Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Sonntag, 4. August 2024
Tag 23 – Ardgour – Kyle of Lochalsh
Wir beginnen den Tag mit einem klassischen Frühstück im rustikalen Restaurant unseres Inns und nehmen dann die Fähre zurück ans Ostufer des Lochs, da auf dieser Seite die Hauptstrasse entlangführt. Wir fahren via Fort William nach Norden. Dabei fahren wir durch das Glen More („Gleann“ bedeutet im schottisch-gälischen „Tal“). Dieses ist eine tektonische Trennlinie, welche mitten durch Schottland verläuft und zu der unter anderem das berühmte „Loch Ness“ zählt. In Invergarry drehen wir dann ab in Richtung West und steuern Kyle of Lochalsh an. Auf der Fahrt gibt’s immer wieder schöne Bilder von Seen, Buchten und Hügeln zu sehen. Und wir fahren am ikonischen und berühmten „Eilean Donan Castle“ vorbei, lassen dieses aber für den Moment im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, da der Parkplatz überfüllt ist.
Es ist interessant: Man merkt, dass Hochsaison ist, alle Hotels sind ausgebucht und ziemlich teuer und touristische Hotspots wie eben diese alte Burg sind sehr gut besucht. Da es hier im Norden jedoch keine Infrastruktur für den Massentourismus gibt, sind wir trotzdem sehr oft fast alleine unterwegs, da die paar Guest Houses, die kleinen – meist familiengeführten – Hotels und Campingplätze nur wenige Menschen beherbergen können. Orte wie das Eilean Donan Castle werden zudem von Tagesreisenden aus den grossen Zentren angesteuert, welche ihr „schottisches Pflichtfoto“ schiessen möchten und hierfür einen langen Tag auf der Strasse in Kauf nehmen.
Wir haben uns für heute eine kleine Wanderung in Duirinish ausgesucht – und begegnen dabei sechs Personen auf dem ersten Teil des Weges, welcher zu einem B&B führt und im Anschluss keiner einzigen mehr. Der Weg führt der Küste entlang und bietet wunderschöne Aussichten auf die Bucht mit ihren vielen Inselchen und ans gegenüberliegende Ufer. Es hat hier einen grossen Tidenhub von über vier Metern, so dass bei Niedrigwasser weite Teile des sonst überfluteten Ufers begehbar sind. So gehe ich durch den von Seegras und Muscheln bedeckten Meeresboden auf eine der kleinen Inseln, welche aktuell (fast) trockenen Fusses erreichbar ist. Die Farben sind eindrücklich, die vielen Grüntöne leuchten mit den orangefarbenen Flechten und dem Meer um die Wette :-)
An der Strasse leuchteten während der Hinfahrt „yellow alerts“ für Starkregen, aber wir haben Glück und bleiben während der ganzen Wanderung verschont, jedoch weht uns ein starker Wind um die Ohren. Wir gehen weiter der Küste entlang und kommen an einen kleinen Strand. Unser Weg ist gut gekennzeichnet, aber hier verlieren wir die Markierungen für eine kurze Zeit aus den Augen und versuchen verschiedene Wege, die ins Nichts führen, bis wir dann doch noch einen bemalten Holzpflock sehen, welcher uns den Weg weist.
Im Anschluss finden wir mitten im Nichts ein schönes kleines Restaurant und entscheiden uns, etwas Leckeres zu essen und es dafür am Abend bei einem Picknick zu belassen.
Danach fahren wir zurück zur Burg, welche im frühen Abend schon viel weniger besucht ist. Es ist wirklich ein schönes Motiv, sie thront auf einer kleinen Insel – bei Ebbe ist diese mit dem Land verbunden – mitten im Loch Alsh. Da es ein erwähnter touristischer Hotspot ist, hat es hier Souvenirshops, Restaurants und alles weitere, was das touristische Herz begehrt… Der Blick auf die Burg gefällt uns jedoch von der Strasse und von etwas weiter weg fast besser. Ebenso gefällt das kleine Dörfchen dahinter, welches unter anderem aus vielen farbig gestrichenen Häusern besteht.
Nun sind wir gespannt auf unser Hotel. Wir haben ein Mail erhalten, in welchem die Gastgeberin geschrieben hat, dass dieses „dated but clean“ sei. Wir erwarten daher eine ähnliche Unterkunft wie gestern und liegen damit richtig. Das Haus liegt an bester Lage direkt am Wasser mit Sicht auf die Isle of Skye, welche gleich gegenüber liegt. Es hat einen rustikalen Charme und ich kann mir gut Reisende vorstellen, welche vor hundert Jahren hier übernachteten. Aber es gefällt mir sehr gut und in unserem Zimmer hat es einen Salontisch mit zwei komfortablen Sesseln – und grosse Fenster mit Meeresblick. So gefällt uns die Idee mit dem Picknick zu Hause noch besser :-)
Wir machen vor dem Abendessen noch einen kurzen Spaziergang ins Dorf, kürzen diesen aber schnell ab, denn mittlerweile ist der Regen eingetroffen, begleitet von starken Windstössen, so dass der Schirm keinen grossen Schutz mehr bietet. Und so machen wir es uns im behaglichen Zimmer bequem und schauen auf das stürmische Wetter und die Schaumkronen auf dem Wasser.
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