Montag, 6. März 2023

6.3. – Trindade

Der Morgen beginnt heute mit dem Frühstück in der schönen Pousada – im Raum, der am Abend ein edles Restaurant ist. Und vor der Tür fallen noch die letzten Tropfen. Ich mache mich einigermassen früh auf den Weg, da ich heute nach Trindade möchte. Die Luft ist schön frisch, und da heute wieder eine kleine Wanderung auf dem Programm steht, darf es von mir aus gerne etwas bewölkt bleiben, gute 25 Grad sind es ohnehin bereits, was fürs besagte Tagesziel ziemlich optimal wäre. Ich habe eine Tour gebucht – zum einen, um an die verschiedenen Orte in Trindade zu kommen und zum anderen, da auch baden angesagt ist, und so muss ich keine Angst um mein Gepäck haben. Wir fahren mit einem kleinen Bus rund eine halbe Stunde, und wieder ist vor dem Fenster die Aussicht satt grün mit unzähligen Bäumen und sonstigen Pflanzen. Trindade ist berühmt für seine schönen Strände und einen Nationalpark. Und so steuern wir als erstes einen Strand an, welcher gerne von Surfern genutzt wird. Da heute aber fast keine Wellen sind, herrscht entsprechend wenig Betrieb. Die Farbkombination des hellen Strandes, des grünlichen Meeres und der dunkelgräulich gerundeten Steine sind faszinierend. Im Anschluss machen wir uns auf in den Nationalpark. Hier führt der Weg einem ersten Strand entlang und dann über einen wiederum bizarr gerundeten Felsen, von welchem ich eine schöne Aussicht über die Gegend habe. Der Weg ist nicht ganz einfach, aber auch kein wirkliches Problem, aber ich bin froh, dass ich wieder mit den Trekkingschuhen unterwegs bin. Auf der anderen Seite des Felsens folgt dann bereits ein nächster Strand – und so geht das Spiel noch zweimal weiter. Die Szenerie gefällt mir sehr gut. Und nach dem dritten Strand geht es dann für etwas mehr als eine halbe Stunde im dichten Wald dem Hang entlang. Hier bin ich wieder mittendrin im atlantischen Regenwald, und obgleich es nur eine kleine Wanderung ist und das Meer auch in Sichtweite bleibt, ist die deutlich höhere Luftfeuchtigkeit bereits gut spürbar. Schlussendlich gelangen wir zum letzten Halt in diesem Nationalpark und einem der wichtigsten Gründe, warum ich hierhin wollte: einem natürlichen Meeres-Pool mit wiederum vielen riesigen gerundeten Steinen und üppigem Wald rundherum. Hier habe ich lange Zeit und geniesse jede Minute :-) Und es ist ähnlich wie während der letzten Tage, das Publikum ist fast ausschliesslich brasilianisch und so reicht es, einige Meter zu schwimmen, um einen Teil dieses Pools für mich alleine zu haben. So versuche ich, diese Eindrücke möglichst intensiv aufzusaugen. Zurück zum Ausgangspunkt geht’s dann mit einem kleinen Böötchen und dann gehen wir zurück nach Trindade, um am Strand Mittag zu essen und dann habe ich noch einige Zeit für mich. Diese nutze ich für zwei Dinge: zum einen bin ich an diesem Strand nochmals für längere Zeit im Wasser und lasse mich von den nun grösseren Wellen treiben. Und dann mache ich noch einen Spaziergang dem Strand entlang ins «Zentrum» dieses kleinen Stranddorfes. Der Begriff ist drum in Anführungszeichen, da es eigentlich einfach bunt zusammengewürfelte Häuschen entlang einer Strasse sind, welche fast alle mit dem Strand zu tun haben. Und da, wo die ersten und grössten stehen, hat es dementsprechend am meisten Menschen und so fühlt es sich ein bisschen nach Zentrum an. Hier sind die meisten für zwei Tätigkeiten hier, trinken und baden, aber glaub’ in dieser Reihenfolge… So geniesse ich meinen letzten Strandtag mit viel Wasser und sehr schönen Landschaft :-) Im Anschluss fahren wir die halbe Stunde zurück nach Paraty und mache ich eine Pause im Hotel. Ich geniesse jeweils den kurzen Moment nach dem Duschen, so ganz ohne Sand, Salz, Sonnencrème, Anti-Brumm und Schweiss… Aber dann freue ich mich nochmals aufs Treibenlassen durch das Städtchen. In der Dämmerung und mit Vollmond leuchtet alles in einem schönen Licht noch intensiver. Und da es heute nicht geregnet hat, haben alle Restaurants ihre Tische draussen und werden diese auch dementsprechend für den Apéro schon genutzt. Und so streife ich durch vollere und leerere Gassen, gönne mir einen «Doce de Leite»-Milchshake und bin zufrieden. Danach finde ich mir wieder einen schönen Tisch draussen fürs Znacht und spaziere abermals durch das kleine Strassenlabyrinth, bevor es ein zweitletztes Mal ans Packen geht. Morgen mache ich mich auf den Weg zurück nach Rio.

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