Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Donnerstag, 26. Dezember 2024
Tag 150 – Sydney (Donnerstag, 26. Dezember)
Heute ist «Boxing Day». Der zweite Weihnachtstag ist ein weiterer Feiertag, welcher aber nicht gleich strikt gehandhabt wird wie der Weihnachtstag.
Ich möchte die Austragungsorte der Olympischen Spiele des Jahres 2000 aufsuchen. Als ich damals (1996) hier studierte, waren diese schon an vielen Orten im Gespräch, aber irgendwie doch noch weit weg. Mittlerweile liegen diese – zumindest wenn man dem Medienecho glauben darf sehr gelungenen – Spiele ein knappes Vierteljahrhundert zurück.
Ich spaziere zuerst nach Redfern. Dieses Quartier hat einen grossen Anteil an indigener Bevölkerung und in den letzten Jahren einen «Aufschwung» durchgemacht. Ich gehe der schönen Hauptstrasse entlang, deren Läden allerdings am Stephanstag geschlossen sind. Von hier kann ich dann einen direkten Zug in den olympischen Park nehmen.
Dieser fährt zu meinem Glück in wenigen Minuten und bringt mich in einer knappen halben Stunde ans Ziel. Der Zug fährt durch unterschiedlich dicht bebaute Quartiere – für uns ist diese Form der Stadt nur schwer fassbar. Es geht einfach immer weiter durch Vororte, zum Teil mit einem kleinen Zentrum, zum Teil gefühlt unstrukturiert immer weiter bebaut.
Ich gelange zu meiner gewünschten Haltestelle – «Olympic Park». Dieser Bahnhof im Zentrum der Austragungsstätten ist modern erbaut. Es steigen einige Personen aus, aber in erster Linie, um auf einen Bahnersatz umzusteigen. Im eigentlichen olympischen Perimeter hat es nur sehr wenig Leben. Dies mag mit dem heutigen Datum zusammenhängen, jedoch sprechen die sichtbaren Infrastrukturen nur bedingt für mehr Betrieb an anderen Daten. Es hat einige wenige Hotels, dazu einige Restaurants und Fast-Food-Läden – aber vor allem scheint hier Betrieb zu sein, wenn in einem der grossen Stadien ein Event abgehalten wird.
Ich gehe dem damaligen «Australia Stadium» und der Qudos Bank Arena, einer Multifunktionshallt, entlang, um in einen nahegelegenen Park zu gelangen. Von hier bieten sich schöne Blicke zurück auf die Stadien und auf einen neu gestalteten Park. Wie in der ganzen Stadt scheint das Auto im Mittelpunkt zu stehen – aber es hat so wenig Verkehr, dass dies keine grosse Rolle spielt. Ich gehe dem Sydney Showground entlang und finde einen kleinen Spazierweg zum «Brickpit Ring Walk». Hier wird deutlich, dass diese Gegend vor den Spielen anders genutzt wurde. Das Gebiet wurde früher industriell genutzt und beherbergte einen grossen Chemiekomplex, eine Ziegelei und ein Schlachthaus. Heute sind neben den Stadien und einigen Wohn- und Bürohäusern weitläufige Parks zu finden. Ein kleiner Funfact am Rande: Das erste Mal in der Geschichte sportlicher Grossveranstaltungen waren die Stadien nicht teurer als geplant und konnten rechtzeitig eröffnet werden.
So komme ich zurück zum Bahnhof und gehe noch weiter, am Aquatic Centre vorbei und immer weiter zu einem relativ neuen Quartier. Hier sind die Läden geöffnet und einige Menschen anzutreffen, welche die öffentlichen Räume bevölkern. Den Aushängen zufolge soll hier in den nächsten Jahr(zehnt)en die Entwicklung weiter angetrieben werden. Es hat noch deutlich Raum für mehr…
Ich nehme dann den Bus, um an den Harbour zu gelangen. Dieser fährt durch einige neu(er)e Quartiere bis ans Wasser, welches hier eher an einen Fluss erinnert. Von hier kann ich eine Ferry nehmen, welche mich in einer knappen Stunde bis ins Stadtzentrum bringt. Das Boot ist gut gefüllt, aber ich finde einen schönen Platz auf dem Aussendeck mit schöner Aussicht. So geht die Fahrt durch den ganzen Hafen in Richtung Harbour Bridge. Ich steige in Barangaroo aus und finde mir im Anschluss in Darling Harbour einen schönen Platz, welcher «laptop-friendly» ist. Hier bleibe ich für eine längere Zeit und gestalte mein «Home Office» etwas anders als während der letzten Tage.
Im Anschluss gehe ich den Weg gemütlich zurück nach Hause. Fürs Abendessen gehen wir in die Glebe Point Road, wo wir ein interessantes spanisches Restaurant gesehen haben. Im Unterschied zu ähnlichen Restaurants in Spanien hat es hier ein breites Angebot vegetarischer Tapas. Heute war den ganzen Tag über sehr schönes, aber nicht allzu heisses Wetter. Gegen Abend ist nun der Wind aufgefrischt, aber wir können noch gut draussen essen. Im Anschluss spazieren wir der Strasse noch entlang bis fast ans Ende, da wir bei einem Lokal die Ausschreibung für eine Silvesterparty gesehen haben, bei welcher auch das grosse Feuerwerk zu sehen sei. Silvester ist in der Stadt bereits omnipräsent mit vielen Informationen und Bildern dieses Feuerwerks. Die beliebtesten Orte mit der besten Sicht sind entweder bereits ausverkauft – oder bei den Lokalitäten, welche ohne Tickets besucht werden können, werden grosse Menschenmassen erwartet. Die Homepage weist aus, dass die besten Orte letztes Jahr bereits vor dem Mittag geschlossen wurden. Das heisst dann über 12 Stunden im Gedränge warten auf das Feuerwerk. Das ist es uns nicht wert – und die über eine Million Menschen, welche erwartet werden, machen eher etwas Angst. Daher gefällt uns die Idee sehr gut, in diesem schönen Pub zu feiern – und dann von der Dachterrasse auf das etwas weiter entfernte Feuerwerk zu schauen. Wir sind gespannt und freuen uns auf unser Programm.
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