Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Samstag, 3. August 2024
Tag 21 – Edinburgh
Heute ist der letzte Tag in Edinburgh, morgen soll es in Richtung Norden in die Highlands gehen. Daher machen wir unseren letzten morgendlichen Spaziergang vor der eindrücklichen Kulisse der auf dem Hügel thronenden Altstadt. Dieses Bild wird nie langweilig und ist immer wieder schön anzusehen – dies werde ich vermissen.
Ohnehin ist Edinburgh eine gute Stadt für so Vieles. Mir gefallen die Vielfalt, die unterschiedlichen Quartiere und Möglichkeiten, die gefühlt unendliche Auswahl an schönen Lokalen und die Kleinräumigkeit, so dass fast alles gut zu Fuss erreichbar ist. Einzig die Ampeln, bei welchen der Fussverkehr so benachteiligt wird, dass fast alle früher oder später bei „rot“ gehen, nervt mit jedem Tag etwas mehr… Bei den Restaurants, Bäckereien, Bars etc. ist es dabei noch spassig zu sehen, wer alles irgendeine Auszeichnung als „best …“ erhalten hat. Diese scheinen fast inflationär vergeben zu werden, hat doch gefühlt jedes zweite Lokal schon mal irgendwo gewonnen ;-)
Was sicher die Stadt noch angenehmer gemacht hat, war das Wetter, welches entgegen den Erwartungen fast die ganzen zwei Wochen über schön und angenehm warm war. So war es umso schöner, so viel draussen zu sein, um die Stadt und ihre vielseitigen Facetten flanierend zu entdecken :-)
Den Vormittag verbringe ich nochmals zu Hause am Computer, um den MOOC fertig umzusetzen für die Schule. Dieser war sowohl inhaltlich, als auch in Bezug auf Chancen und Grenzen von solchen Online-Kursen inkl. automatisierten Tests, interessant. Da kann ich einiges für den eigenen Unterricht mitnehmen.
Für den Mittag gehen wir dann wieder auf die Gasse in ein Pub, welches wir zu Beginn unseres Aufenthaltes besucht haben, und welches uns sehr gefallen hat, und stärken uns mit einem feinen Zmittag.
Am Nachmittag besuche ich das „Georgian House“, das am Charlotte Square am „Kopf“ der New Town zu finden ist. Dieses ist ein altes prächtiges Haus, welches restauriert und für Besuchende geöffnet wurde, um zu sehen, wie im 18. Jahrhundert die wohlhabende Bevölkerung in der Stadt gelebt hat. Der Besuch ist interessant und die hohen Räume sind sehr schön anzusehen. In jedem Raum hält zudem eine Person zusätzliche Informationen bereit.
Danach besuchen wir einen grossen Markt von Künstlerinnen und Künstlern aus Schottland, welche hier ihre Werke vorstellen und verkaufen. Es hat dabei viel Schönes – doch sind die Koffer für die kommenden Monate schon gut gefüllt, so dass wir es beim Schauen belassen. Der Markt findet sich in und um den Friedhof zwischen zwei Kirchen am Ende der Princes Street Gardens. In der einen findet eine Probe für das Konzert einer Jugendmusik aus Radolfszell statt, welche im Rahmen des Festivals etwas später auftreten wird. Es wäre eigentlich noch schön, da länger zuzuhören, aber die Blechblasinstrumente im Akustikraum der Kirche sind uns einfach zu laut… Die andere Kirche fühlt sich fast als grosse Stube an und ist schön anzusehen. Wir spazieren noch etwas durch den Friedhof, welcher nur aus Gräbern aus dem 19. Jahrhundert besteht und seit da mehr oder weniger unverändert erscheint.
Im Anschluss finden wir uns ein schönes Café, in welchem wir wie im Schaufenster sitzen und den besten Blick auf das Geschehen auf den Strassen geniessen.
Vor dem Abendessen heisst es dann „packen“, da ich den vielen Platz in unserer Wohnung genutzt habe… Nun muss wieder alles in einen Koffer passen. Da wir ab morgen mit dem Auto unterwegs sein werden, ist es aber noch kein Problem, da gut noch eine zusätzliche Tasche verstaut werden kann.
Für den letzten Abend müssen wir uns dann nochmals aus all den verlockenden Angeboten entscheiden – und wählen ein schönes italienisches Restaurant in Stockbridge mit leckeren Pizze.
Und dann mache ich mich nochmals auf den Weg ins Stadtzentrum. Heute beginnt das grosse Fringe Festival, welches für die nächsten Wochen die ganze Stadt in Beschlag nimmt. In der Altstadt angekommen sind ganz viele Menschen unterwegs in Richtung Castle, vor welchem das grosse Tattoo begonnen hat, welches ebenfalls die nächsten Wochen andauern wird.
Das Festival findet dezentral an sehr vielen Orten statt, z.T. sind es Clubs, z.T. Theater, z.T. Schulräume, z.T. zu diesem Zweck aufgestellte Zelte. Und so wimmelt es in der Altstadt und darum herum von Menschen, welche von oder zu einem Veranstaltungsort unterwegs sind. Es hat dabei grosse Bühnen, aber auch ganz kleine und die Programme dauern vom Vormittag bis in den Abend. Beeindruckt von dieser Vielfalt schlage ich bei Wikipedia nach und finde folgende Zahlen für 2018: „It featured more than 59‘600 performances of 3‘841 different shows across 322 venues.“ Wow…!
Ich habe mir „Bob Marley: How Reggae Changed the World“ ausgesucht. Das Ticket kostet nur 8 Pfund und so bin ich gespannt, was mich erwarten wird. Meine Location ist in einem Nebengebäude der Uni und nennt sich Zoo Playground. Da angekommen hat es nicht allzu viele Personen, aber ich scheine am richtigen Ort zu sein. Das Publikum ist altersmässig bunt gemischt, Sprachen höre ich ausser englisch keine.
Mit etwas Verspätung öffnet der Saal und ich finde mich in einem kleinen Theater wieder, welches fast ausverkauft ist – aber nur rund 50 Plätze bietet. Der Künstler stammt aus Toronto, hat aber einen jamaikanischen Hintergrund und wird in der nächsten knappen Stunde über seine eigene Geschichte, die Geschichte von Reggae und von Bob Marley berichten, immer wieder ergänzt durch toll gesungene Lieder. Die Zeit vergeht wie im Flug und ich fühle mich richtig inspiriert von diesem Vortrag.
Müde gehe ich dann meinen Weg durch die Altstadt zurück in Richtung Wohnung – immer noch umgeben von Besuchenden des Festivals und von Partygängern. Zum Teil sind diese klar zu unterscheiden, zum Teil gar nicht… Und geniesse nochmals den Blick von der New Town auf die beleuchtete Altstadt :-)
Und so sinke ich ein letztes Mal in unserem temporären Zuhause ins Bett – und bin etwas traurig, diese tolle Stadt zu verlassen, aber auch voller Vorfreude auf die Highlands.
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