Dienstag, 9. Dezember 2014

Panoramic Tour und Barranco

Die Tour des Vortages fand ich so spannend, dass ich für heute gleich nochmals eine Tour mit dem selben Anbieter buche. Heute soll es auf die Panoramic Tour gehen, welche eine Übersicht über die ganze Stadt geben soll. Und so machen wir uns auf den Weg auf einen Hügel, von welchem diese geboten sein soll.

So wir hier wird zum einen deutlich, wie gross diese Stadt ist, auch wenn der Nebel noch einige Teile der Stadt bedeckt. Zum anderen zeigt sich auch, wie einschneidend die erste Andenkette die unterschiedlichen Teile der Stadt trennt. Neue Tunnel sollen hier Abhilfe schaffen, doch sind solche nur aufwändig und teuer zu erstellen. Die Fahrt auf den Aussichtspunkt führt durch ehemalige Marginalsiedlungen, die heute von einer Mittelklasse bewohnt werden. Hier ist deutlich zu sehen, dass der Ausdruck „Slum of Hope“ durchaus seine Richtigkeit hat, denn einige der Häuser sind in einem richtig guten Zustand. Dass dies aber nicht zwingend passieren muss, wird auch deutlich, denn in unmittelbarer Nachbarschaft kann sich immer noch eine baufällige Bretterbude finden.

Auf dem Hügel findet sich ein grosses Kreuz und viele Kerzen darunter. Diese finden sich in unterschiedlicher Farbe – ja nach Wunsch, der erfüllt werden soll. Ein weiteres Beispiel dafür, dass traditioneller und katholischer Glaube ineinander übergehen kann…

Im Anschluss fahren wir zurück in die Ebene und besuchen einen riesigen Friedhof. Dieser ist ganz anders als alle, die ich bisher gesehen hatte: Wie Plattenbauten finden sich hunderte ca. sechsstöckige Hochhäuser, in welchen die Gräber angeordnet sind. Dabei herrscht ein fröhliches Geplauder und allgemein eine aufgeräumte Stimmung. Viele Menschen kämen zum Picknick hierhin, um mit den verblichenen Familienmitgliedern Zeit zu verbringen. Ich bin beeindruckt von diesem Ort.

Als letzter Halt stehen der grösste Markt der Stadt und die Chinatown auf dem Programm. Hier sehe ich ein weiteres Mal die Vielfalt der Produkte, die angeboten wird. Unter anderem wird wirklich alles vom Tier verwertet und verkauft, inklusive Magen, Hirn etc. Die Chinatown ist etwas speziell hier, doch der Tatsache geschuldet, dass im 19. Jahrhundert zuerst Chinesen und später auch Japaner regelrecht importiert wurden, um zu arbeiten. Diese kamen aber freiwillig, um ihre Chancen zu nutzen, reich zu werden. In einigen Fällen sollte dies klappen, in vielen anderen jedoch nicht…

Nach dem Mittag möchte ich einen Besuch auf dem Gelände der aktuell stattfindenen Weltklimakonferenz machen. Doch diese scheint trotz den vielfältigen Ausstellungen in der ganzen Stadt nicht bei allen Taxifahrern angekommen zu sein, denn zuerst werde ich in der grössten Mall der Stadt ausgeladen… Auch ganz spannend, aber nicht das Gesuchte ;-) Im zweiten Anlauf klappt es dann und ich finde mich auf einem grossen Gelände, auf welchem viele junge Volunteers herumwuseln. Hier werden die Reden direkt auf eine Pferderennbahn übertragen, so dass man auf der Tribüne diesen folgen kann. Daneben sind verschiedene thematische Pavillon zu finden, die sich mit der Thematik befassen. Dies ist spannend, doch einmal mehr ist alles nur auf Spanisch angeboten. Immerhin macht es hier mehr Sinn als andernorts, denn diese Ausstellung ist vor allem für die Bewohner der Gastgeberstadt und weniger für Touristen für mich gemacht.

Den Abschluss des Tages soll der Besuch von Barranco darstellen. Dieser Ort hat den Charme der alten, etwas heruntergekommenen Paläste und bieten schöne Aussichten aufs Meer und die Strände. Diese sind rege besucht, wenngleich sich aufgrund der kalten Meeresströmung nur wenige ins rund 15 Grad kalte Wasser wagen…

So habe ich nun sehr verschiedene Facetten dieser Millionenstadt kennengelernt und mache mich auf den Weg zurück nach Miraflores, um da noch ein leckeres Znacht zu finden.

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