Donnerstag, 31. Oktober 2024

Tag 94 – Napier – Martinborough – Wellington (Donnerstag, 31. Oktober)

Die Sonne begrüsst uns – und so kaufen wir uns ein Picknick und frühstücken am Strand :-) Die Infrastruktur ist hervorragend, es hat Tische mit Sonnenschutz und sogar eine Grillstelle. Letztere benötigen wir so früh nicht, aber es ist wirklich schön gemacht. Nachdem wir unserem Auto gestern eine Pause gegönnt haben, machen wir uns heute wieder auf den Weg. Den ersten Halt machen wir noch in Napier, da es einen schönen Aussichtspunkt hat, von welchem die Aussicht auf den Hafen beeindruckend ist. Dieser ist nicht besonders gross, aber die Mengen an Holz, welcher verladen werden, sind gewaltig… Hier laden also all die Lastwagen, welchen wir auf dem Weg begegnet sind, ihre Ladung ab. Danach machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Nachdem wir Napier verlassen und kurz darauf Hastings – die zweite Stadt in der Region Hawke’s Bay – passiert haben, wird der Verkehr sehr schnell deutlich weniger. Diese Gegend ist berühmt für ihre Weine und wir passieren einige Weingüter – diese sind aber weniger schön gelegen als in Mitteleuropa, da die Reben in der Fläche stehen. Danach hat es nicht nur kaum Autos, wir kommen auch an fast keinen Siedlungen mehr vorbei. Nach einiger Zeit verheisst ein kleines Schild ein Café – wir folgen diesem und finden uns in einem sehr kleinen, aber herzigen Dörfchen, welches ein skandinavisches Pionierdörfchen zu sein scheint – zumindest deuten die Flaggen und Strassennamen darauf hin… Hier machen wir eine kurze Rast in einem netten Lokal. Danach fahren wir weiter, immer an weiten Ebenen und Hügeln vorbei, auf welchen viele Schafe und Rinder zu sehen sind. Nach gut dreieinhalb Stunden erreichen wir Martinborough. Der Ort ist berühmt für seinen Wein und gilt als beliebte Tourismus-Destination. Das kleine Dorf ist herzig, aber klein und verschlafen. Es scheint vor allem ein beliebter Wochenendausflugsort für die Region Wellington zu sein. Wir finden ein sehr nett eingerichtetes Restaurant, um ein spätes Zmittag zu geniessen. So gestärkt sind wir bereit für die letzte Etappe. Wir gelangen wieder an die Gebirgskette, welche die Nordinsel von Südwesten nach Nordosten durchzieht und fahren über den kleinen Pass am Remutaka Hill. Die Gegend ist sehr schön – und mir fehlen immer wieder die Worte, um das dichte Grün, welches hier an so vielen Orten zu sehen ist, zu beschreiben. Auf der Nordinsel verlaufen zwei grosse Highways von Nord nach Süd. Waren wir die ersten Tage vor allem auf der Nummer 1 unterwegs, ist es hier die Nummer 2. Unter «Highway» darf nicht zu viel erwartet werden, es ist eine gut ausgebaute Landstrasse, welche aber auch mitten durch Orte geht. Und heute kommen wir an besonders vielen Baustellen vorbei – an welchen die Ampel gerne ein paar Minuten auf «rot» steht… Sind wir während des ganzen Tages nur wenigen Autos begegnet auf unserem Weg, ändert sich dies schlagartig, als wir im Hutt Valley ankommen. Dieses Tal bildet die Agglomeration von Wellington und obschon wir eigentlich entgegen der Pendlerströme unterwegs sind, finden wir uns unvermittelt im dichten Kolonnenverkehr wieder… Immer wieder wird dabei aus der einspurigen Strasse eine zweispurige, damit langsame Fahrzeuge überholt werden können. Da nun im Stau alle langsam sind, böte sich die Möglichkeit, sich auf Kosten der anderen ein Vorteil zu verschaffen – aber die Überholspur bleibt die ganze Zeit leer und alle bleiben brav in der Kolonne. Ich bin beeindruckt! Nach rund eineinhalb Stunden erreichen wir um ca. 18.00 unser Hotel in Wellington. Und machen uns noch auf eine erste Erkundungstour durch die Hauptstadt. Es ist Donnerstag-Abend nach Feierabend und im Stadtzentrum ist es schon ziemlich ruhig. Wir gehen in Richtung des Meeres – hier fühlt es sich mehr nach einem grossen See an, an welchem die Stadt liegt, da sie gut geschützt in einer Bucht liegt. Hier hat es einige ältere Gebäude, welche umgenutzt wurden und nun schönen Restaurants ein Zuhause bieten. Der ganze Weg dem Wasser entlang ist für Fussgänger gut begehbar und so gehen wir noch etwas weiter. Nach einer Weile gelangen wir zu einem kleinen Park und machen uns dann auf den Rückweg zum Hotel – und geniessen ein Glas Wein, welches wir in Martinborough gekauft haben :-)

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Tag 93 – Napier (Mittwoch, 30. Oktober)

Direkt gegenüber unseres Motels liegt das National Aquarium. Hier hat es ein Café, in welchem wir uns Pancakes zum Frühstück gönnen :-) Da dieses erst um neun öffnet, geniesse ich zuvor die Morgensonne und den schönen Blick aufs Meer von unserer Terrasse. Nachher spazieren wir dem Weg am Meer entlang bis zum Ocean Spa. Dies ist eine Art «Badi» am Meer mit mehreren Becken. Eines hat angenehme 37 Grad und zwei kleine knapp 40 Grad – und direkten Meerblick. So haben wir einen entspannten Start in den Tag – können aber nicht allzu lange blieben, da wir uns in der prallen Sonne keinen Sonnenbrand holen möchten. Daher gehen wir in ein schönes Café für einen kleinen Zmittag. Wie so viele Orte könnte das Lokal als Filmkulisse durchgehen :-) Danach flanieren wir nochmals durch die Hauptstrasse und statten dann dem Museum einen Besuch ab. Es hat unter anderem eine eindrückliche Ausstellung über das Erdbeben und dessen Folgen. Besonders unter die Haut gehen die «Survivor Stories», in welchen Überlebende ihre Geschichte erzählen (online zu finden unter https://www.nzonscreen.com/title/survivor-stories-1998). Der Wetterbericht meldet für den Nachmittag schwere Gewitter, daher spazieren wir zurück ins Hotel, um die nächste Woche zu planen. Da kommen wir gut voran – doch hätten wir gut noch etwas länger draussen bleiben können, da die heftigen Schauer einen Bogen um unsere Stadt machen… So ist es ein entspannter Nachmittag, bevor wir fürs Znacht in ein indonesisches Lokal gehen, welches wir in der Nähe unseres Motels entdeckt haben. Hier gibt es uns unbekannte Speisen zur Auswahl. Wir bestellen etwas, mehr oder weniger auf gut Glück – und erhalten ein feines Essen :-) Danach nutzen wir unsere Lage direkt am Strand für einen weiteren Spaziergang am Wasser und gehen dann zurück ins Zimmer.

Dienstag, 29. Oktober 2024

Tag 92 – Taupo – Napier (Dienstag, 29. Oktober)

Wir stellen heute den Wecker etwas früher als sonst, um vor dem Frühstück ein Bad zu nehmen. Beim «Otumuheke Stream» fliesst ein warmer Bach in den Waikato Fluss. Daneben hat es einen grossen Park und alles ist nur wenige Minuten ausserhalb von Taupo gelegen. Daher fahren wir bis in den Park, von wo es noch ein paar Minuten zu Fuss sind bis zur Badestelle. Um diese Zeit sind wir die einzigen vor Ort und so sind wir gespannt. Der «Pool» ist nur klein und so gehe ich zuerst mit den Füssen ins Wasser. Dieses ist warm, aber nicht sehr warm, währenddem die Luft noch kühl ist. Daher bleibt es beim Fussbad im ca. 30 Grad warmen Wasser. Der Ort ist sehr schön, der Fluss fliesst durch viel Grün – und so hat sich der Ausflug trotzdem gelohnt :-) Auf dem Rückweg machen wir in einer Bäckerei Halt und besorgen uns das Frühstück. Um doch noch ins warme Wasser steigen zu können, versuche ich es nochmals mit dem Hot Pot im Motel – und dieser ist um diese Zeit wirklich erst schön warm statt übermässig heiss. Und so liege ich für einige Minuten ins warme Wasser. Danach fahren wir los in Richtung Napier. Ein Schild warnt uns, dass es für über 130 Kilometer keine Tankstelle mehr geben wird – so tanken wir noch auf und sind dann bereit für die knapp zweistündige Fahrt an die Ostküste. Zuerst geht die Strasse über weite Strecken geradeaus. Links und rechts sind Wälder, Felder und viele Rinder und Schafe zu sehen. Danach erreichen wir eine gebirgige Landschaft und die Strasse wandelt sich zu einer kleinen Passstrasse. Die Hügel sind alle bewaldet – ausser sie seien gerodet worden… Wir begegnen vielen Holztransporten, es handelt sich um eine wichtige Exportbranche. Verkehr hat es nur wenig, so dass wir gut und einfach vorankommen. Nach einer Weile erreichen wir die Küste und von da sind es nur noch wenige Minuten bis nach Napier. Wir erreichen zuerst Ahuriri – hier wurden ehemalige Hafenanlagen in Bars und Restaurants umgewandelt. Die Geschichte wiederholt sich an vielen Orten – hier reicht uns ein kurzer Spaziergang, um einen Eindruck zu erhalten. An Wochenend-Abenden dürfte hier mehr los sein. Kurze Zeit später sind wir im Zentrum von Napier. Die Stadt wurde am 3. Februar 1931 von einem Erdbeben der Stärke 7.8 fast vollständig verwüstet. Der Wiederaufbau sollte schnell vorangehen und so wurde in den beiden darauffolgenden Jahren die Stadt «neu erfunden». Hierzu schreibt mein Reiseführer: «Nach dem verheerenden Erdbeben von 1931 wurde die Stadt in den damals beliebten Architekturstilen wieder aufgebaut. Bis heute hat sich Napier diese einzigartige Ansammlung an Art-déco-Gebäuden bewahrt und ist zu einem Treffpunkt für Architekturfans aus aller Welt geworden. Ein Chrysler Building darf man hier natürlich nicht erwarten: Napiers Jugendstilhäuser sind allesamt niedrig gebaut. Dafür begeistern die intakten Strassenzüge aus den 1930er-Jahren, die selbst Menschen, die gar nicht romantisch veranlagt sind, dazu verleiten, in Great-Gatsby-Manier die Strassen entlang zu flanieren.» So machen wir uns den Weg, diese schönen Strassen zu suchen – und werden schnell fündig. Es handelt sich um zwei längere Strassen, die eine davon verkehrsberuhigt, welche parallel in Richtung Strand führen. Sowie um einige kürzere Strassen, die im rechten Winkel dazu gebaut sind. In der Hauptstrasse begeistern neben den wirklich schönen Häusern viele Palmen – all dies im heutigen Sonnenschein bei Temperaturen in den 20ern :-) Wir setzen uns hin für einen Kaffee und spazieren im Anschluss kreuz und quer durch dieses Quartier – im Gegensatz zu den letzten Städten findet sich hier ein angenehmes «Flair». In den alten Häusern finden sich Läden unterschiedlichster Couleur. Mir gefällt es sehr gut hier. Danach checken wir wieder in einem Motel ein. Auch hier haben wir eine kleine Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnzimmer und einer kleinen Küche – und somit richtig viel Platz. Das Motel liegt an der «Marine Parade», einer grossen Strasse, welche dem ganzen Strand entlang führt. Es handelt sich um einen dunklen Kiesstrand, welcher sich über mehrere Kilometer erstreckt. Hier darf nicht gebadet werden aufgrund von gefährlichen Strömungen, aber hierzu lädt die Wassertemperatur ohnehin noch nicht ein. Dafür aber für einen langen Spaziergang dem schönen Strandweg entlang. Danach machen wir eine kurze Pause im Motel, um für den Abend dem Strand nach in die andere Richtung zu spazieren. Nach einer Viertelstunde sind wir zurück im Zentrum und essen ein gutes Znacht in einem indischen Lokal. Danach machen wir nochmals einige Schritte durch das eher leere Zentrum, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Hause machen.