Donnerstag, 5. Dezember 2024

Tag 125 – Gladstone – Heron Island (Sonntag, 1. Dezember)

Der Wecker geht vor 7.00, da wir um 7.45 einchecken können für das Schiff, welches uns zur Heron Island bringen wird. Der Wetterbericht ist gut, es sollte eine ruhige Überfahrt werden. Um 9.15 können wir aufs Boot und wenig später legen wir ab mit Kurs auf besagte Koralleninsel, welche mitten in einem Nationalpark und Naturschutzgebiet liegt. Draussen finden wir uns ein Bänkli, so dass wir im Schatten und doch an der frischen Luft sind – und los geht die Fahrt. Zuerst sehen wir noch unterschiedliche Hafenanlagen von Gladstone, bevor um uns alles blau ist. Die Wellen sind nicht allzu hoch und auch der Wind hält sich im Rahmen – so geht es uns bestens, im Unterschied zu einigen anderen Mitreisenden, welche mit einer Tüte in der Hand zu uns an die Luft kommen… Wir gleiten ziemlich schnell über das Meer und nach gut zwei Stunden sehen wir die grün leuchtende Insel mit ihren weissen Stränden vor uns. Die Insel ist der höchste Teil eines Korallenriffs, welches zum Great Barrier Reef gehört. Ausserhalb der Lagune, welche durch das Riff abgeschlossen und somit gebildet wird, ist das Wasser tiefblau, im Inneren, wenig tiefen Wasser, schimmert dieses hellblau bis grünlich. Wir kommen an Land und machen eine kurze Pause im Bistro und geniessen diese Aussicht. Mir fehlen tatsächlich die passenden Worte, es ist etwas vom schönsten, das ich je gesehen habe. Vor uns leuchtet der helle Sand, danach folgt die Flachwasserzone mit unterschiedlichen hellen Blau- und Grüntönen und in der Ferne brechen die Wellen an der Riffkante – all dies im Sonnenlicht schimmernd :-) Es ist wirklich unbeschreiblich schön – und so sitze ich mit Blick aufs Wasser und kann es kaum fassen. Nach einer Weile können wir zur Réception, um einzuchecken. Wir haben eine gute Unterkunft mit einem kleinen Schlafzimmer und einer Stube mit Balkon. Alles ist einfach gehalten und auch nicht neu, aber sauber und wir haben genügend Platz. Speziell ist die «keyless policy» hier – es gibt keinen Ort, der abschliessbar wäre… Aber sie hätten noch nie Probleme gehabt mit Diebstählen, so dass es ein sehr entspanntes Gefühl ist, wenn alles einfach offen ist… Die Insel zeigt sich je nach Tide sehr unterschiedlich. War während unserer Ankunft das Wasser noch einigermassen hoch – wenngleich schon auf dem Rückzug – ist dieses nun zu Beginn des Nachmittags spürbar zurückgegangen. Daher ist es möglich, auf einen Riffspaziergang zu gehen. Wir schnallen die neu gekauften Badeschuhe an und spazieren durch das Riff – dabei ist wichtig, nur auf den Sand und nicht auf die Korallen zu treten. Wir stehen bis zu den Waden im Wasser und sehen einige Fische – und sogar einen kleinen Riffhai – sowie Seegurken und Seesterne vor uns. Immer im besten Licht und mit Blick auf das Meer, die hellen Strände und die bewaldete Insel :-) Ich bin schlicht überwältigt von all diesen atemberaubenden Eindrücken. Im Anschluss gehen wir zurück ins Zimmer für eine kurze Pause. Baden können wir nur von zwei Stunden vor bis zu zwei Stunden nach dem Wasserhöchststand. Dieser war heute Vormittag, so dass dies erst am Abend nach Einbruch der Dunkelheit wieder der Fall sein wird. Entlang des Hafenquais ist das Wasser immer genügend tief – hier darf erst nach 17.00 geschwommen werden, da tagsüber Bootsbetrieb herrscht. So machen wir uns auf den Weg, um zu dieser Zeit vor Ort zu sein – und schwimmen im rund 25 Grad warmen Wasser. Immer noch und immer wieder mit dieser unbezahlbaren Aussicht – und mit der Sonne, welche langsam immer tiefer steht. Auf der Insel gibt es eine der wenigen Möglichkeiten, an der Ostküste einen Sonnenuntergang über dem Meer zu sehen. Im schön warmen Wasser halten wir es lange aus und im Anschluss geniessen wir vom Strand aus, wie sich das Licht der Sonne im Wasser spiegelt und immer neue Farben erleuchten. Danach gehen wir zurück, um kurz unter die Dusche zu stehen und dann ins Restaurant zu gehen fürs Abendessen. Die Insel ist sehr klein und besteht nur aus diesem Resort, so dass das besagte Lokal die einzige Option darstellt. Wir können draussen essen – die Temperaturen sind sowohl tagsüber als auch nachts stets bei rund 25 Grad. Und die Terrasse ist mittels eines Netzes geschützt – da wir uns die Insel mit rund 100'000 Vögeln teilen eine gute Idee. Ich erhielt bereits in den ersten Minuten einen «Gruss» von oben – zum Glück ist das Wasser nie weit… Danach gehen wir nochmals an den Strand – da es kaum Lichtquellen hat, leuchtet der Sternenhimmel hell über dem Meer. Einfach schön! Danach sitze ich auf die Terrasse unseres Zimmers und lasse den ganzen Tag Revue passieren – und formuliere dies im eben geschriebenen Eintrag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen