Freitag, 24. Januar 2025

Tag 179 – Uluru – Kings Canyon (Freitag, 24. Januar 2025)

Wir verlassen diesen besonderen Ort und sind einige Momente später wieder auf dem Highway. In Uluru endet die befestigte Strasse, nur eine Schotterpiste würde weiter in Richtung Western Australia führen. Daher fahren wir zu Beginn die selbe Strecke zurück, die wir vorgestern befahren haben. Und machen beim selben Roadhouse Halt wie auf dem Hinweg. Nach eineinhalb Stunden biegen wir dann nach links ab – mit dem Ziel «Kings Canyon». Diese Strasse ist noch weniger befahren, wir zählen vier und zwei Fahrzeuge pro je halbe Stunde Fahrt. Nach weiteren eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir den nächsten Ort mit Verpflegungsmöglichkeiten – haben wir zumindest gedacht. Jedoch begrüsst uns nur ein Schild mit der Aufschrift «Sommerferien bis zum 1. März». Dies ist aber nicht weiter schlimm, unser Tagesziel ist nicht mehr fern. Auf der rechten Seite der Strasse ist bereits ein Teil des Canyons zu sehen – eine rote Wand wölbt sich aus der ansonsten flachen Ebene. Wir machen einen ersten Stopp an einem der Punkte, von welchem Wanderungen in die Canyon-Landschaft abgehen. Diese hier sind aufgrund der Hitze gesperrt, aber es bietet sich doch eine schöne Aussicht. Es ist wiederum so heiss, dass es – insbesondere wenn der Wind weht – zum Teil fast schmerzt, vor allem in den Augen. Auf der Haut scheint man zu spüren, wie sie verbrennt, wenn man der Sonne etwas länger ausgesetzt ist. Dies kann ermüdend sein, hinterlässt mich aber auch demütig und es ist wirklich eindrücklich. Neben den geschlossenen Unterkünften und Wanderwegen sind in der (zu) heissen Nebensaison auch andere Angebote nicht verfügbar. Dafür sind wir an den meisten Orten ganz oder fast alleine, was die Erlebnisse umso intensiver macht :-) Eine Viertelstunde später erreichen wir unsere Unterkunft. Es hat hier eine Hotel mit schönen Zimmern, mitten im Nichts. Im Unterschied zum Ayers Rock Resort fühlt es sich nicht wie ein Resort an, sondern sind einfach Mehrzimmer-Bungalows in der Steppe verteilt – und an der Strasse hat es ein Roadhouse mit Restaurant, kleinem Laden und Tankstelle. Wir machen eine Pause im angenehm kühlen Zimmer. Fürs Abendessen gehen wir in dieses eine Restaurant und erhalten eine sehr üppige, aber leckere, Portion vorgesetzt. Mit etwas zu vollem Magen sind wir bereit für unser Abendprogramm. Es gibt hier eine Open-Air-Bar-Terrasse mit bester Aussicht auf den Kings Canyon. Wir haben die «Light Tower Experience» gebucht. Dies bedeutet zum einen den besten Platz auf der Aussichtsterrasse, um den Canyon bei Sonnenuntergang angestrahlt zu sehen. Dazu werden Getränke und kleine Häppchen mit lokalen «Spezialitäten» angeboten, dies können getrocknete grüne Ameisen auf einem Feigenbett oder Kamelfleisch sein… Wie geniessen entspannt diesen schönen Ort und sehen, wie der Canyon im ändernden Licht immer wieder anders aussieht. Mit einbrechender Dämmerung kommen dann die «Light Towers» zur Geltung. Es ist eine Installation vom selben Künstler, dessen Werk wir gestern nicht sehen konnten. Dafür klappt es hier. Es sind 69 Türme aus jeweils rund 150 Flaschen, welche durch LED-Leuchten in unterschiedlichen Farben leuchten. So ist es zuerst das «Gesamtkunstwerk» aus Canyon und den Leuchttürmen, welches mit sehr gut gefällt. Als es dann dunkel ist, können wir – als sehr kleine Gruppe – durch diese Türme spazieren. So sind immer neue Perspektiven zu bewundern – mir scheint es eine sehr gelungene Installation zu sein und ich habe grosse Freude, hier herumzuschlendern :-) In der Dunkelheit sind nun auch immer mehr Sterne zu sehen – es ist wunderschön, diese gefühlt so nah und in riesiger Zahl geniessen und bewundern zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen