Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Donnerstag, 12. September 2024
Tag 60 – Tokyo (Dienstag, 10. September)
Heute soll es in die Höhe gehen – wir haben für das erste Zeitfenster am Vormittag Tickets für den Tokyo Skytree gekauft. Und stehen so um 10.00 bereit, um auf die Aussichtsdecks dieses 634 Meter hohen Turms zu gelangen. Der Turm wurde 2012 eröffnet und soll unter anderem sicherstellen, dass im Falle eines schweren Erdbebens die Kommunikation weiter gewährleistet sein könnte.
Wir haben online gebucht und einen QR-Code erhalten – dieser dient aber nicht, um eintreten zu können, sondern muss an einem Automaten gegen ein Ticket aus Papier umgetauscht werden… Wiederum hat es eine eindrückliche Zahl an Angestellten, die dafür sorgen, dass alle am richtigen Ort anstehen oder die Lifttaste drücken…
Mit 20 Kilometern pro Stunde rauscht der Lift in die Höhe, um nach kurzer Zeit auf 350 Metern Höhe anzukommen. Diese untere Plattform lassen wir für den Moment aus und suchen den Lift, der uns weitere 100 Meter nach oben bringt. Die paar Franken Aufpreis lohnen sich – nicht wegen der besseren Aussicht, die ist vergleichbar – sondern weil es hier viel weniger Menschen hat. So haben wir viel Ruhe – und die grösste Stadt der Welt liegt uns zu Füssen :-) Wow, dies ist ein sehr eindrücklicher Moment! Wir lassen uns dementsprechend viel Zeit und geniessen den Ausblick in alle Richtungen. Das Häusermeer ist imposant und endet in jeder Himmelsrichtung erst am Horizont… Es sind weniger grosse Unterschiede auszumachen als in Seoul, es zeigt sich ein «Teppich» aus mehrgeschossigen Häusern, der ab und an von einer Gruppe Wolkenkratzern unterbrochen wird. Es wird mir grad wieder bewusst, dass eine unfassbare Logistik hinter einem solchen «Stadtorganismus» funktionieren muss – und diese funktioniert, Tokyo gilt diesbezüglich als Vorzeige-Megacity, welche gut organisiert und lebenswert ist.
Aus dieser Höhe ist es lustig zu sehen, wie die paar Wolken immer neue Quartiere kurz in den Schatten stellen. Das Wetter ist wieder schön und heiss – die idealen Temperaturen aus Hokkaido haben es leider noch nicht bis in den Süden geschafft.
Wir gehen im Anschluss noch auf die untere Plattform, wo es die Möglichkeit gibt, durch Glasplatten direkt in die Tiefe zu sehen – und es hat ein Café, in welchem es wir uns gemütlich machen und die Stadt noch weiter auf uns wirken lassen.
Danach gehen wieder mit der U-Bahn nach Akihabara. Das ÖV-System in Tokyo ist vortrefflich, nie lohnt es sich, auf einen Fahrplan zu schauen, da die nächste Bahn schon in wenigen Minuten einfährt. Es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche, aufeinander abgestimmte Systeme, zum einen die Metro, zum anderen Züge der JR, der «japanischen SBB», welche bei uns wohl S-Bahnen genannt würden. Wo wir immer noch nicht schlau werden ist, wann welche «Strassenseite» zu begehen ist. Grundsätzlich herrscht in Japan Linksverkehr, so natürlich auf allen Strassen. In Bahnstationen etc. ist es aber immer wieder anders. Es kann sein, dass links oder rechts gegangen wird – und auf Rolltreppen ist es möglich, dass links stehen und rechts gehen angesagt ist, oder auch umgekehrt. Immerhin ist es jeweils klar signalisiert, so dass es gut klappt, aber es schiene mir einfacher, es immer gleich zu halten…
So kommen wir in vernünftiger Zeit an viele Orte. So eben auch nach «Akiba». Das Quartier ist bekannt als Mekka für alle Manga- und Anime-Fans. Wir streifen durch einige riesige Läden, in welchen alles Mögliche verkauft wird, was damit zu tun hat, von Comics über Sammelfiguren zu Filmen etc. Einiges was wir hier sehen ist interessant, anderes fremd – und einiges auch verstörend…
Um eine kleine Abkühlungspause zu haben, machen wir dann eine Pause im gekühlten Hotelzimmer.
Und gehen für den Abend nach Shinjuku. Hier steht unter anderem das Rathaus der Stadt – und in diesem hat es eine Aussichtsplattform auf gut 200 Metern Höhe, welche umsonst besucht werden kann. Nachdem wir vom Skytree die Stadt bei Tag überblickt haben, möchten wir dies von hier aus nun bei Nacht machen. Wir haben Glück, die Warteschlange ist sehr überschaubar, so wir nach wenigen Minuten in den Lift dürfen. Oben angekommen sehen wir die Lichter dieser unendlich grossen Stadt – und in der Ferne den Fuji in der Dämmerung. Gleichermassen eindrücklich und schön. So schauen wir in alle Richtungen und geniessen den Ausblick :-)
Nach einer Weile geht’s wieder nach unten – und auf den Vorplatz vor den Hochhäusern der Stadtverwaltung. Hier hat es Sitzgelegenheiten, da immer zur ganzen und halben Stunde eine 15minütige Lichtshow startet. So sehen wir die Fassaden schön beleuchtet mit passender Musik dazu.
Im Anschluss gehe ich via den sehr geschäftigen Bahnhof Shinjuku ins eigentliche Quartier. Hier hat es Malls, Restaurants, Bars, Neonlichter etc. im Überfluss. Ich streife umher und fotografiere immer neue Lichter. Entlang der Hauptverkehrsachsen sind es mehr die grossen Läden, welche dominieren und in den Seitengassen je nach Ort eher die Restaurants oder Bars. Ich gehe weiter bis zur sogenannten «Golden Gai». Dies ist ein kleines Quartier, durch welches sich kleine Gässchen ziehen, entlang derer sich eine Kleinstbar an die nächste reiht. Manche sind nicht grösser als ein Zimmer und bieten Platz für sechs Leute, einige sind unwesentlich grösser. Im Unterschied zu vielen anderen Gegenden dominieren hier am frühen Dienstag-Abend die westlichen Touristen. Aber es ist sehr nett, in die unterschiedlichen Lokale zu schauen, welche alle eine individuelle Einrichtung haben.
Danach suche ich noch den «Godzilla Head», eine übergrosse Figur auf dem Dach eines Kinos – die sieht ganz witzig aus. Diese Gegend ist eine Mischung zwischen Restaurants, Bars und dem Rotlichtviertel. So gehe ich eine weitere hell erleuchtete Strasse entlang zurück in Richtung Bahnhof – und von da ins Hotel.
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