kulturelle Angebote und Infrastrukturen auf kleinem Raum, alles ohne die Hektik einer Grossstadt, dass es sicher ein angenehmer Ort ist, um hier zu leben. Gleichzeitig bleibt diese Gesichtslosigkeit, welche mir etwas trist erscheint.
Im Anschluss machen wir eine Pause im Hotel. Wir haben einen grossen Balkon, welche ich nutze, um zu lesen und zu schreiben.
Für den Abend gehen wir abermals ins Zentrum – nach dem vielfältigen Zmittag gibt’s ein einfacheres Znacht und danach noch einen Spaziergang durch die Stadt. Den kühleren Temperaturen geschuldet gehen wir danach zurück ins Hotel. Am späteren Abend zieht es uns dafür nochmals zum Ouroboros, da wir die Skulptur beleuchtet sehen möchten. Die kurze Fahrt führt uns an den verschiedenen beleuchteten Museen vorbei – und das Kunstwerk gefällt illuminiert ebenfalls sehr gut.
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