Sonntag, 5. März 2023

5.3. – Paraty

Ich geniesse ein letztes Frühstück auf meiner schönen Terrasse – und dann heisst’s wieder: Koffer packen! Und so gehe ich zum kleinen Hafen der Insel, von wo aus die Boote zum Festland fahren. Ich habe den Transfer bereits vorgängig organisiert, nun ist nur noch die Frage, welches denn mein Schiff sein wird. Ich frage mich etwas herum und werde dann in eine Kolonne geschickt – und da bin ich dann wirklich am richtigen Ort. So schleppe ich mein Gepäck in das kleine Boot und los geht die zügige Fahrt. Der Fahrtwind fühlt sich sehr gut an, da es auch heute wieder sehr warm und schwül ist. Nach einer knappen halben Stunde kommen wir an und da erwarte ich, in einen kleinen Bus umzusteigen. Aber wird sind nur zu dritt und so reicht ein normaler PW, der uns nach Paraty bringt. Paraty ist eine kleine Kolonialstadt – in welche ich mich auf der Stelle verliebe. Die historische Altstadt besteht aus kleinen Gässchen aus Kopfsteinpflaster, schönen alten Kolonialbauten, die in unterschiedlichem Zustand wunderschön anzusehen sind. Meine Unterkunft ist eine ebenso traditionsreiche Pousada mitten in der Altstadt. Und auch das Gebäude und Zimmer sind sehr schön. Zu meinem Glück ist das Zimmer sogar am Mittag schon bereit und so kann ich allen Plunder ablegen und grad losziehen, um das Städtchen zu erkunden. Und so lasse ich mich durch diese Gassen treiben und bin glücklich. Die hauptsächlich in weiss gehaltenen Häuser mit unterschiedlichen Farben von Türen und Fensterrahmen erinnern sehr an Portugal, was ja kein Zufall ist. In vielen der Häuschen finden sich kleine Läden mit Kleidern oder Kunsthandwerk. Tagsüber finden sich einige Passanten in den Gässchen, immer auf der Suche nach der beschatteten Seite. Auch die Restaurants, welche draussen aufgetischt haben, sind drinnen besser besucht. Ich bin gespannt drauf, wie sich das am Abend verändern wird, wenn die Sonne nicht mehr brennt und viele von den Stränden zurück sind. Es ist dabei schwierig, mit fotografieren Mass zu halten, denn jede Gasse sieht aufs Neue wieder zaubervoll aus. Insbesondere da, wo die Gässchen aufgrund der Flut noch mit Wasser gefüllt sind, hat es unzählige malerische Motive. So gehe ich zickzack durch das ganze historische Zentrum und bis zum Meer, welches durch Mangroven und einer kleinen Lagune von der Stadt getrennt wird. Hier laufe ich den Mangroven entlang, was mir sehr gut gefällt. Nachdem ich ein erstes Mal durchgeschwitzt bin und meine Füsse schmerzen, mache ich eine kurze Pause im Hotel. Aber hier geht’s dann auch schon weiter für neue Erkundungen. Ich schnappe mir ein schattiges Tischchen draussen, nehme es entspannt und lese etwas. Dann wird es am Himmel immer dunkler und Donnergrollen ist zu hören. Es scheint, als seien die Gewitterwolken, welche sich auch heute wieder auftürmen, bereit für ihren Einsatz. Und kurze Zeit später regnet es tatsächlich im Strömen. Ich bleibe eine Weile drinnen, doch möchte ich auf die Free Walking Tour, welche gemäss der Homepage bei jedem Wetter stattfindet. So mache ich mich im heftigen Regen auf ins Hotel, um da den Rucksack mit dem Buch abzustellen und mir dafür den Schirm zu schnappen. Ich werde dabei sehr nass, aber da es immer noch sehr warm ist, spielt dies gar keine Rolle – und der Rucksack ist einigermassen wasserdicht und mein Telefon in der Hülle versorgt, so dass auch nichts zu Schaden kommen kann. Auch die Gassen sind zum Teil mehr als knöcheltief im Wasser, was gute Vorsicht bedingt. Und dann bin ich bereit für diese Tour, welche ich an verschiedenen Orten schon besucht haben, und fast immer waren sie ausgezeichnet. Leider bin ich der einzige Interessierte, so dass der Guide findet, so lohne es sich nicht und es regne ja ohnehin noch weiter… So zottle ich etwas enttäuscht ab und finde eine nette Bar, in der ich warte bis sich der Regen etwas gibt. Dies dauert, aber nach etwas mehr als anderthalb Stunden ist es zwar noch nicht trocken, aber der Regen hat deutlich nachgelassen. Und nun sind die «Bäche» in den Strassen immer noch da und so spiegeln sich in der Dämmerung die vielen Lichter – wunderschön! Und so werden der Fotos immer mehr… Aber ich habe grossen Spass dabei :-) Dann mache ich nochmals eine kurze Pause um zu schauen, was ich für morgen noch organisieren möchte und entscheide mich für einen Ausflug nach Trindade. Mittlerweile hat der Regen aufgehört, und die Luft ist herrlich warm, aber nicht mehr drückend – so würde ich es grad fix buchen für (fast) immer :-) Es hat nun tatsächlich viel mehr Menschen unterwegs, wenngleich es weit weg von voll ist. In den beiden Hauptgassen mit den meisten Läden hat's die meisten Flanierenden, ansonsten finden sich auch weiter schön leere Gassen. Und einige Restaurants haben sogar draussen schon wieder die Tische bereit – was ich nur zu gerne nutze. So schnappe ich mir an einem schönen Ort ein Tischchen esse ein feines Znacht. Und dann laufe ich auch bei Dunkelheit einfach nochmals fast alle Gassen durch, weil es mir so gut gefällt. Jetzt bin ich aber im Hotel angekommen und freue mich auf eine hoffentlich gute Nacht :-)

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