Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Donnerstag, 6. Februar 2025
Tag 192 – Robe – Port Fairy (Donnerstag, 6. Februar)
Wir beginnen den Tag mit dem Frühstück in unserer Kabine. Danach packen wir unsere Sachen und fahren los. Die Strecke ist eher eintönig und verlassen, bis wir nach eineinhalb Stunden in Mount Gambier ankommen. Hier machen wir eine Kaffeepause in einem schönen Lokal. Die Stadt mit rund 30'000 Bewohnenden macht auf uns einen freundlichen und schönen Eindruck, es hat viele Läden und Restaurants und die meisten Orte sind belebt. Wir sind jedoch nicht wegen der Stadt hier, sondern wegen des «Blue Lake», der gleich ausserhalb anschliesst. Dieser See entstand bei einem Vulkanausbruch vor rund 4500 Jahren und bildet heute ein Maar. Die leuchtend blaue Farbe im Sommer ist neben der höher stehenden Sonne dem Umstand geschuldet, dass sich im Frühjahr die Oberfläche des Sees erwärmt und so gelöstes CO2 in die Luft freigesetzt wird. Dadurch steigt der pH-Wert und das Wasser wird mit Kalzit übersättigt, welches auszufällen beginnt. So bilden sich winzige Kristalle, die beim Herabfallen auf den Seegrund organisches Material mit sich führen und dieses aus dem Wasser «reinigen». Dieses Bild des blauen Sees im vulkanischen Krater ist gleichermassen schön und eindrücklich.
Danach fahren wir weitere knapp eineinhalb Stunden bis zum Cape Bridgewater. Hier hat es an einem schönen und langen Strand, an welchem sich einige beim Wellenreiten versuchen, ein kleines Café mit Terrasse und «unendlicher» Meersicht. Ein guter Ort für eine kurze Pause, bevor wir ans Kap weiterfahren. Die Robbenkolonie ist leider zu weit weg, als dass wir sie besuchen könnten, aber es warten zwei schöne Aussichtspunkte auf uns, welche mittels kurzem Spaziergang erreicht werden können.
Einer davon ist der «Petrified Forest». Hierbei handelt es sich jedoch nicht um einen versteinerten Wald – obwohl es solche gibt –, sondern um eine Ansammlung hohler Kalksteinröhren, die während Millionen von Jahren durch Regenfälle erodiert wurden. Dieser Prozess beginnt, wenn sich das Wasser in einer flachen Sandwanne sammelt und nach unten sickert, wobei es den Kalkstein auflöst. Das gesättigte Wasser zementiert dann den Sand und bildet harte, röhrenförmige Rohre, welche an versteinerte Baumstämme erinnern. Diese Bilder gefallen mir sehr gut.
In die andere Richtung krachen grosse Wellen an die Steilküste, so dass das Wasser über die Felsen zischt. Die Kraft des Wassers ist faszinierend. Im Hintergrund stehen grosse Windräder – Australien hätte grosses Potenzial für Wind- und Solarenergie, jedoch haben wir in den letzten Monaten nur wenige Anlagen gesehen. Seit wir die Grenze zum Bundesstaat Victoria überfahren haben, sind mehr Windanlagen zu sehen.
Nun liegt die letzte Etappe für heute vor uns. Wir fahren eine Stunde bis nach Port Fairy, gemäss Ortsschild «the most liveable community in the world». Das ist mal eine Ansage… Hier leben rund 3000 Menschen und das Dorf ist ein netter Ort mit schönen Häuschen an der Hauptstrasse, an welcher zudem einige Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten zu finden sind. Nach dem Check-in flanieren wir durch diese Strassen und finden ein gutes italienisches Restaurant mit einer schönen Terrasse. Danach spazieren wir zum nahegelegenen, langen Strand, an welchem einige am Baden und einige weitere am Spazieren sind.
Danach mache ich noch einen Ausflug zu einer nahegelegenen Insel. Die Sonne steht schon tief und beleuchtet die Steinküste mit ihren grossen Wellen und einigen natürlichen «Pools», was sehr schön anzusehen ist. Ich spaziere den Weg entlang und sehe zu beiden Seiten einige Kängurus. Diese Tiere zu beobachten wird mir glaub nie langweilig. In der Dämmerung sitzen sie im hohen Gras der Wiesen und futtern gemächlich ihr Abendessen. Ich kann mich ihnen bis auf wenige Meter nähern, ohne sie zu erschrecken – und so leiste ich ihnen beim Essen «Gesellschaft» und habe grosse Freude.
Auf dem Rückweg sehe ich im Gras noch etwas anderes rascheln. Es handelt sich um eine Eichdna. Diese im Deutschen auch Ameisenigel genannten Tiere gehören zu den Kloakentieren. Dies sind die einzigen Säugetiere, welche Eier legen. Sie trottet durch das Grad und kommt dann in meine Richtung. Ich bleibe ganz ruhig stehen und dann überquert sie den Weg direkt vor mir :-)
Mittlerweile ist die Sonne untergegangen und mache ich mich auf den Weg zurück ins Hotel. Da es immer noch angenehm warm ist, machen wir nochmals einen ausgedehnten Spaziergang durchs ganze Dorf, so dass wir auch heute wieder auf unsere vielen Schritte kommen.
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