Im Zentrum finden sich alte und schöne Kolonialbauten in
sehr unterschiedlichem Zustand, doch in der Mehrzahl sind sie sanierungsbedürftig.
Erst in letzter Zeit wurde versucht, das Zentrum wieder etwas aufzuwerten, da
dieses – und vor allem die Zonen um das unmittelbare Zentrum herum – während langer
Zeit im Niedergang waren. In den letztgenannten scheint dies ungebremst
weiterzugehen, die bei Santiago bereits beschriebenen Tugurios, ärmste
Wohnverhältnisse in ehemals besseren Häusern, ist hier auch deutlich erkennbar.
Auch die beschriebenen Kolonialgebäude werden zum Teil so genutzt. Es gibt eine
Vielzahl von Balkons – die besonders schönen und aufwändigen gehen auf die
Tradition im 17. Jahrhundert zurück, als sich die Frauen nicht unverschleiert
in der Öffentlichkeit zeigen durften und so auch auf den Balkons vor Blicken
„geschützt“ werden sollten. Daher wurden diese Balkons mit schönen Holzschnitzereien
fast als zusätzliches Zimmer geschaffen
Es herrscht ein lebhafter Betrieb in der Fussgängerzone –
das Erdgeschoss dieser alten Häuser ist heute die Heimat vieler Läden. Doch
sollte man hier nach Ladenschluss bei Nacht besser nicht sein… Unser Guide
weiss uns viele interessante Details der Geschichte der Stadt und des Landes zu
erzählen, welche sich an unterschiedlichen Orten oder Gebäuden manifestiert.
Wir kommen auch an die Plaza de Armas, die wie fast überall das klassische
Zentrum darstellt. Dann folgt der Besuch einer schönen Kirche mit angebautem
Kloster. Hier sind tolle alte Wandmalereien zu finden, welche die verschiedenen
Erdbeben überdauert haben, im Gegensatz zu vielem anderen!
Besonders eindrücklich sind die Katakomben… Diese dienten
über lange Zeit als letzte Ruhestätte für die Gebeine, doch irgendwann schienen
sie zu voll zu sein. So kam der Bischof auf die Idee, alles neu und effizienter
zu ordnen und so finden sich nun schön aufgeräumt Schädel in der einen Grube,
Armknochen in der nächsten etc. Ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Anblick…
So lerne ich noch verschiedene weitere schöne und/oder
interessante Ecken der Stadt kennen. Auf dem Rückweg in Richtung Süden lasse ich
mich bei einem Park mit vielen Fontänen ausladen. Hier wurde eine
Sehenswürdigkeit und ein Naherholungsgebiet erschaffen, indem zahlreiche
Brunnen mit Wasserspielen erbaut wurden, die v.a. bei Nacht mit einem schönen
Lichtkonzept in Szene gesetzt werden. Zudem erfolgt jeden Abend drei Mal eine
zwanzigminütige Lasershow, welche auf einen Wasserfilm projiziert wird. Bei der
Suche nach einem Taxi zurück, merke wieder einmal, dass ich ein Gringo bin, als
der erste Fahrer versucht, mich ziemlich heftig übers Ohr zu hauen. Doch zu
meinem Glück ist der nächste dann sehr freundlich uns so komme ich sehr müde
aber zufrieden zurück in meinem Hostel an.
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