Ein neues Abenteuer erwartet uns :-) In den nächsten Monaten soll es uns in den Norden, Osten und Süden führen - und findet Ihr hier immer wieder Berichte und Bilder. P.S. Die gesammelten Berichte der Weltreise 2014 und der Reise in die Antarktis etc. finden sich als pdf-Link bei den Daten und 17. 9. 2021 und 21. 3. 2023
Samstag, 17. August 2024
Tag 36 – Gangnam/Seoul (Samstag, 17. August)
Beim Frühstück in unserem Hotel erkennen wir jeweils schnell, wer schon länger hier ist und wer nicht – die Neuankömmlinge wagen sich noch in kurzen Kleidern in den Frühstücksraum… ;-)
Unsere heutige Destination ist Gangnam – das berühmte Quartier aus dem Song „Gangnam Style“. Dieses ist jedoch so gross, dass es mehr eine eigene Stadt darstellen könnte und hat mehr Einwohner als Zürich. Dementsprechend können wir nicht einfach nach „Gangnam“, sondern müssen uns entscheiden, welche Bereiche davon wir besuchen möchten.
Den ersten Stopp machen wir bei der Station „Gangnam“ – hier finden wir uns unmittelbar inmitten von eindrücklichen Bürotürmen wieder. Wir gehen durch einige Strassen und schauen empor an die Wolkenkratzer, welche durch ihre Glassfassaden die Sonne spiegeln, trotz ihrer Schatten spendenden Höhe. Wir sind erstaunt, dass auch hier in den Seitengassen das Moderne schon wieder gemischt wird mit oberirdischen Verkabelungen oder kleinsten Läden, welche alles andere als modern sind… Da solche Kontraste mit meine liebsten Fotosujets sind, sowohl vom Bild als auch vom Inhalt her, komme ich hier voll auf meine Kosten :-)
Danach nehmen wir wieder die U-Bahn und fahren zur Station „Samseong“. Hier sind die imposanten Türme des World Trade Centers zu finden, zusammen mit riesigen, miteinander verknüpften, Malls. Diese bilden gemäss Lektüre das grösste unterirdische Einkaufszentrum der Welt… Es ist alles sehr angenehm gestaltet und so scheint die halbe Stadt hier zu sein. Es hat unzählige Läden, aber auch viele schöne Cafès und Restaurants, Kinos, ein Aquarium, Hotels, ein Casino – und eine sehr eindrückliche Bibliothek, die „Starfield Library“. Diese geht über zwei Stockwerke mit Glasdach und hat einen Hauptteil im unteren Stock mit vielen Sitzgelegenheiten und eine Art Balustrade mit weiteren Stühlen und Bänken. Dazwischen reichen Bücherregale über beide Stöcke. Ich finde es toll hier – und bin beeindruckt, dass in dieser mitten im Einkaufsmekka gelegenen Bibliothek viele sind, welche konzentriert lesen und/oder arbeiten.
Wir machen eine Pause in einem französisch eingerichteten Mall-Café und können die aktuelle Mode vor Ort studieren, inklusive einiger verkleideter Figuren. Ich versuche mich wieder an einem Iced Tea, diesmal ist es ein Earl Grey Milktea – welcher gewöhnungsbedürftig, aber nicht so schlecht ist…
Die umgebenden Strassen sind auch hier von hohen Wolkenkratzern gesäumt – es gibt in Seoul mehrere eigentliche „City-Quartiere“ mit Geschäftszentralen. Dieser Gegend wird ein besonderer Symbolwert eingeräumt für den schon beschriebenen Aufstieg zur Wirtschaftsmacht – mit einem besonderen Denkmal, dem Trillion Tower, zur Feier „of the Achievement of 1 Trillion Dollar in Trade“ und mit einer Kugel zur Erinnerung an den G20-Gipfel, welcher im Jahr 2010 in Seoul stattfand.
Den dritten Stopp machen wir in der Gegend um die Apgujeong Rodeo Street. Hier finden sich gemäss Reiseführer die ganz grossen Labels und die K-Star-Street, eine Art „Walk of Fame“ für die K-Kultur. Diese besteht aus farbigen Figuren, welche etwa so gross sind wie ich, und darauf finden sich der Name, ein Foto und wenige Informationen dazu. Ich fotografiere einige davon – ohne diese zu kennen. Vielleicht kann mir jemand dann erklären, ob ich eine sehr wichtige Gruppe erwischt habe :-)
Die Rodeo-Strasse ist dann wieder eine lustige Mischung aus speziell designten Läden für Labels, sogar PSG ist hier vertreten, edlen Restaurants – und eher älteren und unauffälligen Häusern. Der Wow-Faktor fehlt somit. Es hat zudem viele Möglichkeiten, um sich zu verkleiden und dann zusammen Gruppenfotos in Fotoautomaten zu machen – dies lassen wir uns nicht entgehen und so setzen wir uns gekonnt in Szene ;-)
Danach gehen wir zurück ins Hotel – auch wenn wir uns heute oftmals drinnen aufgehalten haben, erschöpfen uns die Hitze und die vielen Schritte. So verpassen wir das abendliche Gewitter. Die Tage sind wettermässig immer ähnlich verlaufen: der Vormittag ist heiss mit fast wolkenlosem Himmel, im Laufe des Nachmittags kommen Wolken auf, im frühen Abend ist ein Donnern zu vernehmen – teilweise führt dies zu Regen hier, teilweise einige Kilometer entfernt – und am Abend ist der Himmel dann wieder weitgehend klar. Wer mag, kann mal „konvektive Niederschläge“ googeln ;-)
Als wir uns aufmachen fürs Znacht, ist das Gewitter schon vorbei und die Luft daher etwas weniger schwül. Wir nehmen die U-Bahn ins Quartier Itaewon. Dieses ehemalige Rotlicht-Quartier ist mittlerweile zu einem Ort mit vielen Restaurants und Bars geworden – eine Entwicklung, wie sie in vielen Städten in vielen Quartieren zu beobachten ist. Wir haben über eine alte amerikanische Bar gelesen, welche Musik und gute Stimmung garantieren soll. Und finden uns an einem lustigen Ort wieder: die Dame hinter der Bar arbeitet hier seit 1975, die Wände sind vollgeklebt mit unterschiedlichen Banknoten mit Widmungen drauf und in der Mitte hat es eine grosse Tanzfläche. Die Tische sind sehr unterschiedlich besetzt, es finden sich viele gemischte Gruppen – und bei den meisten scheint es das Ziel zu sein, möglichst schnell auf möglichst viele Promille zu kommen… Die Tanzfläche ist zu der Zeit, in welcher wir hier sind, nicht sonderlich gut gefüllt, aber eine Gruppe tobt sich aus – und die meisten davon tanzen spektakulär gut, so dass das Zuschauen eine Freude ist.
Als wir uns gegen Mitternacht auf den Heimweg machen, kommt uns aus der U-Bahn eine Schar von Menschen entgegen. Diese kommen erst jetzt an, um auszugehen. Wir hingegen merken, dass um 0.00 Betriebsschluss ist… und so benötigen wir die letzte Etappe der Heimfahrt ein Taxi. Diese sind in grosser Zahl und für wenig Geld zu finden und stellen somit immer eine Alternative dar. Da der ÖV gut beschriftet und effizient ist, bleibt dieser jedoch unsere erste Wahl.
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