Mittwoch, 5. November 2014

Los Angeles

Los Angeles - eine (?) riesige Stadt! Oder vielmehr besteht sie aus einer Vielzahl von Städten, die als riesiger Metropolitanraum zusammengewachsen sind. So habe ich es gelernt und gelehrt - und nun auch erlebt...

Ich erreiche die Stadt in Santa Monica, von Nordwesten her kommend. Malibu ist kein eigentlicher Ort, sondern der Sammelbegriff für rund 30 Kilometer Strandzone, die von einer Hügel- oder Bergkette abgeschlossen wird. In dem Moment, in welchem diese etwas Raum freigibt, erreiche ich LA. Es ist bereits dunkel, doch die Temperaturen sind immer noch sehr einladend und weit über 20 Grad. Santa Monica ist eine schöne und wohl reiche Stadt, es hat ein farbig leuchtendes Pier mit einem Vergnügungspark und eine Fussgängerzone mit Restaurants und Geschäften, in welcher flaniert und die gegebene Bühne genutzt wird... Hier schlendere ich durch und gehe zum ersten Mal Shoppen in diesem Monat... Ich möchte meinen Rucksack leichter machen und verschiedenes zurückschicken, bevor ich es dann (fast) täglich schleppen muss, da ich es nicht mehr einfach in den Kofferraum schmeissen kann ;-) Und so kaufe ich mir ein paar neue Schuhe, um zwei Paar zurückschicken zu können. Die Stimmung ist gemütlich und so bleibe ich noch etwas hier. Auf dem Rückweg sehe ich dann eine ganze Gruppe Sportler auf der Plaza eines offenen Einkaufszentrums gemeinsam Fitness machen... Vielleicht eine neue Idee fürs Sihlcity ;-) Aber Santa Monica gilt als Erfindungsort des Fitnesswahns, von daher passt`s ganz gut!

Meine Unterkunft habe ich in Hollywood gebucht und mein Natel sagt mir, dass das noch eineinhalb Stunde Fahrt seien... So apropos grosse Stadt! Und sowohl Santa Monica als auch Hollywood liegen noch beide im Norden der Bowl... Doch ich suche mir eine andere Route, diesmal quasi als Scenic Drive durch die Stadt! Und so führt mich der Weg durch verschiedene Strassen mit Restaurants und Läden und dann nach Beverly Hills und auf den berühmten Rodeo Drive mit den teuren Boutiquen. Diese sind bereits alle geschlossen, aber das Blingbling ist dafür bei Nacht besonders schön zu sehen. Weiter geht die Fahrt über den Santa Monica-, Sunset- und Hollywoodboulevard, wo es allerhand zu sehen und zu schmunzeln gibt... Mein Motel liegt zentral in Hollywood, so dass ich mich noch auf einen Spaziergang zu den Sternen (und gefühlten Sternchen) mache. Die Passanten sind gemischt, einige (mindestens scheinbar) Möchtegern-Wichtige, einige Touristen und viele Bettler bevölkern die Strasse. In den Restaurants und Clubs dröhnt es, doch sind viele nur halb voll, aber das hängt wohl auch damit zusammen, dass Dienstag ist. Ich suche mir noch einen Happen zu essen und mache mich nachher zurück ins Bett.

Heute Mittwoch ist nun also mein letzter Tag in den USA. Und das Wetter schickt mir zum Abschied nochmals einen traumhaften Spätsommertag :-) Sonne pur und rund 30 Grad! Doch ich kann mich nicht nur der Sonne widmen, sondern muss das Auto und den Rucksack aus- respektive einpacken... Doch auch dies kann an einem schönen Ort passieren ;-) Und so fahre ich in die Hollywood Hills, wo ich den Parkplatz eines Aussichtspunktes wähle, um mich dem ganzen Bagage zu widmen. Ich fülle mein Handgepäck mit allem möglichen, auf das ich in den nächsten Monaten verzichten kann, und so wird der Rucksack doch um einiges entlastet. Daneben sehe ich in zwei Richtungen über grosse Teile der Stadt. Und im Gegenlicht der Sonne erscheint der berüchtigte LA-Smog als deutliche Glocke...

Ich fahre weiter durch die Hügel und denke, ich werde schon an einer Poststelle vorbeikommen. Doch dies ist gar nicht so einfach, doch mit Hilfe des Navi lässt sich auch dieses Problem lösen... Es ist spannend, ich nutze es hier als grobes Hilfsmittel und fahre dann aber durch Strassen, die mir grad interessant erscheinen. Und so lerne ich eine Vielzahl von Facetten kennen, denn von meinen Orten lotst mich Google dann durch die Quartiere zurück auf die ursprünglich vorgesehene Route. Es finden sich auch hier die Muster, die ich schon zuvor in ganz vielen Städten gefunden habe - und vor allem in Las Vegas beschrieben habe. Immer wieder sind es Strassenzüge mit Läden, Restaurants und etwas Gewerbe und in all den Blocks dazwischen sind die Einfamilienhäuser mit etwas Grün und den Garagen... Hier ist einfach die Dimension fast unfassbar, denn ich fahre Stunden durch die Gegend und weiss, dass dies alles trotzdem erst ein Bruchteil des ganzen Gebiets ist!

In der Post heisst es dann, Schlange stehen und mit den anderen Wartenden plaudern. Dies ist ganz spannend, und doch bin ich froh, als ich meinen Koffer aufgeben kann. Nun ist alles bereit und ich kann noch etwas faulenzen. Dies geht am besten am Strand ;-) Und so fahre ich erst durch Venice, um dann am Venice Beach noch lecker zu essen und wieder mal etwas zu schreiben.

Tja, und dann heisst es, den Flughafen zu suchen, mein Mietauto zurückzugeben - was herrlich unkompliziert vonstatten geht - und dann einzuchecken... Und so sitze ich nun am Gate und warte, den Flug nach Lima und dann nach Buenos Aires anzutreten. Ich freue mich sehr darauf, auch wenn ich schon etwas nervös bin, da meine Spanisch-Kenntnisse nicht wirklich mit den englischen vergleichbar sind... ;-)

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