Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Donnerstag, 15. August 2024
Tag 33 – Seoul (Mittwoch, 13. August)
Nach einer erstaunlich guten Nacht bin ich zwar noch müde, aber zuversichtlich, dass sich der Jetlag in engen Grenzen halten sollte. Die Nacht im Flugzeug fast ganz ohne Schlaf hat wohl dafür gesorgt, dass der Rhythmus so durcheinander geriet, dass ich trotzdem schlafen konnte. Und so bin ich bereit für den Tag :-)
Nach einem guten Frühstück in unserem Hotel machen wir uns auf den Weg. Der Hochsommer hat die Stadt fest im Griff, es herrschen Temperaturen von knapp 35 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit – ein ziemlicher Kontrast zu den Highlands letzte Woche…
Wir starten in der Insadong Street, wo heute die schön gestalteten Läden geöffnet sind und allerlei Interessantes feilbieten. Dann gelangen wir zum Gyeongbokgung. Dieser ist ein eindrücklicher Königspalast im Norden der Altstadt und erstreckt sich über ein grosses, parkähnliches Gelände. Es hat viele Besuchende, welche sich in traditionelle koreanische Gewänder gekleidet haben – und so freien Eintritt geniessen. Dieser beträgt aber auch für uns nur gut 2 Franken und wird somit nicht die Motivation für diese Kleidung sein, vielmehr gilt es als Tradition, den Palast so zu besuchen – und dann viele Fotos zu schiessen ;-)
Wir gelangen zu den ersten Toren und Palästen – diese gefallen mir sehr, sie sind ähnlich den chinesischen Palästen gestaltet mit verzierten Dächern und imposanten Hallen, welche nicht betreten, aber von aussen betrachtet werden können. Die wichtigsten Gebäude sind entlang der Nord-Süd-Achse angereiht, Nebengebäude flankieren diese zu den Seiten und das Ganze ist durch eine lange Mauer nach aussen abgegrenzt. Dazwischen sind grosse Grünanlagen und verschiedene Teiche angelegt. So gelangen wir immer weiter, von einem Gebäude und einem Hof zum jeweils nächsten. Hat es zu Beginn noch einige Besucherinnen, werden diese immer weniger, je weiter nach hinten wir gelangen. Als wir schon denken, das Ende erreicht zu haben, finden wir einen weiteren Durchgang und kommen zu einem Teich mit Seerosen und einem schönen Gebäude. Von oben öffnet sich der Blick auf die ganze Anlage und die neue Stadt im Hintergrund – ich bin beeindruckt.
Durch einen Seitenausgang verlassen wir die Paläste und gelangen ins Bukchon-Quartier. Dieses ist berühmt für die vielen – schön restaurierten – traditionellen koreanischen Häuser. Wir benötigen aber zuerst eine kurze Pause, die Temperaturen machen uns zu schaffen. So ist der Schirm wie schon in Schottland ein wichtiger Begleiter, nur ist er hier zumeist als Sonnenschutz im Einsatz… Ich nehme als Stärkung einen Mix aus Zitronen- und Orangensaft, welcher erfrischend und lecker ist. Danach spazieren wir durch die Gassen des Quartiers, welches am Hügel liegt. So sehen wir immer neue schöne Häuser – und wiederum im Kontrast dahinter die Hochhäuser der City und den N Seoul Tower, den markanten Fernsehturm. Da das Quartier ein beliebtes Ziel für Touristen ist, stehen «Aufpasserinnen» vor Ort, die zur Ruhe ermahnen. Trotz dieser Beliebtheit sind fast alle Häuser reine Wohnhäuser, nur vereinzelt ist ein Laden oder ein Café zu finden. Eines davon nehmen wir, um uns etwas abzukühlen – dieses Mal versuche ich es mit einem der vielen angebotenen «Iced Teas». Meine Wahl fällt auf einen kalten Zitronentee, dieser ist gut gesüsst, aber fein.
Auf einmal ploppt auf unseren Mobiltelefonen eine koreanische Notfallwarnung auf – wir erschrecken, machen dann einen Printscreen und lassen uns von Google Lens den Inhalt übersetzen. Dieser ist dann viel weniger dramatisch als befürchtet und besagt, dass die Hitzewelle in Seoul anhält und wir genug trinken sollen…
So gehen wir zurück ins Hotel für eine Erholungspause. Und gehen dann zum nahegelegenen Gwangjang Market. Kurz bevor wir diesen erreichen, entlädt sich ein Gewitter nach dem schwülen Tag. Es regnet kurz und heftig, jedoch bleiben die Temperaturen hoch. Im Markt werden viele Lebensmittel und auch einiges andere angeboten und in der Mitte der Gassen hat es Garküchen mit einigen Stühlen, an welchen Essen frisch gekocht wird. Ich nehme einen frisch gepressten Fruchtsaft, der an verschiedenen Orten im Angebot steht.
Fürs Znacht bleiben wir in der Gegend des Hotels und finden uns im Altstadtquartier Ikseon-Dong einen guten Ort.
Im Anschluss bin ich nochmals auf der Suche nach den Bling-Bling-Lichtern. Ich gehe in Richtung Süden nach Myendong, da hier eine grosse Shopping-Street zu finden sein sollte. Der Weg führt mich zuerst dem Bächlein Cheonggyecheon entlang, welches eine bewegte Geschichte hat. Es quert Seoul von West nach Ost und wurde ursprünglich früher vor allem dazu genutzt, Abwässer aus der Stadt loszuwerden… In der Folge wurde es komplett mit einer Autobahn überbaut, um vor rund 20 Jahren wieder freigelegt zu werden. Heute ist es ein öffentlicher Grünraum mit Spazierwegen, Sitzgelegenheiten etc. Und dieser führt durch die ganze Stadt und ist für die Bevölkerung eine wichtige Nacherholungsmöglichkeit.
Ein paar Minuten später komme ich an in diesem hell erleuchteten, gut frequentierten Hotspot für alle Kauflustigen. Es hat unzählige Läden mit einem bunten Angebot und grellen Schaufenstern. Ich lasse meine Sinne hier gerne überfordern und geniesse das Flanieren durch diese Passagen. Mitten in den Gassen hat es zudem einen bunten Foodmarket, an welchem z.B. Früchte direkt kandiert werden.
Mittlerweile ist es dunkel – und daher gut erträglich oder sogar angenehm, wenngleich immer noch feucht und warm. Daher sind umso mehr Menschen draussen, welche sich zuvor nach Möglichkeit in klimatisierten Räumen aufhielten, oder noch an der Arbeit waren. Ich bin erstaunt über Läden, welche fast nur Spielzeug verkaufen, jedoch scheint die Zielgruppe z.B. für die kleinen Bändel, welche mit allerlei Aufdrucken geschmückt werden können, von 10 bis 100 zu reichen. Ein anderes Segment, für welches es ein breites Angebot gibt, sind Kosmetika im Allgemeinen und Gesichtsmasken im Besonderen. Oder dann die K-Pop etc. Stores, wo es sogar spezielle Schokolade je nach Künstler oder Künstlerin gibt…
So schlendere ich immer weiter und dann langsam zurück – wieder am Bächlein vorbei, welches nun noch besser besucht ist als auf dem Hinweg – und kreuze die Lichtergassen von gestern, welche in die Bars u.ä. rufen, gehe diesen aber nicht nach, sondern gelange zurück ins Hotel – und ins Bett.
Die Vielfalt dieser Stadt, welche ich allein an diesem Tag erleben durfte, fasziniert mich und so freue ich mich auf die kommenden Tage und Erlebnisse.
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