Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Dienstag, 15. Oktober 2024
Tag 78 – Hongkong (Dienstag, 15. Oktober)
Unser letzter Tag in Hongkong. Am Abend geht es weiter in Richtung Neuseeland, daher nehmen wir es heute gemütlich. Wir konnten ein Late-Check-Out buchen, so dass wir das Zimmer bis zu unserer Abreise zum Flughafen noch nutzen können :-)
Wir spazieren nochmals durch unser Quartier – durch bekannte und noch nicht bekannte Gassen. Wiederum sind viele Menschen unterwegs – was gleichermassen interessant als auch anstrengend ist. Mir gefällt es in diesen quirligen Städten jeweils sehr – aber ich freue mich auch immer wieder auf ruhigere Momente nach der Abreise.
Wir finden für das Mittagessen ein sehr schönes Café mit gutem Essen. Und gehen dann ins Hotel, um die Koffer zu packen.
Nur wenige Schritte vom Hotel entfernt können wir in den Flughafenbus steigen. Dieser hat zwar etwas länger für die Strecke, aber es ist sehr entspannt, fast neben dem Hotel einfach einsteigen zu können. Da wir einen Code-Share-Flug haben, ist das Online-Check-in nicht möglich, so dass wir früh genug vor Ort sein möchten. Die Fahrt verläuft ohne Probleme, wir fahren durch weitere interessante Gebiete und kommen gut an. Kurz danach öffnet der Check-in und können wir durch die Sicherheits- und Passkontrolle – so sind wir entspannt bereit für die nächste Etappe.
Und bleibt uns noch Zeit, um etwas zu Essen. Ich finde mir sehr leckere Dim Sum – so lecker habe ich noch nie gegessen an einem Flughafen :-) Vielleicht hilft mir dies, um etwas Schlaf zu finden im Anschluss…
Aber zuerst schreibe ich noch einige Gedanken zum Aufenthalt in Hongkong nieder. Mir hat es sehr gefallen, in dieser Stadt zu sein. Es scheint mir, dass sie im Vergleich zu 2012 deutlich chinesischer geworden ist – auf vielen Ebenen. Es ist so faszinierend, durch diese Strassen zu flanieren und all das Leben, die Läden, Restaurants, Marktstände etc. zu erleben.
Daneben gibt es die offizielle Ebene: An vielen Orten sind viele Fahnen zu sehen – dabei sind die China-Fahnen aber immer etwas grösser als die Hongkong-Fahnen… Und wir sehen viele Propaganda-Poster, auf welchen die Volksrepublik China gerühmt wird. So sind die aktuellen Machtverhältnisse gut sichtbar. Am Polizeiposten hängen Steckbriefe, welche wir interessiert lesen – dabei handelt es sich nicht um Personen, welche einen Mord oder Raub begangen haben, sondern ihnen werden verbotene politische Tätigkeiten vorgeworfen…
Als Reisender betreffen mich solche Änderungen nicht direkt. Die Ein- und Ausreisekontrolle verläuft effizient und problemlos. Mir scheint, dass weniger Personen englisch sprechen als früher. Im Alltag hören wir die Sprache fast nie, wenngleich die Kommunikation für uns meist problemlos ist, da die durchschnittlichen Englisch-Kenntnisse deutlich besser sind als sie es in Südkorea oder Japan waren. Auf Youtube fallen dann Unterschiede auf – da hatte ich vor unserem Abflug ein Video geladen über den Abbau der Demokratie in Hongkong, welches hier nicht mehr abrufbar ist… Dafür erscheint in der Tagi-App auf einmal eine Werbung, welche mich darüber informiert, dass bei einem Immobilienkauf von über 200'000 US-Dollar in Antigua und Barbuda das dortige Bürgerrecht vergeben wird mit visafreier Einreise in über 150 Länder. Offensichtlich sind da einige Cookies so gesetzt, damit möglichst viele Personen hier eine solche Werbung sehen können. In der Schweiz wurde mir diese Information noch nie angezeigt…
Beim Flanieren durch die Strassen kommen wir an vielen Apotheken oder Drogerien vorbei. Immer gut sichtbar in der Auslage sind dabei Tempo-Taschentücher. Weshalb ich die folgende Geschichte nicht vorenthalten möchte:
Als wir 2013 mit der Kanti Enge ein Projekt mit China hatten und für zwei Wochen das Land besuchten, durften wir einen Einblick in die Forschungsabteilung von SCA in Shanghai geniessen. Dieser Konzern stellt eine Vielzahl von Papierprodukten her, unter anderem auch die besagten «Nastüechli». Ein Manager des Konzerns erzählte uns, dass die «Tempos» aus Hongkong ein sehr beliebtes Mitbringsel seien für Freunde in China. Diese seien deutsch beschriftet und stünden für ebensolche Qualität. So dachte sich SCA, dass dies eine Chance wäre, Tempo auch in China zu etablieren. Die Tempos für Hongkong wurden bereits in China produziert, so dass der Weg in chinesische Läden kurz wäre. Doch die Produktbezeichnungen waren in China strenger geregelt als in Hongkong, wo kein «made in …» angebracht werden musste. So wurden also die identischen Taschentücher in Hongkong ohne Herkunftsangabe mit deutschem Schriftzug verkauft und in China war zusätzlich ein «made in China» vermerkt. Nach kurzer Zeit liefen die Drähte der Hotline von SCA heiss mit Personen aus China, welche sich über die minderwertige Qualität der hiesigen Produkte beschwerten. Sie möchten bitte auch die hochwertigen Tempos wie in Hongkong, nicht die billigen aus China… Ich fand es sehr eindrücklich, wie sehr wir von Werbung manipuliert werden können.
Aber zurück zum hier und jetzt. Wir fliegen mit Air New Zealand, so dass wir uns schon beim Boarding etwas angekommen fühlen. Es ist dabei der erste Flug, welcher freies Wifi anbietet, so dass ich diese Zeilen nicht nur im Flugzeug schreiben, sondern sogar direkt hochladen kann. Ich hoffe aber, dass ich trotz der Enge noch etwas Schlaf bekommen werde, um nicht komplett übermüded in Auckland zu starten. Ich bin sehr gespannt auf das Land und freue mich auf viele neue Eindrücke :-)
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