Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Donnerstag, 13. Februar 2025
Tag 198 – Phillip Island – Melbourne (Mittwoch, 12. Februar)
Wir verlassen die Insel mit vielen schönen gespeicherten Natur-Erinnerungen und machen uns auf den Weg in Richtung Stadt. Die Fahrt nach Melbourne dauert rund zwei Stunden durch ähnliche Gegenden wie vorgestern. Auch ohne eine Karte zur Hand zu haben, wäre es keine grosse Aufgabe, zu erraten ob wir der Stadt noch fern oder schon nahe sind – je näher wir kommen, desto mehr Verkehr hat es um uns herum. Zu Beginn sind wir auf einer wenig befahrenen zweispurigen Strasse unterwegs. Diese wird zu einem vierspurigen Highway – und eine Stunde später finden wir uns auf einer zehnspurigen Autobahn und im dichten Verkehr wieder, obschon es mitten im Vormittag ist. Ich möchte hier nicht während der Rush Hour unterwegs sein…
Wir fahren noch nicht ganz ins Stadtzentrum, sondern in den Vorort South Yarra. Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, tuckern wir langsam durch das Quartier, so dass genügend Zeit bleibt, dieses aus dem Auto etwas genauer anzuschauen. Wir sind in einer Gegend mit schönen Häusern und vielen Läden. Die Autovermietung gleicht dann eher einem Hinterhof, aber die Rückgabe verläuft effizient und problemlos. Von hier fahren wir mit einem Taxi zu unserem Hotel im Stadtzentrum. Wir haben bei der gleichen Hotelkette gebucht wie in Sydney, diesmal allerdings ein «normales» Hotelzimmer.
Die Lage ist sehr gut, direkt neben dem grossen Queen Victoria Market und am Nordende des Zentrums. Wir machen uns gleich auf eine erste Erkundungstour durch die Umgebung. Die Stadt fühlt sich als Grossstadt an mit vielen Hochhäusern und einer beeindruckenden Skyline. Im Unterschied zu Sydney bietet sie zudem viele Cafés und Restaurants im Stadtzentrum. Diese interessieren mich im Besonderen – zum einen, da ich immer gerne eine Rast mache, zum zweiten, da sich die Stadt in diesem Bereich «neu erfunden» hat und viel an Lebensqualität für die Bewohnenden gewonnen hat. Als es darum ging, neue Aufenthaltsorte zu schaffen, «entdeckte» der damalige Stadtplaner die kleinen «Lanes», Hinterhofgassen welche bis anhin vor allem für Müllentsorgung, Klimaanlagengeräte und Ähnliches genutzt wurden. Diese sind eher schmale Gassen, welche gut geeignet sind für Fussgängerinnen. Daher wurden diese neu gestaltet – und die Häuser auch zu dieser Seite hin geöffnet. In diesen neu geschaffenen Räume öffneten viele Cafés mit Aussenplätzen, Sandwichläden oder kleinere Spezialitätengeschäfte. Heute sind es sehr lebendige und vielfältige Gassen – ein schönes Beispiel für geglückte Planung :-)
In einer dieser Gassen finden wir ein nettes Plätzchen fürs Zmittag – und werden so grad selbst Teil dieser Idee. Mir gefällt das Nebeneinander von älteren und kleineren sowie grösseren und neueren Gebäuden, welche an vielen Orten aufeinandertreffen. Zudem hat es an vielen Orten Street Art – wenngleich der Übergang zwischen Schmierereien und Kunst fliessend scheint.
Wir sind für eine längere Strecke unterwegs und bekommen einen guten ersten Eindruck der Stadt. Wir kommen an den grossen Einkaufspassagen vorbei, welche zum Teil in altehrwürdigen Gebäuden untergebracht sind, schlendern durch restaurierte Arkaden oder folgen den grossen Strassen mit Schnellrestaurants und Supermärkten. Um im Anschluss in Richtung Hotel zurückzukehren und das Zimmer zu beziehen.
Es ist ein richtiger Sommertag mit über 30 Grad und viel Sonne. Diesen möchte ich möglichst auskosten, daher bin ich schon bald wieder unterwegs, allerdings nur bis zu einem schönen Café mit Terrasse, wo ich einen «Iced Latte» geniesse und etwas über die Stadt lese.
Der grosse Markt neben unserem Hotel ist am Mittwoch geschlossen – jedoch öffnet in den Sommermonaten um 17.00 ein «Night Market». Dieser ist eine Mischung aus Street Food Festival und einigen klassischen Marktständen. Es ist gut gemacht – jedoch möchten wir fürs Abendessen ganz draussen sitzen, daher gehen wir nach einem kurzen Rundgang hier weiter. Und zwar in das – zumindest ehemals – italienisch geprägte Viertel, welches eine Viertelstunde vom Hotel entfernt ist. Heute findet sich hier eine grosse Auswahl an Restaurants, darunter immer noch viele italienische, welche aber Konkurrenz erhalten haben von jemenitischen, afghanischen, libanesischen, indischen, thailändischen, chinesischen und weiteren Küchen. Wir wählen das klassisch-italienische Lokal und bereuen die Wahl nicht :-)
Es ist ein idealer Sommerabend. Es ist fast windstill, was gemäss unserer Erfahrung der letzten Zeit eher selten der Fall ist, und immer noch angenehm warm, es dürften rund 30 Grad sein. Daher machen wir uns auf den Weg, weitere Gebiete der Stadt zu erkunden. Wir gehen zuerst zurück in Richtung Stadtzentrum und kommen dann ins griechische Viertel und nach Chinatown. In beiden Quartieren hat es viele Restaurants, welche gut besucht scheinen. Weiter kommen wir durch das Einkaufsviertel und in eine weitere Strasse mit Restaurants und Bars – auch hier pulsiert das Leben und überall scheint die Stimmung gelöst und fröhlich zu sein. Es hat es einige kleine Gassen, welche mit besonders viel Street Art ausgestattet sind. Weiter kommen wir zum alten Bahnhof der Flinders Street Station, hinter welchem der Fluss Yarra fliesst. Diesem können wir entlang spazieren, zu beiden Seiten hat es eine Promenade, am südlichen Ufer – auf der dem Zentrum abgewandten Seite – hat es zahlreiche Gartenrestaurants und eine neue zusätzliche Skyline. Der Fluss wird unter anderem von zwei gut inszenierten Fussgängerbrücken gequert, so dass wir einen Rundgang machen können. Vom Südufer bietet sich zudem ein schöner Ausblick auf die Türme des Stadtzentrums – und auf den aufgehenden Vollmond :-) Es ist ein sehr schöner und angenehmer Ort. Melbourne scheint uns – wie die anderen australischen Grossstädte – ein sehr guter Platz zum Leben zu sein.
Danach machen wir uns langsam auf den Heimweg und suchen einen Pfad, welchen wir noch nicht begangen haben und machen einen neuerlichen Abstecher zum Nachtmarkt. Es hat immer noch einige Menschen hier und wir finden auch noch einen Stand für eine Kleinigkeit. Es war ein sehr ausgiebiger, anregender und schöner Spaziergang, welcher uns nach rund zweieinhalb Stunden wieder zurück im Hotel ankommen lässt. Sich eine Stadt auf diesem Weg anzueignen, gefällt mir sehr gut.
Den schönen und lauen Abend lassen wir dann auf der Dachterrasse unseres Hotels ausklingen – von solchen Sommerabenden kann ich fast nicht genug kriegen. Ich bin noch gespannt, wie weit wir zuvor zu Fuss unterwegs waren und schlage dies auf der Karte nach: es waren über zehn Kilometer – voller interessanter und schöner Eindrücke :-)
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