Sonntag, 17. November 2024

Tag 111 – Ohakune – Tauranga (Sonntag, 17. November)

Ich schaue am frühen Morgen aus dem Fenster – und die Sonne scheint vom blauen Himmel. Und im Hintergrund leuchtet der Ruapehu :-) So gehe ich in die Kälte, um diesen eindrücklichen Vulkan zu sehen – und zu fotografieren. Gestern hatte ich gehofft, heute mehr als nur Wolken zu sehen – und habe das Glück, dass dies nun möglich ist. Wir fahren los in Richtung Norden – und folgen einem neuerlichen «Scenic Drive», welcher alle Erwartungen erfüllt. Beim Ruapehu war es gut, dass wir ihn so früh gesehen haben, kurz darauf hüllte sich sein Gipfel in Wolken, welche während der ganzen Fahrt «hängen» bleiben. Dafür sind der Tongariro und der Ngauruhoe schön sichtbar – sie erheben sich aus der eher kargen Landschaft eindrücklich empor. Wiederum hat es nur wenig Verkehr, so dass an jedem schönen Ort das Auto einfach kurz abgestellt werden und die Aussicht genossen werden kann :-) Nach einer Weile kommen wir über einen kleinen Kamm und geraten die Vulkane ausser Sicht – dafür öffnet sich die Aussicht über die Ebene und den Lake Taupo. Waren wir vor drei Wochen am Nordende des Sees, schauen wir nun von Süden auf die eindrückliche Ebene mit einigen kleineren Kratern. Danach passieren wir den See auf der westlichen Seite. Geplant war, hier eine Pause zu machen – doch weit und breit ist keine Einkehrmöglichkeit in Sicht. Vereinzelte Häuser und viele Schafe und Rinder sind zu sehen – so ist die Fahrt sehr schön, aber langsam knurrt der Magen. Irgendwann kommen wir an eine Kreuzung zweier Highways – und diese sind sichere Werte für eine Tankstelle und ein Café. So können wir hier nach zwei Stunden Fahrt eine Rast einlegen. Der zweite Teil der Etappe soll noch eineinhalb Stunden dauern. Hierzu fahren wir zu Beginn wieder auf «The 1», so dass wir das eine oder andere Dorf passieren. Danach geht die Fahrt auf kleineren Strassen weiter, welche wieder weitgehend menschenleer sind. Ein braunes Schild – die Farbe für Sehenswürdigkeiten – weist auf einen Wasserfall in der Nähe unserer Strasse hin. So machen wir einen kleinen Umweg und sehen auf die schönen McLaren’s Falls. Danach fahren wir weiter nach Tauranga. Das Zentrum der fünftgrössten Stadt des Landes liegt auf einer Halbinsel in einer Lagune. Ganz in der Nähe befindet sich der lange Strand, für welche die Stadt berühmt ist. Diesen möchten wir morgen erkunden, heute spazieren wir durch das Stadtzentrum. Dieses ist der erste Ort, an welchem wir sehr viele verlassene Ladenlokale mit «zu vermieten»-Schildern vorfinden. Gleichzeitig wird an vielen Orten gebaut und sind schöne neue Büro- und Wohnhäuser erstellt worden. Im Schaufenster des Rathauses steht, dass viele Erneuerungen, Verbesserungen und Verschönerungen in Planung seien und dass die Stadt vor einem grossen Aufschwung stehe. Es wäre sehr spannend, in einigen Jahren nochmals zu Besuch zu kommen. Wir gehen bis zum Wasser – hier wird ein grosser Spielplatz fertiggestellt, welcher in den nächsten Wochen öffnen soll. Die Gegend ist schön und auf der Rückseite der Strasse finden sich viele schön gemachte Restaurants. Am Sonntagnachmittag sind die meisten nur wenig frequentiert, aber hier bietet sich einiges an Potenzial. Wir gehen für einen schönen Spaziergang dem Wasser entlang. Nachdem zu Beginn die Sonne schien, haben nun die Wolken Überhand genommen – und wieder weht ein kühler Wind. Wir gehen daher zurück ins Hotel für eine Pause. Fürs Abendessen haben wir ein schönes thailändisches Restaurant in der Nähe des Hotels gesehen – und essen sehr gut :-) In fast allen Lokalen finden wir es sehr angenehm, wie grosszügig die Tische aufgestellt sind – es hat immer viel Raum dazwischen, so dass man die Atmosphäre des Lokals spüren kann, aber mehr als einen halben Meter vom nächsten Gespräch entfernt sitzt. Dafür mussten wir uns etwas daran gewöhnen, dass fast alles immer länger dauert, als wir es aus der Schweiz gewohnt sind. Ob es ein Heissgetränk oder etwas zu Essen ist, stets ist etwas Geduld gefragt. Gleichzeitig haben wir selten das Gefühl, dass jemand sehr im Stress ist – dies ist ja ein schönes Zeichen. Und fast alle sind immer sehr freundlich :-) Ebenso fällt auf, dass viele ihr Essen bestellen und abholen. Heute wurden mehr Menüs take-away mitgegeben als vor Ort konsumiert. Im Unterschied zu Zuhause gehen diese aber nicht an Lieferdienste, sondern an die Bestellenden selbst. Und beim Bezahlen wird der Betrag immer direkt ins elektronische Gerät eingegeben – Trinkgeld ist nur an wenigen Orten ein Thema. Dafür wird jeweils ein Aufpreis fällig, wenn mit der Kreditkarte bezahlt wird. Interessanterweise ist dieser von Ort zu Ort unterschiedlich… Nach dem Essen spazieren wir nochmals durch die Innenstadt und machen uns dann auf den Weg zurück ins Hotel.

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