Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Montag, 10. Februar 2025
Tag 196 – St. Kilda – Cowes/Phillip Island (Montag, 10. Februar)
Die üppig gefüllten Schaufenster der Konditoreien lassen uns fürs Frühstück wieder an die Acland Street ziehen. Am frühen Morgen hat es noch wenig Betrieb und wir können gemütlich draussen essen.
Danach fahren wir los und machen einen ersten Halt in Brighton. Der Name passt, es handelt sich um einen Ort am Meer mit schönem und langem Strand – und vielen historischen, farbig bemalten «Bathing Boxes». Diese geben ein schönes Fotomotiv ab, welches wir mit vielen anderen Touristinnen teilen ;-)
Dann sind es knapp zwei Stunden Fahrt durch wenig erwähnenswertes Gelände, bis wir auf Phillip Island ankommen. Hier haben wir in Cowes, dem kleinen Hauptort der Insel, ein Motel gebucht. Vor dem Check-in machen wir einen Mittagshalt auf der Terrasse eines Restaurants mit Meersicht :-)
Für etwas Administratives sind wir zuerst im Hotel und machen uns danach auf den Weg in Richtung Südwesten der Insel. Hier wartet ganz viel Natur auf uns. Wir kommen zum Nobbies View Point. Von diesem Kap sind einige kleine vorgelagerte Inseln sowie eine imposante Steilküste zu bewundern. Mit der Sonne im Gegenlicht ist es ein wunderschöner Ort – den wir sogar mit Pinguinen teilen :-) Die Hänge sind von vielen Löchern gezeichnet – dies sind die Höhlen der kleinen Pinguine, welche in grosser Zahl hier wohnen. Einige sind am späten Nachmittag bereits vor ihren Höhlen oder an deren Eingang, so dass wir sie schön beobachten können.
Auf der Strasse heisst es sehr wachsam sein, viele «Cape Barren Gooses» watscheln in aller Ruhe über den Weg und zu beiden Seiten sind viele Kängurus – oder genauer gesagt Wallabies – zu sehen. Wir machen immer mal wieder einen kurzen Halt, um ihnen in Ruhe beim Gras futtern oder herumhüpfen zuzusehen. An mehreren Stellen hat es zudem Abgänge an die Strände. Es herrscht Ebbe, so dass viele der Felsen freigelegt sind und schöne Spiegelungen des Wassers ermöglichen. Es gefällt mir sehr hier!
Das Abendessen haben wir als Picknick dabei, welches wir auf einem Bänkli in der Nähe des Besucherzentrums der «Penguin Parade» essen. Diese Parade der Pinguine ist das touristische Highlight der Insel. Wir sind beeindruckt von den Dimensionen der Anlage, es ist alles viel grösser als in Oamaru in Neuseeland. Wir sind gespannt…
Wir haben ein spezielles Angebot gebucht, welches uns zusätzliche Informationen und einen guten Platz sichern soll. Da wir etwas zu früh sind, können wir bereits den ganzen Boardwalk begehen und einen ersten Eindruck gewinnen. Von hier sind wiederum viele Wallabies zu sehen, da es einen kleinen Bach hat, welchen sie zum Trinken nutzen. Der Strand ist gross und sehr schön – und es hat viele Tribünen, um die Ankunft der Pinguine am Ufer beobachten zu können.
Unsere Tour beginnt mit einigen Informationen über den Ort und das zu Erwartende und führt unsere 70er-Gruppe dann an den Strand. Hier haben wir eine eigene kleine Tribüne an guter Lage und erhalten vor Ort viele interessante Informationen. Es werden zwischen 500 und 600 Pinguine erwartet, welche am Abend an Land zu ihren Nestern kommen sollen. Total wird die Zahl der Pinguine auf der ganzen Insel auf rund 32'000 geschätzt.
Bereits auf dem Weg können wir in Nestern ganz aus der Nähe einige der Tiere sehen – und sogar fotografieren. Nach Sonnenuntergang sind alle Aufnahme tabu, da das künstliche Licht der Bildschirme die Pinguine verwirren könnte. Aber solange die Sonne noch über dem Horizont steht, ist es hell genug, so dass ich ohne schlechtes Gewissen einige Aufnahmen machen kann. Um niemanden «nervös» zurückzulassen, erhalten alle einen Link zu einer Seite mit schönen Fotos, welche heruntergeladen werden können. Einige davon finden sich daher auch hier zur Veranschaulichung.
Es ist immer noch ziemlich stürmisch und der Wind empfindlich kühl – zum Glück sind wir vorbereitet und haben alle Schichten an Kleidern dabei, die der Koffer hergegeben hat. Und so halten wir es gut aus.
Nach einer Weile erscheinen die ersten «Punkte» im Wasser, welche nach und nach an Land gehen und dann in Richtung Düne watscheln. Es ist ein herrliches Bild, diese possierlichen Tiere bei ihrer Heimkehr zu beobachten :-) Zum Teil kommen sie allein oder in Kleingruppen an Land, zum Teil zähle ich aber knapp 50 Pinguine in einer grossen Gruppe.
Durch die grosse Dimension der Anlage – diese kann bis zu 3000 Gäste fassen – ist das Erlebnis ein anderes als in Oamaru. Wir sind auch nicht ganz so nahe wie damals. Dafür ist es spannend, das eigentliche «Anlanden» der Tiere beobachten zu können. Der Strand ist mit einem matt-gelben Licht beleuchtet, welches die Pinguine nicht wahrnehmen können, so dass sie trotz der vielen Besuchenden (zumindest weitgehend) ungestört bleiben.
Wir sitzen auf unserem Platz und geniessen das Schauspiel. Kurz schaut direkt hinter uns noch ein Bandicoot vorbei, ein kleines Beuteltier, welches hier heimisch ist. Nach rund einer halben Stunde sind die meisten Tiere zurück an Land und so machen wir uns zurück auf den Steg. Dieser führt einem Hauptpfad der Pinguine entlang, so dass wir ihnen ganz nahe sein können. Durch die grosse Anzahl der Pinguine gibt es unzählige Orte, wo es etwas Interessantes zu bestaunen gibt – wie sie nebeneinander watscheln, auf einmal in einen Sprint übergehen, sich gegenseitig necken, und vieles mehr…
Leider werden wir irgendwann gebeten, das Areal zu verlassen, da bald die Lichter ausgehen werden. Schade – ich hätte es noch lange ausgehalten, aber es war ein sehr schönes Erlebnis. Und wieder haben sich die paar Franken extra ausbezahlt, da viel weniger Menschen am selben Ort waren und wir – auch dadurch – viel näher sein konnten. Wir «adoptieren» im Besucherzentrum noch symbolisch einen Pinguin und fördern so den Nationalpark vor Ort.
Nun brauchen wir noch die Viertelstunde Fahrt durch die Nacht gut zu überstehen, ohne dass wir ein Wildtier anfahren. Dies gelingt zum Glück und so kommen wir müde und glücklich wieder im Motel an.
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