Samstag, 18. Januar 2025

Tag 173 – Canberra – Narrandera (Samstag, 18. Januar 2025)

Wir frühstücken in unserem Zimmer und machen uns danach auf den Weg – ab heute warten während den nächsten fünf Tagen 2'500 Kilometer auf uns. Die heutige Etappe ist dabei eher kurz, es sind vier Stunden Fahrt angesagt. Wir verlassen Canberra – hier ist es am Samstag-Vormittag noch sehr ruhig. Danach sind wir zuerst auf einem Highway unterwegs, welcher ebenfalls nicht stark befahren ist. Nach zwei Stunden unterwegs machen wir in einem kleinen Örtchen Halt für eine kurze Pause. Auf unserer Strecke, welche uns ins Hinterland des Bundesstaates New South Wales führt, hat es nur wenige Dörfer, einige davon haben jeweils einen kleinen historischen Kern aus dem 19. Jahrhundert. Für die zweite Hälfte der Route sind wir auf Nebenstrassen unterwegs, auf welchen wir fast keinen anderen Autos mehr begegnen. Zuerst war die Umgebung noch grün, aber schon bald wechselte die vorherrschende Farbe auf gelb, es sind steppenähnliche Gebiete, in welchen immer wieder Schafe zu sehen sind. Und (fast) in jedem Ort hat es am Dorfeingang grosse Silos oder andere landwirtschaftliche Installationen. Nach vier Stunden kommen wir in Narrandera an, hier haben wir ein Motel gebucht. Der Ort hat etwas mehr als 3'500 Bewohnende und eine kleine Hauptstrasse mit einigen Restaurants und Läden. Im Motel haben wir einen Flyer für eine Art Markt gesehen, welcher sich dann als Brockenhaus herausstellt. Dieses ist schön gemacht und von einer netten Frau geführt, welche uns eine Infobroschüre über die Gegend in die Hand drückt. Danach finden wir ein herziges Café für ein kleines Zmittag. In solchen Orten gibt es viel Raum für Kreatives. Zum Beispiel dieses «Lokal». Es besteht aus einem Wohnwagen, in welchem sich die Küche befindet. Im reich geschmückten Garten und dem Erdgeschoss des Hauses befinden sich dann die Sitzgelegenheiten. Hier haben wir Zeit, die Infos zu lesen und erfahren, dass es am Dorfrand einen kleinen Nationalpark gibt, in welchem die Chance besteht, Koalas zu sehen. Da wir noch genügend Zeit haben, versuchen wir es. Wir fahren zum Gelände, in welches eine holprige Sandstrasse führt. Nach einigen Minuten kommen wir zum Parkplatz. Hier führt ein Wanderweg in Richtung Fluss. Es geht durch eindrückliche und schön beleuchtete Eukalyptuswälder. Wir recken die Hälse, aber es hat so viele Bäume, dass es grosses Glück brauchen wird, einen Koala zu sehen. Wir gehen den ganzen Weg bis zum Wasser – es ist eine wirklich schöne Gegend und am anderen Ufer des Flusses leuchtet der Prallhang im satten Rot :-) Aber leider ist unsere Suche (noch) erfolglos geblieben. Dafür hoppelt auf dem Weg zurück ein Känguru an uns vorbei und bleibt dann eine Weile stehen und beobachtet uns – und wir natürlich zurück. Es hüpft einige Meter und bleibt dann wieder stehen – und wir gehen den selben Weg mit. Das Spiel wiederholt sich einige Male, bis es dann das Weite sucht. Wir gehen dann noch auf einen Abstecher zu einem anderen Ort am Wasser – und dann entdecken wir tatsächlich einen Koala. Er sitzt in einigen Metern Höhe im Baum und guckt interessiert umher. Es ist ergreifend – wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, aber nun können wir ihn alleine und in aller Ruhe beobachten :-) Er lässt es ruhig angehen, bewegt sich wenig und dreht nur alle paar Minuten den Kopf. Ein richtig schöner Moment. So waren wir über zwei Stunden im Wald unterwegs und kehren glücklich zum Auto zurück. Auf der Rückfahrt hopst ein weiteres Känguru vor uns über die Strasse. Wir halten an und entdecken noch einige mehr. Sie mustern uns interessiert und hüpfen dann davon. Nun gehen wir zurück ins Motel und machen uns dann auf den Weg ins Zentrum, um uns ein Znacht zu finden. Zuerst schauen wir kurz, was der nahegelegene Supermarkt im Angebot hat. Hier finden wir eine grosse Auswahl – und einen Aushang für ein Konzert einer Elvis- und Johnny Cash-Coverband. Das interessiert uns und so ändern wir unseren Plan und kaufen uns ein Picknick für zu Hause und fahren dann zum Golfclub, wo das Konzert stattfinden soll. Wir sind wohl die jüngsten Gäste… – die Stimmung ist fröhlich und die Musik gut. So lauschen wir gut gelaunt der Musik und lassen danach den Abend am Tischchen vor unserem Zimmer ausklingen. Hier schreibe ich um zehn Uhr abends bei rund 28 Grad den heutigen Eintrag. Wir sind nun in den warmen Gefilden angekommen und dies wird sich wohl in den kommenden Tagen nicht mehr ändern…

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