Samstag, 31. August 2024

Tag 49 – Seoul (Freitag, 30. August)

Heute geht’s ganz nach oben… Wir nehmen die U-Bahn in Richtung Südosten, hier wartet der Lotte World Tower auf uns. Dieses mit 555 Metern Höhe sechsthöchste Gebäude der Welt hat eine Aussichtsplattform, welche auf 500 Metern über Grund eine grandiose Aussicht über diese Megacity bietet – und in einer Ecke mit Glasboden den direkten Blick auf den Boden ermöglicht :-) So können wir die ganze Dimension dieser riesigen Stadt erahnen und sehen in jede Himmelsrichtung immer weitere Quartiere der Stadt – ein Ende lässt sich jeweils nur schätzen. Es ist eindrücklich zu sehen, wie sich wohl ältere, niedergeschossige Quartiere von hohen Wohntürmen umschlossen finden – und wie sich solche auch in grosser Distanz vom Zentrum, respektive den Zentren – immer weiter ausbreiten. Ebenso lässt sich der daraus resultierende Verkehr erahnen, deren Achsen aus der Höhe gut erkennbar sind. Der ältere Teil der Stadt ist zu einem grossen Teil hinter dem Hügel mit dem Fernsehturm versteckt, da wir im neueren Südteil der Stadt sind, in welchem auch Gangnam liegt. Zu unseren Füssen liegen zudem die olympischen Sportstätten von 1988, zum einen das Stadion zum anderen ein grosser Park mit weiteren Austragungsorten. Dieser Park ist einer der nicht allzu zahlreich vorhandenen Grünflächen der Stadt. Ich bin fasziniert von diesen Ausblicken – und froh, dass wir das Paket für ein paar Franken mehr gebucht haben, welches uns einige Stockwerke höher ins Restaurant bringt, wo wir etwas zu trinken erhalten und entspannt diese Eindrücke weiter auf uns wirken lassen können :-) Dann geht die rasante Fahrt mit dem Lift wieder nach unten – und wir gehen den ganzen Weg unterirdisch zur Lotte World. An vielen Orten ist sehr vieles unterirdisch miteinander verbunden, so dass wir heute erst die paar Schritte vom Hotel in die U-Bahn dem Wetter ausgesetzt waren. Dies ist für das extreme Klima mit den heissen Sommern und kalten Wintern angenehm für Fussgängerinnen. Die Lotte World ist der grösste Indoor-Vergnügungspark der Welt. Eine Mischung aus Disney-Land und Europapark, aber eben in einer grossen Halle. Als wir ankommen, gibt es grad ein Konzert à la Brasilien, es hat eine Achter- und eine Wildwasserbahn, weitere Chilbi-Bahnen, Spielbuden jeder Art und Essensstände ohne Ende. Am Freitag ist die Anlage gut besucht, aber nicht allzu voll, dies scheint am Wochenende anders zu sein, zumindest lassen die Infrastrukturen zum Anstehen solches vermuten… Uns fallen viele Schülerinnen und Schüler in Schul-Uniformen auf – zum Teil in den asiatischen Trainer-Uniformen, zum anderen in solchen, die aus Filmen bekannt sind. Das Rätsel um die Unterschiede löst sich beim Ausgang, wo wir einen Schuluniform-Verleih finden… Letztere sind also alle gemietet. Und werden genutzt für viele viele Fotos. Wir fahren mit der Monorail einmal um die ganze Anlage und spazieren überall durch, auf die Bahnen zieht es uns weniger. Daneben hat es ein Folk-Museum, in welchem viel Geschichte und Kultur sehr vereinfacht, aber anschaulich dargestellt wird. Nach dem Trubel gehen wir für einen Moment zurück ins Hotel. Um dann ausgeruht in Richtung Seongsu-Dong zu fahren. Dieses Quartier wird als «Café Street» gelabelt und besteht aus alten Fabrikhallen und Schuhwerkstätten, welche in den letzten Jahren in schicke Cafés und Läden umgewandelt wurden – die Geschichte wiederholt sich an den verschiedensten Orten auf immer wieder ähnliche Art und Weise… Aber sie interessiert mich als weiteres Fallbeispiel für den Wahlkurs «Stadt», und so flanieren wir durch verschiedene Strässchen und finden interessante Lokale und Shops. Und ein gutes Restaurant, so dass fürs leibliche Wohl gesorgt ist. Und so gehen wir grad noch eine Etappe weiter – und zwar zur Banpo Bridge, welche über den grossen Han-Fluss führt. Diese ist mit vielen Wasserfontänen bestückt, welche über einen Kilometer Länge Wasser speien und dabei beleuchtet sind – und tolle Bilder ergeben, insbesondere mit dem Fluss und der beleuchteten Skyline im Hintergrund :-) Wir gehen über die lange Brücke bis zum anderen Ufer, wo es einen Platz mit vielen Menschen hat, welche das Spektakel anschauen und den schönen Sommerabend geniessen. Wir gehen dann zurück nach Insadong, wo ebenfalls noch viel Betrieb ist und das Sommerwochenende gefeiert wird. So setzen wir uns an ein Tischchen, saugen die fröhliche Stimmung mit auf und lassen es uns gut gehen :-)

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