Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Dienstag, 17. September 2024
Tag 66 – Fukuoka (Montag, 16. September)
Wir beginnen den Tag mit einem guten Frühstück im Hotel – und sind bereit für den Tag. Wir nehmen die U-Bahn, um zum «Tōchō-ji» zu gelangen. Dies ist ein buddhistischer Tempel, welcher aus mehreren Gebäuden besteht. Die Haupthalle ist begehbar, nicht-Buddhisten müssen jedoch hinter den Treppenstufen bleiben. Wir erhalten aber einen guten Eindruck des Gebäudes. Im oberen Stock steht eine über zehn Meter hohe hölzerne Buddha-Figur, unter welcher Besucherinnen durchgeführt werden und wo es Bilder und einen komplett verdunkelten Durchgang hat. Die Dunkelheit im schwül-heissen Ambiente ist speziell... Am besten gefällt mir die Pagode, welche daneben im leuchtenden Rot strahlt und von einer goldenen Spitze gekrönt ist.
Auf der Karte sehen wir weitere Tempel in unmittelbarer Nähe und gehen einige Schritte, bis wir zu einer Parkanlage mit grossen, Schatten spendenden, Bäumen und einem kleinen Teich gelangen. Hier liegt «Shōfuku-ji», der älteste noch existierende Zen-Tempel Japans. Die Anlage ist sehr schön, die Gebäude aus Holz sind eindrücklich, aber nicht begehbar.
Wir spazieren noch etwas weiter, aber die weiteren, kleineren Tempel in der Gegend sind geschlossen, so dass wir uns gerne vom Schild eines Cafés anlocken lassen. Wir finden uns in einem modern gestalteten Lokal wieder, in welchem wir sowohl die Ältesten als auch Uncoolsten sind ;-) Aber es ist ein sehr angenehmer Ort für eine Pause.
Hier ist der Moment für einen kleinen Einschub zum Thema Toiletten in Japan. Bereits vor unserer Abreise habe ich darüber gelesen und gehört – und es ist wirklich ein paar Zeilen wert. Vorneweg: es hat an sehr vielen Orten frei zugängliche und umsonst zu nutzende Klos – ein grosses Plus für alle! Dabei handelt es sich in fast jedem Fall nicht um «einfache Toiletten», sondern um High-Tech-Produkte mit allerlei Schnickschnack. So öffnet sich der Deckel wie von Zauberhand wenn man nähertritt und die Spülung muss auch nur selten betätigt werden, das Klo merkt, wann es so weit ist… Dann gibt es viele Closomat-Möglichkeiten für jedes Bedürfnis. Und z.T. hat es automatisierte, z.T. selbst wählbare «Nebengeräusche», welche die körperlichen Funktionen übertönen sollen. An diesem Ort passiert es mir nun zum ersten Mal, dass nichts automatisch funktioniert und der Hebel nicht da zu finden ist, wo üblich – und ich vom japanisch beschrifteten Panel überfordert bin… Aber nach etwas ausprobieren funktioniert doch alles bestens :-)
Es sind wieder gefühlte Temperaturen von über 40 Grad – es herrschen hier Temperaturen, die gemäss Wetterdienst «extrem warm» sind für die Jahreszeit. So gehen wir für die heissesten Stunden ins Hotel. Am Nachmittag kommen Wolken auf und so gehen wir wieder nach draussen. Wir möchten an einen Strand, welcher zum Stadtgebiet von Fukuoka gehört. Hier fährt keine U-Bahn hin, obschon die Gegend mit dem «Fukuoka Tower», einem riesigen Hilton-Hotel und einem grossen Stadion nicht wirklich abgelegen ist. Das Busfahren funktioniert gleich wie in anderen Regionen des Landes und unsere ÖV-Karte hilft uns beim einfachen Ein- und Aussteigen. So sind wir eine gute halbe Stunde unterwegs und können die Fahrt grad als Stadtrundfahrt nutzen. Wir fahren über ein Hafenbecken, welches von vielen Brücken und Strassen überführt wird. Und haben zum Schluss noch einige Schritte zu tun, bevor wir uns an einem grossen Sandstrand wiederfinden. An diesem hat es ein kleines künstliches Dörfchen inklusive «Wedding Venue», welche einer Kirche nachempfunden ist und offensichtlich für schöne Fotos gebucht werden kann…
Das Wasser ist sehr warm – das Schwimmen aber verboten, da der Strand nur bis anfangs September beaufsichtigt ist. Wir überlegen kurz, entscheiden uns aber dagegen, nicht aufgrund der fehlenden Lebensretter, sondern weil einiges an Plastikmüll im Wasser zu sehen ist. Daher belassen wir es bei einem Spaziergang im Wasser dem Strand entlang und zurück. Die Strand-Infrastruktur ist gut, es hat Umziehkabinen und Duschen, so dass wir den Sand von den Füssen nicht zurück ins Hotel tragen.
Wir nehmen den Bus zurück in Richtung Zentrum und hätten gemäss «Google Maps» noch 12 Minuten Fussweg vor uns. Wir stehen aber erst mal unter, da es mittlerweile giesst wie aus Kübeln. Schon auf der Fahrt zum Strand hat es etwas geregnet und über der Bucht haben wir dunkle Wolken gesehen. Nun gehen heftigste Gewitter nieder, so dass die Strassen und Trottoirs in Kürze ein paar Zentimeter unter Wasser stehen. Wir erwarten, dass dies nicht lange andauern wird – nach mehr als einer halben Stunde wagen wir uns dann aber doch auf den Weg, wählen aber eine weitere Route, um noch einen Teil mit der U-Bahn nehmen zu können, weit weg von den zuckenden Blitzen… Diese Kraft ist eindrücklich zu spüren – und im Hotel warten ja trockene Kleider :-)
Für den heutigen Abend haben wir ein spezielles Restaurant gebucht: ganz oben in einem Hotelturm mit Aussicht über die ganze Stadt. Hierfür spazieren wir eine halbe Stunde durch das schon beschriebene, lebhafte Viertel «Daimyo» mit seinen Läden und Restaurants. Nach dem grossen Regen ist die Luft etwas frischer, so dass es sehr angenehm ist, draussen unterwegs zu sein.
Und dann kommen wir im Ritz-Carlton an und erhalten einen Tisch direkt am Fenster mit bester Aussicht über die beleuchtete Stadt :-) Das Essen ist sehr lecker – wir lassen es uns sehr gut gehen und trotzdem bleibt die Rechnung im zweistelligen Frankenbereich.
Zum Schluss des Tages spazieren wir gemütlich durchs Quartier zurück zum Hotel. Es hat immer noch einige Menschen unterwegs, aber spürbar weniger als gestern und vorgestern. Wie wir aus der Schweiz erfahren haben, war heute ein Feiertag in Japan – somit war gestern gefühlt nochmals Samstag-Abend und dementsprechend mehr los. Es ist interessant, dass ein Feiertag vor Ort nicht zu spüren ist – alle Läden etc. haben am Sonntag ohnehin geöffnet, so dass für uns kein Unterschied erkennbar ist. Hätten wir grad heute eine Briefmarke auf der Post kaufen wollen, wäre es uns wohl aufgefallen, aber ansonsten sind die Wochentage gefühlt völlig zufällig…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen