Freitag, 23. August 2024

Tag 42 – Busan (Freitag, 23. August)

Heute machen wir uns auf ins Grüne und ans Blaue :-) Wir sind für eine längere Fahrt mit dem Stadtbus unterwegs, welcher uns zum Taejongdae Park am Meer bringt. Wir steigen in einen fast leeren Bus und haben so zwei schöne Sitzplätze und können die gute halbe Stunde nutzen, um die Stadt fahrend zu entdecken. Dabei ist besonders der Blick zurück auf die Stadt und auf den Hafen spannend. Dieser umfasst weite Teile der zentralen Bucht und es ist einiges an Betrieb zu sehen. Ebenso sehen wir immer wieder mehrstöckige Driving Ranches, welche erst in den höheren Geschossen der Gebäude beginnen. Diese sind gut erkennbar an grossen grünen Netzen, welche die Bälle in alle Richtungen abfangen, im Erdgeschoss ist dann z.B. eine Autogarage zu finden. So wird der Platz sehr effizient genutzt. An der Endhaltestelle gehen wir noch einige Minuten weiter und kommen so in den besagten Park, welcher am Südende einer vorgelagerten – mit Brücken angebundenen – Insel liegt. Hier gäbe es längere Wanderoptionen durch Wälder und entlang der Steilküste. Für eine solche Wanderung ist es uns jedoch zu heiss, daher besteigen wir den kleinen Zug, welcher durch den Park fährt. Dieser bringt uns an die Klippen beim Kap – hier steigen wir aus und sind dann doch noch zu Fuss unterwegs zu einem Leuchtturm und einem Observatorium. Hier sind wir im üppigen Wald und ist die Stadt weit weg – aber z.T. in der Ferne noch erkennbar hinter der steil abfallenden Küste. Hier gefällt es mir sehr gut :-) So verweilen wir noch etwas und in einem Café mit Aussicht bestelle ich mir einen Ade. Mittlerweile bin ich auf den Geschmack gekommen und versuche mich durch die unterschiedlichen angebotenen Drinks. Diese sind grob in drei Kategorien zu unterteilen: Zum einen sind es diese Ade-Kompositionen. Diese beinhalten einen süssen Fruchtsirup, Sprudelwasser und ggf. noch irgendetwas zusätzliches. Dann gibt es viele Kaffee-Variationen, welche zumindest in dieser Jahreszeit meist «iced» getrunken werden. Der Kaffee-Shot plus Sirup, Milch, Zucker oder was immer bestellt wurde, wird in ein grosses Glas mit vielen Eiswürfeln gekippt und mit «Röhrli» getrunken. Leere Eiswürfel-Becher können sogar fertig vorbereitet in Lebensmittel-Shops gekauft werden, so dass zu Hause nur kurz ein Espresso gemacht werden muss und dieser da reingekippt werden kann. Und dann gibt es analog dazu dasselbe mit unterschiedlichen Tee-Möglichkeiten. So wage ich mich immer wieder an ein neues Getränk, mit wechselndem Erfolg, aber wie gesagt, immer öfter mit Freude am Bestellten :-) Danach nehmen wir den selben Weg zurück in die Stadt und steigen beim Bahnhof aus. Es ist fast überall möglich, mit der Kreditkarte zu bezahlen, auch für Kleinstbeträge in den 7Eleven, GS25 oder CU, den überall zu findenden kleinen Shops. Einzig am Markt oder an Essensständen ist Bargeld nötig. Dieses ist nun jedoch aus, daher sind wir auf der Suche nach einem Bancomaten. Solche hat es in grosser Zahl – die meisten funktionieren jedoch wiederum nur mit nationalen Karten. In der Nähe des Bahnhofes finden wir dann aber einen «Global ATM», der uns tatsächlich Geld gibt :-) Das Viertel gegenüber des Bahnhofs klingt interessant, es ist mit «Texas Street» beschriftet, und es soll da eine «Foreign Visitors Street» geben. Dies sind jedoch bloss Euphenismen fürs Rotlichtviertel... da hält uns wenig und so gehen wir einige Schritte weiter nach Chinatown. Das Rotlicht ist gemäss Lektüre fest in russischer Hand, was auch in der angrenzenden Chinatown noch spürbar ist an vielen Beschriftungen in russischer Sprache. Im Anschluss gehen wir dann zurück ins Hotel für eine Nachmittagspause. Für den Abend möchten wir zurück zum Gwangalli Beach. Die U-Bahn ist, wohl der Tageszeit geschuldet, zum ersten Mal gut gefüllt. Mir gefällt, dass ankommende Züge jeweils mit einem Signalhorn angekündigt werden – in Seoul war es gar eine Fanfare :-) Wir kommen um kurz nach 18.00 an und finden den Strand deutlich belebter als die letzten Male. In der Abendstimmung ist die Temperatur gut erträglich und die Hochhäuser geben Schatten. Zudem ist heute Freitag, so dass wohl viele das Wochenende hier beginnen. So wird fleissig promeniert und posiert – um sich im besten Licht und Ambiente in Szene zu setzen. Der Kleidungsstil ist daher weniger strandmässig als vielmehr modisch und schick. Da bleiben wir gut unterhaltene Zuschauer :-) Wir spazieren dem Strand entlang hin und zurück und wählen uns ein Restaurant. Dieses bietet neben leckerem Essen grad noch ein Jazz-Konzert und eine tolle Aussicht über den Strand – da bleiben wenig Wünsche offen. Danach lassen wir uns nochmals dem Strand entlang treiben, stoppen den einen oder anderen Moment bei Strassenmusikerinnen und sehen einen schönen Ort für einen Kaffee, an welchem wir draussen sitzen können. Dies ist nur selten anzutreffen, was ich schade finde. Umso mehr nutzen wir die Chance :-) Bestellungen in Cafes erfolgen meist am Bildschirm neben dem Tresen wie bei uns im McDonalds, auch in edleren Lokalen (in den Restaurants sind es immer wieder die schon beschriebenen Bildschirme am Tisch). Dann kann grad da bezahlt werden und ich erhalte eine Nummer oder einen Buzzer und kann dann die Bestellung abholen. Alternativ bestelle ich direkt an der Kasse persönlich, der Rest der Ablaufes bleibt identisch. Auch ohne Sprachkenntnisse funktioniert dies gut selbsterklärend. Ich erhalte dann ein kleines Tablar mit dem Trinken drauf – und gebe dieses zum Schluss wieder ab. Da Trinkgeld ohnehin unüblich ist, geht durch diese Bestellungsart auch nichts verloren. Danach sind wir müde und zufrieden und machen uns auf den Heimweg.

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