Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Dienstag, 21. Januar 2025
Tag 176 – Port Augusta – Coober Pedy (Dienstag, 21. Januar 2025)
Wir essen auf unserer Terrasse ein kurzes Frühstück – und dann geht’s los. Schon kurz hinter Port Augusta verlassen wir das besiedelte Gebiet und beginnt das Outback. Vor uns liegen 550 Kilometer, bis wir in Coober Pedy das nächste Dorf antreffen werden.
Die Strasse ist einem guten Zustand und es hat nur wenig Verkehr – so setze ich den Tempomat auf 110 Kilometer pro Stunde und fahren wir ruhig dahin. Wir zählen zweimal während einer halben Stunde die Autos, welche uns entgegenkommen. Relativ zu Beginn zählen wir 27 Fahrzeuge in 30 Minuten, nach dem Mittag sind es nur noch 10. Davon handelt es sich bei vielen um «Road Trains», grosse Lastwagen mit zwei Anhängern, die über 50 Meter lang sein können.
Der Boden leuchtet bereits im berühmten Rot des Outbacks. Teilweise wachsen kleinere Bäume, oftmals Sträucher und teilweise nicht mehr viel auf dem roten Kiesboden. Es ist eine sehr karge, aber eindrückliche und schöne Landschaft. Umso mehr in dem Moment, in dem wir an ausgetrockneten Salzseen vorbeifahren.
Nach zwei Stunden kommen wir zum ersten Roadhouse. Dies sind Weghäuser, welche aus einer Tankstelle, einem Restaurant mit kleinem Laden sowie Übernachtungsmöglichkeiten bestehen. Wir machen eine kurze Rast im altehrwürdigen Lokal und danach geht’s auf die nächste Etappe. Nach knapp eineinhalb Stunden folgt das nächste Roadhouse – hier unterteilt in ein klassisches Lokal und eine moderne Tankstelle mit Shop. Wir besuchen letztere, da wir nur einen Snack möchten – und finden sogar frische Früchte fürs Zmittag.
Am Vormittag waren die Temperaturen noch im gut erträglichen Bereich der hohen 20er, tiefen 30er, doch am Nachmittag steigt das Thermometer höher und höher – bei der Einfahrt in Coober Pedy werden es 44 Grad sein… Bis dahin erwarten uns nochmals zweieinhalb Stunden Fahrt – ohne grössere Pause, da wir kein Roadhouse mehr passieren. Wir kommen aber problemlos an. Die Aussicht ist zwar einigermassen monoton, aber schön und (bisher) niemals langweilig, so dass keine übermässige Ermüdung zu spüren ist. Und die Klimaanlage im Auto funktioniert bestens, so dass es auch körperlich gut machbar ist.
Entlang der Strasse passieren wir verschiedene Baustellen. Die Arbeiter sind aufgrund des hohen Sonnenstandes gut eingepackt – das muss in dieser Hitze (fast) unerträglich sein. Und da alles so weit weg ist, sehen wir einige Container, welche ihnen als Unterkunft dienen. Das ist sehr hart verdientes Geld.
Wir beziehen unser Zimmer im «Underground Motel». Aufgrund des unwirtlichen Klimas in dieser Wüstenstadt sind seit Beginn des Ortes viele Behausungen im Untergrund gebaut. Dabei sind es weniger Höhlen, die in die Tiefe gebuddelt wurden, als vielmehr ausgehöhlte Hügel. Unser Motel ist sehr nett gemacht und so geht’s hinein in die Höhle – hier ist die Temperatur sehr angenehm.
Hier erhalte ich die Nachricht, dass die Tour, welche wir für den Abend gebucht hatten, aus irgendeinem Grund nicht stattfinden wird. Schade! So gehe ich auf eigene Faust in den Ort, um diesen zu erkunden. Der Name «Coober Pedy» ist die englische Schreibweise des indigenen Begriffs «kupa piti», was in etwa «Loch des weissen Mannes» heisst… Der Grund für die vielen Löcher sind die Opale. In allen Farben leuchtende Edelsteine, welche hier in grosser Zahl zu finden waren und immer noch sind. Rund drei Viertel aller weissen Opale weltweit werden in dieser Region gefunden. Ich besuche eine alte stillgelegte Mine, bei welcher neben den Schächten die originalen Höhlenwohnungen aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts zu bestaunen sind.
Daneben hat es einen Aussichtspunkt – von hier lässt sich ein grosser Teil des Dorfes überblicken und reicht der Blick weiter bis zu einigen Abraumhalden, welche an vielen Orten zu sehen sind. Es ist ein surreal-schöner Ort.
Vor dem Abendessen möchte ich einen Opal kaufen gehen. Doch leider sind alle Läden bereits geschlossen oder hatten gar nie geöffnet, trotz anders lautenden Schildern an den Türen. Daher muss ich diesen Plan verschieben, vielleicht gibt es auf dem Rückweg eine Möglichkeit, oder dann halt in einer Stadt. Wir essen in einem der wenigen Lokale eine ganz passable Pizza und gehen dann zurück in unsere Höhle – bei Temperaturen von immer noch über 40 Grad ist es hier sehr angenehm.
Nach dem Sonnenuntergang gehen wir auf einen Spaziergang – die Temperaturen sind nun erträglich und die Farben der Wüste wunderschön :-) Etwas später ist zudem der Nachthimmel eindrücklich zu sehen, da nur wenig Lichtquellen vorhanden sind. So geniessen wir einen Moment in der warmen Abendluft.
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