Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Dienstag, 16. Juli 2024
Tag 4 – ManChester
Heute mache ich einen Ausflug nach Chester, eine kleine Stadt, welche rund eine Stunde mit dem Zug von Manchester entfernt liegt. Die Fahrt mit der alten Diesellock und zwei Waggons geht durch Wiesen und Wälder und einige der Bahnhöfe entlang der Strecke scheinen aus einem Bilderbuch zu kommen, mit Union-Jack-Fähnchen und farbigen Wimpeln und irgendeiner Auszeichnung für den schönsten Garten oder was auch immer.
Gemäss Wikipedia ist Chester «für seine Rows, aus dem Mittelalter stammende, in Stockwerkshöhe gelegene Fachwerkkolonnaden» sowie «für ihre lang gezogenen römischen Mauern aus einheimischem roten Sandstein» bekannt. Das klingt vielversprechend und so mache ich mich gespannt auf den Weg in die Stadt. Der Bahnhof liegt einige Minuten ausserhalb der Stadt, aber der Weg ins Zentrum ist gut zu gehen.
In der Altstadt angekommen hat es tatsächlich viele schöne Gassen mit schönen Fachwerkhäusern, oftmals in dunklem Holz gehalten. An vielen Orten sind Sängerinnen und Sänger aufgestellt, welche gekonnt berühmte Hits zum Besten geben und so zur angenehmen Atmosphäre beitragen. So schlendere ich ziellos durch die Gassen, immer auf der Suche nach der nächsten schönen Ecke :-) Ein Weg führt ums alte «Castle» hin zum Fluss, welcher von einer historischen Brücke überquert wird. Weiter in der Stadt finde ich mich vor dem eindrücklichen Rathaus und der Kathedrale. Letztere kann besucht werden und ist sehr schön anzusehen. Besonders tut es mir der Kreuzgang an, welcher aus schönen Gängen und einem malerischen Garten besteht. Hier setze ich mich auf eine Bank und tue für eine Weile – nichts…
Nach dieser Pause gehe ich via Markt – welcher mehr eine Art Street Food Market ist – zur Stadtmauer. Diese reicht um die Stadt und kann begangen werden. So nutze ich diese Möglichkeit – Stadtmauern haben es mir ohnehin angetan – um die Stadt aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Die Mauer ist unterschiedlich hoch, z.T. wirklich noch als aufragende Mauer, zum Teil eher als Gasse zwischen nun höheren Häusern wahrzunehmen. Eine berühmte Sehenswürdigkeit ist die «Eastgate Clock», welche in der Höhe über einer der Hauptgassen zu sehen ist. Beim Rundgang auf der Mauer komme ich nun genau unter dieser Uhr vorbei, sie ist also Teil der Mauer.
Beim alten römischen Amphitheater, von welchem aber nicht mehr allzu viel übrig ist – was aber nicht heisst, dass nicht das Leben zu Zeiten der Römer nachgespielt werden könnte – gehe ich zurück aufs Niveau der Strassen und spaziere weiter durch die Gassen.
Für den Rückweg zum Bahnhof wähle ich einen anderen Weg. Dieser führt mich entlang kleiner, schöner, alter Häuser, die in unterschiedlichem Zustand sind. Darin zu finden sind Läden, welche mit unterschiedlichsten Flaggen, vor allem aus Osteuropa «markiert» sind. Da ich Durst habe, besuche ich einen dieser Läden und kaufe mir so ein polnisches Mineralwasser. Anscheinend gibt es sogar «Essens-Heimweh» nach Wasser aus der Heimat…
Ich bin rechtzeitig am Bahnhof, so dass ich erwarte, gemütlich den geplanten Zug nehmen zu können. Aber so einfach ist’s dann doch wieder nicht. In Grossbritannien gibt es unterschiedliche Eisenbahngesellschaften. Dies ist zwar auch in der Schweiz der Fall, das Ticket gilt aber unabhängig davon, ob nun die SBB, BLS oder SOB die Züge fahren. Nicht so hier. Bei der Abfrage bei nationalrail erscheinen dann alle Züge, es ist aber nicht ersichtlich, wer denn für die Fahrt verantwortlich ist. So merke ich, dass ich nun also ein falsches Ticket habe. So renne ich zurück zu einem Automaten, bin aber auch hier unfähig, das korrekte Billett zu kaufen. Obgleich der Automat von Transport for Wales ist, will er mir wieder ein Ticket von Northern verkaufen – aber ein solches habe ich doch schon… Ich renne also zurück zum Zug und frage die Zugbegleitung, ob es auch möglich ist, im Zug das benötigte Ticket zu kaufen. Sie bejaht – und lässt mich dann aus Mitleid sogar mit dem Billett der Konkurrenz fahren… Merci! Und so werde ich auf dieser Fahrt nicht nur mit Englisch, sondern auch Walisisch beschallt, was mir gut gefällt.
Zurück im Hotel planen wir zuerst die kommenden Tage bis Edinburgh, um im Anschluss essen zu gehen. Wir sind in einem altehrwürdigen Gebäude, welches unten ein altes Pub (The Bank) und im Obergeschoss eine Bibliothek beherbergt. Und standesgemäss bestelle ich mir daher eine Pie mit allerlei drin – das ganze ist überraschend gut :-)
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